uddom 20130103 1504157234 Label:  
VÖ:

Titel:

AFM
21/08/2009

The Bogeyman
Dominator
Black And White
Infected
Heavy Metal Heaven
Doom Ride
Stillness Of Time
Devil's Rendezvous
Speed Demon
Whispers In The Dark


U.D.O.'s zwölftes Studioalbum beschert dem interessierten Hörer manche Überraschung. Und zwar im Wortsinne, also Dinge, mit denen man so gar nicht rechnete. Da wäre zum einen die Tatsache, daß uns "Dominator" nach den ersten paar Durchläufen wider Erwarten NICHT vom Hocker gerissen hat. Klar, die Scheibe rumpelt mächtig durch's Gebälk, enthält alle Zutaten, die den Sound von Udo Dirkschneider, Stefan Kaufmann & Co. über so viele Jahre erfolgreich an der Spitze deutscher Heavy Metal-Kultur hielten, in reinster Form und gut durchmischt und hat eigentlich auch keinen Schwachpunkt, den man als störend hätte ausmachen können. Dennoch wollte sie nicht so recht zünden und wirkte auf den ersten Hör überaus schlicht und unspektakulär. Nun hat das sicher auch etwas mit der eigenen Erwartungshaltung zu tun, die durch die Vorab-EP "Infected" (Rezension hier) wohl ein wenig zu hoch geraten ist. Auch der übermächtige Albumtitel mag sein Schärflein dazu beigetragen haben, daß man schon vorab zu dem Schluß kommen mußte, hier stünde etwas Überragendes an. Gemessen an DEN Vorzeichen war die direkte Konfrontation mit dem Werk dann doch eher ernüchternd. ABER: Da stand noch eine weitere Überraschung vor der Tür. Während wir diese Seite vorbereiteten und die Titel niederschrieben, erwischten wir uns dabei, jeden einzelnen sofort im Gedächtnis zu haben, ohne daß die CD nebenbei lief. Die Songs haben sich ganz unbemerkt durch die Hintertür in unsere Köpfe geschlichen und sich dort eingenistet und während wir diese Zeilen schreiben, bemerken wir zu unserer Verblüffung, wie effektiv "Dominator" eigentlich konzipert und umgesetzt ist. Es gibt ihn also doch, den "Aha!"-Effekt, den wir anfangs vermißten, und schon zeigt sich das Album von einer anderen, einer starken Seite. Es ist angefüllt mit allen traditionellen Trademarks alter Heavy Metal Schule, die sich so immer noch als die einzig wahre präsentiert. Polternde, riffbetonte Eruptiv-Geschosse ("Bogeyman", "Dominator") wechseln sich ab mit schweißtreibenden Speed-Granaten ("Infected", "Speed Demon"), tonnenschweren Groove-Stampfern ("Black And White", "Doom Ride"), einer fast sakral anmutenden Metal-Hymne ("Heavy Metal Heaven"), einer überraschend swingenden Gute-Laune-Nummer ("Devil's Rendezvous") und zwei stilsicheren Gänsehaut-Balladen ("Stillness Of Time", "Whispers In The Dark"). Da ist für jeden Geschmack etwas dabei und wird die Bandbreite, über die U.D.O. verfügt, weit ausgelegt und ausgereizt. Ebenfalls überraschend ist der stark Judas Priest-lastige Gitarrensound, der zwar keinen Makel darstellt, in dieser Konzentration und Dominanz aber schon auffällig ist. Alles in allem kann man "Dominator" also am Ende doch ein Gütesiegel verpassen und es unter die Highlights des Jahres einreihen. Zwar kein Meisterwerk, aber dafür hundertprozentig authentisch, solide und durchschlagskräftig!

P.S.: Und wir haben es geschafft, in dieser Rezension nicht ein einziges mal den Namen ACCEPT zu erwähnen. Upps... nun ist es doch passiert... (kf)

 


   
   
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