Alice Cooper
 
Berlin
Max-Schmeling-Halle
13. Septermber 2019

Ein Konzertbericht mit Fotos von Bodo Kubatzki



Große dunkle Augen zieren den Bühnenvorhang nachdem die Jungs der amerikanischen Southern-Rock-Band BLACK STONE CHERRY mit einer lautstarken und energiegeladenen Show den Fans härterer Klänge schon ordentlich eingeheizt haben. Doch warten die Fans natürlich auf ALICE COOPER, den Fürsten der Finsternis, den Schock-Rocker, der seit gut 55 Jahren seine ganz eigene Art von Rock-Show zelebriert. "Welcome To Alice Cooper's Nightmare Castle!" lautet die Ansage, als an diesem Freitag, den 13. der Vorhang fällt. Wie passend, ein Albtraum-Schloss in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Links ein Turm mit Kerkerfenster, rechts eine Treppe, die auf eine Mauer führt, in deren Mitte sich eine Art Steuerrad mit aufgespießten Totenschädeln befindet. Im Schlosshof stehen ein Sarg mit dunklen Augen auf dem Deckel, ein Skelett und eine Monsterbüste. ALICE COOPER tritt unter Nebelschwaden durch das Tor in der Mauer und schreitet zu den Takten von "Feed My Frankenstein" über die Bühne, wobei er seinen Gehstock schwingt, der am Ende des Songs im Publikum landet. So oder so ähnlich beginnen seit nunmehr fünf Jahrzehnten alle Shows von Kunstfigur ALICE COPPER. Ich selbst habe das Spektakel in den vergangenen 20 Jahren schon zweimal erlebt. Auch wenn seine Show manchmal etwas altbacken wirkt, und viele der Elemente und Effekte bei Fans hinlänglich bekannt sind, kann man dem Charme des ALICE COOPER nicht widerstehen.

Der inzwischen 71-jährige Vincent Damon Furnier beginnt 1964 in einer Cover-Band zu singen, die sich nach mehrmaligen Umbenennungen ab 1968 ALICE COOPER nennt. 1974 setzt der Sänger seine Karriere als Solokünstler fort, sichert sich die Rechte an dem Namen ALICE COOPER und lässt seinen eigenen Namen offiziell ändern. Hinter ALICE COOPER verbergen sich verschiedene Identitäten. Er ist nicht nur der Schock-Rocker und gelegentliche Schauspieler (Die Fürsten der Dunkelheit, Nightmare on Elm-Street u.a.), sondern auch ein Familienvater, ein gläubiger Christ und nicht zuletzt ein Golf-Profi. Seine Karriere verläuft nicht immer geradlinig, doch schwere Alkohol- und Drogenprobleme liegen längst hinter ihm. Wenn man den Künstler aktuell auf der Bühne erlebt, agil und gut bei Stimme, mag man sein tatsächliches Alter nicht glauben. Selbst einen Song wie "I'm Eighteen" kauft man ihm heute noch ab, auch wenn er dabei ironischerweise mit einer Krücke über die Bühne humpelt.

Im Laufe des Abends präsentiert ALICE COOPER viele Hits seiner umfangreichen Diskografie. "No More Mr. Nice Guy", "Under My Wheels", "Billion Dollar Baby" und viele mehr gibt es auf die Ohren. Die Fans sind von Beginn an begeistert, grölen die Refrains lauthals mit. Die üblichen Show-Elemente fehlen natürlich auch nicht. COOPER in Zwangsjacke, der Versuch, ein Baby zu töten, seine Enthauptung durch die Guillotine, ein riesiger Frankenstein, alles ist dabei. Die fünfköpfige Band hat einen maßgeblichen Anteil am guten Gelingen der Show. Mit GLEN SCOBEL (Schlagzeug), CHUCK GARRIC (Bassgitarre), RYAN ROXY (Gitarre) und TOMMY HENRIKSEN (Gitarre) sowie der auch optisch auffälligen Gitarristin NITA STRAUSS, stehen dem Meister herausragend gute Musiker zur Seite. Diese bestechen nicht nur durch ihr Rocker-Outfit und ihre heftigen Posen. Vielmehr lassen sie die urwüchsige Power des Heavy-Metal spürbar werden. Jeder Musiker bekommt Raum für ein ausgiebiges Solo. Das Killer-Solo von NITA STRAUSS ist für mich der absolute Höhepunkt dabei.

Spätestens ab "Poison" hält es auch in den Rängen kaum noch jemanden auf den Sitzen. "I wanna love you but I better not touch (don't touch!)" tönt es aus tausenden Kehlen. Der Mann mit den dunkel geschminkten Augen zieht mit seiner Show immer noch jeden magisch in seinen Bann. Der Zauber hält bis zur obligatorischen Zugabe "School's Out" an, die auch diesmal in PINK FLOYDs "Another Brick In The Wall" übergeht. Am Ende des fantastischen Konzertes freue ich mich einfach nur darüber, die lebende Legende ALICE COOPER noch einmal so voller Spielfreude und Energie erlebt zu haben.



Termine:
• 23.09.2019 - Hamburg - Barclaycard Arena
• 30.09.2019 - Leipzig - Arena
• 01.10.2019 - München - Olympiahalle

Alle Angaben ohne Gewähr! Nähere Infos auf Alice Coopers Homepage.



Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Alice Cooper: www.alicecooper.com
• Off. Homepage von Black Stone Cherry: www.blackstonecherry.com
• Homepage des Veranstalters Zahlmann: www.concertbuero-zahlmann.de




Fotostrecke:
 
Vorprogramm: Black Stone Cherry
 
 
 
 
Hauptprogramm: Alice Cooper
 

 

 

 

   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.