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Ein Bericht mit Fotos von Dajana Gehn + weiteres
Fotomaterial  von   Herbert Schulze  (Foto oben)




Wie schreibt man einen Konzertbericht über einen Künstler, der seit über fünf Jahrzehnten seine Fans mit einem Hit nach dem anderen verwöhnte? Der wie kaum ein anderer Künstler die Konzerthallen füllt und zum Beben bringt? Der immer gut drauf und freundlich ist? Der geduldig Autogramm um Autogramm schreibt und gemeinsame Fotos macht? Eigentlich unmöglich.a 20190312 2068838645 Ich stehe dazu, dass ich das Lied "Wie ein Stern" liebe. Nach all den Jahren kann ich ihn mir immer wieder anhören. Irgendwie zeitlos. Was für eine Komposition, was für Arrangements, was für ein Text. Am 10. März 2019 war es mal wieder soweit. Wir fuhren in die Hauptstadt, um im Admiralspalast Frank Schöbel mit Band sowie Franziska Wiese als Gast erleben zu können. Schon auf dem Hinweg begegneten wir immer wieder Menschen, die noch auf der Suche nach einer Karte waren. Andere waren ganz aufgeregt. Wiederum andere Menschen sind von weit angereist und freuten sich auf einen musikalischen Nachmittag mit ihrem Idol Frank Schöbel.

Pünktlich um 16:00 Uhr betrat die Band die Bühne. Im Hintergrund lief so eine Art "Einlaufmusik" - ein Querschnitt seines musikalischen Schaffens. Das Publikum war jetzt schon ganz euphorisch und der Applaus wurde immer stärker bis Frank Schöbel erschien und mit dem Lied "Wann wenn nicht jetzt?" das Konzert eröffnete. Durch seine lockere und witzige Art hatte er sein Publikum von der ersten Sekunde an. Er ist offen, spaßt über sich selbst und wirkt bei allem so authentisch. Frank begrüßte uns und gab einen kleinen Fahrplan für die kommenden gemeinsamen Stunden. Im ersten Teil stellte er seine neue CD vor und im zweiten Teil sang er natürlich seine alten Hits. Er habe vor kurzem bei einem Kollegen erlebt, dass das Publikum nach der ersten Halbzeit gehen wollte, weil ihnen die alten Songs fehlten.

Auf seinem neuen Album "Wir leben los" sind 14 Titel, u.a. "Du bist nicht allein" oder "Pass auf dich auf". Sie kamen bei den Leuten richtig gut an. Es wurde sofort mitgeklatscht und im Refrain begannen die ersten schon mitzusingen.b 20190312 1498841428 Den Song "Stille Helden" widmete er den "leisen und bescheidenen Helfern" in unserer Gesellschaft. Im Hintergrund sah man verschiedene Berufsgruppen (z.B. Feuerwehrleute, Alterpfleger, Ehrenamtliche etc.), die uneigennützig bedürftigen Menschen halfen. Bei "Wir leben los", dem Titelsong des neuen Albums, sangen schon viele Menschen mit. Er läuft seit einiger Zeit im Radio.

Danach stellte Frank Heinz Haberstroh vor. Er saß am Schlagzeug. Eigentlich muss man einen Heinz Haberstroh nicht vorstellen. Seit 1980 ist er Schlagzeuger der Band ROCKHAUS. Er scheint mit seinem Instrument verbunden zu sein. Er lebt es regelrecht. Man kann ihm stundenlang einfach nur beim Spielen zuschauen, allein seiner Mimik wegen. Ein ganz grandioser Schlagzeuger. Ich durfte ihn außerdem schon einige Mal bei der Ostrock Coverband DIE OSSIS erleben. Ali Kirfe ist der Multi-Instrumentalist in Franks Band. Ein wahrer Künstler. Er genoss eine klassische Ausbildung und ist einigen sicherlich bekannt aus der Band SMOKINGS ROCKSHOW. Eine warme und angenehme Stimme erklang und Ali präsentierte uns seinen Song "Blues".

Als nächstes stellte Frank Schöbel uns Till Paulmann vor, der seit 2000 in seiner Band Gitarre spielt. Till singt und schreibt Songs. Seit Mitte der 90er Jahre ist er als Musiker unterwegs. Bisher veröffentlichte er zwei Alben "Ich weiß" sowie "Lichtung". Beide Alben sind sehr empfehlenswert. Frank gibt seinen Musikern den Raum ihre Musik zu präsentieren. Eigentlich hieß der folgende Song von Till im Ursprung "Keiner will mich" und erzählte ein wenig ironisch, dass er von den Frauen im Leben das Gefühl bekam, ein recht unattraktiver Zeitgenosse zu sein. Darum lernte er im Keller Gitarre spielen, aber das wollte auch keiner hören - bis schließlich Frank Schöbel in sein Leben trat, ihm eine Chance gab und auf einmal ging es in seinem Leben bergauf. Darum änderte er den Titel in "Keiner will dich".c 20190312 1030950425 Zum Schluss kam er zu Stefan Schirrmacher, seinem Gitarristen. Dieser spielte ein Instrumental von "You raise me up". Ein echter Gänsehaut Moment. Ein begnadeter Gitarrenspieler. Frank glückte der perfekte Übergang. Auf seine Art natürlich. "Ein wunderschönes Lied und nun komme ich wieder." Die Lacher hatte er eindeutig auf seiner Seite.

Mit "Heul doch" präsentierte uns Frank einen weiteren Song aus dem neuen Album. Zuerst schien es, als würde es ein richtiger Rocksong werden. Doch nach wenigen Augenblick erkannte man, dass es eindeutig ein schelmiger Frank-Song ist. Er selbst kommentierte es anschließend so: "Das nächste Lied hat wieder mehr Tiefe." Wie recht er damit haben sollte, ahnte bis dahin noch keiner. Er widmete das Lied "Weil du anders bist" den Menschen ohne Lobby. An Menschen mit einer Behinderung. Im Hintergrund liefen berührte Bilder. Der ganze Saal war sehr bewegt. In einem Songtext hat er alle emotionalen Bereiche angesprochen und die Realität offen aufgezeigt. Ein Zuschauer rief aus, was wir alle dachten: "Bravo, Frank." Ich hoffe inständig, dass dieser Song Beachtung findet. Dass er in allen Radiostationen gespielt wird oder vielleicht sogar bei einem TV Spot als Song unterlegt wird.

Der erste Gast wurde angekündigt. Bob McGregory, ein Dudelsackspieler. Ursprünglich kommt er aus Schottland und kam 1995 der Liebe wegen nach Deutschland. Gekleidet in einem traditionellen Schottenrock betrat er die Bühne und spielte gemeinsam mit Frank den Song "Verlier nie den Blick für die Wunder des Lebens". Absolut faszinierend, einen Dudelsackspieler live zu erleben. Bisher klatschte und sang das Publikum mit. Beim nächsten Song hingegen, standen alle: "Das ist der Moment". Man merkte dem ersten Teil des Konzertes nicht an, dass er neue Songs spielte. Es kam das Gefühl auf, als gehörten auch sie schon lange zu seinem Repertoire.

Nach der Pause betrat wieder als erstes die Band die Bühne und bevor Frank kam, standen alle. Das Lied "Die Fans sind eine Macht" schlug gleich ein. Alles stand und tanzte. Überall, wo man nur hinsah, glückliche und zufriedene Gesichter. Als "Wie ein Stern" sowie "Schreib es mir in den Sand" erklangen, sangen alle mit.d 20190312 1804031959 Nebenbei zeigte Frank auf das Cover von "Wie ein Stern", welches auch in der damaligen BRD veröffentlicht wurde. "Weiße Zähne können sie", witzelte er. Und falls uns mal jemand fragen sollte, welcher Künstler die meisten AMIGA Platten verkaufte, können wir beruhigt sagen: Frank Schöbel. Er zeigte zum "Beweis" ein Photo vom AMIGA Platin Award.

Als zweiten Gast begrüßte er Franziska Wiese, die schon zwei Mal in seiner Weihnachtssendung zu Gast war. Ihren ersten Auftritt hatte sie in der Show von Florian Silbereisen im Frühjahr 2016. Sie spielte drei Songs "Alles weiß", "Ich tanze im Regen" sowie "Dach der Welt". Alles moderne Schlager, die durch ihr Geigenspiel eine besondere Note haben. Franziska verabschiedete sich schon vom Publikum als Frank von hinten rief: "Franziska, aber einen haben wir noch". Mit "Ich bin frei" präsentierte sie uns ihren ersten Song, den sie sang und mit Geige begleitete. Als Frank nach ihr die Bühne betrat, wusste wirklich jeder im Saal welcher Song jetzt gespielt werden würde. Dies verriet die Maske mit den großen Ohren. "Mit mir könnses ja machen". Herrlich. Immer wieder. Die eingespielten Bilder auf der Bühnenwand und sein lustiges Musizieren vorne, brachte fast alle zum herzhaften Lachen. Eine richtige Klamauknummer.

Anschließend folgte ein Hit auf den anderen. "Ja, der Fussball ist rund wie die Welt", "Komm wir malen eine Sonne", "Engel wie du" oder auch "Steh auf und leb dein Leben". Zum 40. Bühnenjubiläum kam der Song "Lass es einmal richtig krachen" und zum 50. "Einer von uns" heraus. Beide waren auch am Sonntag Teil von Fanks Setlist. Wann immer man auf Frank Schöbel trifft, bemerkt man gleich, dass er ein lustiger Mann ist, der oftmals einen witzigen Spruch auf den Lippen hat. Darum kann er die folgenden beiden Lieder auch so wunderbar und unterhaltsam interpretieren: "Alles ist Bio" sowie "Hast du deine Tabletten genommen?". Dinge, die einem täglich durch den Kopf gehen, und er hat sie zu einer musikalischen Komposition zusammengefasst.

e 20190312 1361911927Zum Abschluss erzählte Frank uns von Robby Clemens, der vom Nordpol zum Südpol ging. Natürlich sang er das Lied noch. Das Publikum stand und sang. Es war eindeutig zu erkennen, dass Frank Schöbel und seine Band nicht einfach die Bühne verlassen konnten. So schnell würden wir sie nicht gehen lassen. Die erste Zugabe war "Gold in deinen Augen". Das Publikum setzte sich gar nicht erst wieder hin, sondern blieb stehen. Die Fans kamen zur Bühne und tanzten ausgelassen. Als zweites sang Frank ein neues Lied "Es ist höchste Zeit". Ein sehr gesellschaftskritisches Lied. Man hörte ganz genau hin und achtete auf den Text: "... wir brauchen keine Lügen mehr, wir brauchen neue Träume ..." So wollte Frank uns aber nicht aus dem Konzert entlassen und stimmte "Danke" an. Als allerletzte Zugabe sang er "Alt wie ein Baum". Ein wunderbares Konzert ging gegen 18.45 Uhr zu Ende. Am 3. November 2019 gastiert er im Bürgerhaus in Neuenhagen. Ich werde auf jeden Fall dabei sein, wenn es wieder heißt: "Hit auf Hit".



Termine:
• 14.03.2019 - Potsdam - ASL
• 16.03.2019 - Zeitz - Theater Zeitz im Capitol
• 17.03.2019 - Suhl - Congress Centrum Suhl
• 27.04.2019 - Salzwedel - Kulturhaus
• 28.04.2019 - Schwerin - Schwimmende Wiese (Pressefest)
• 15.06.2019 - Heideblick - Waldbühne Gehren
• 23.06.2019 - Stavenhagen - Schlossgarten-Fest
• 20.07.2019 - Dessau - Marktplatz
• 27.07.2019 - Dranske - Boddenparty

Alle Angaben ohne Gewähr! Nähere Infos und weiter Termine auf Franks Homepage.



Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Frank Schöbel: www.frank-schoebel.de
• Homepage des Admiralspalastes in Berlin: www.admiralspalast.theater








 
 

   
   
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