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Ein Bericht mit Fotos von Gila Gräbnitz + Pressefotos (Textillustration)



Während die Abendsonne das Wasser glitzern und funkeln ließ, versammelten sich immer mehr Menschen auf der Festwiese, welche direkt am Ufer der Dahme liegt. Denn es war Zeit für das 16. Blues Open Air in Niederlehme, welches sich auch "Blues am Rand" nennt. Auch wir machten uns am Nachmittag nach getaner Arbeit auf den Weg, um uns das Festival anzuschauen. Nach drei Stunden Fahrt erreichten wir das Ziel endlich und wurden von einem gemütlichen Ambiente begrüßt. Die entspannte Atmosphäre lud zum Verweilen ein.a 20190817 1136616398 Da wir noch etwas Zeit hatten, suchten wir uns was zum essen. Das Angebot war super. Von der klassischen Bratwurst über Hähnchengyros und Pommes mit Nuggets bis zu gesunden Wraps war alles dabei, was das Herz begehrte. Wohlgemerkt zu moderaten Preisen. Auch an den Getränkeständen blieb kaum ein Wunsch offen. Nun suchten wir uns eines der begehrten Sitzplätzchen mit Sicht auf die Hauptbühne. Doch schnell merkte ich, dass das mit dem Fotografieren von dort aus nicht so einfach sein würde. Denn der Platz vor der Bühne füllte sich rasant. Also ging es für uns in die erste Reihe.

Schwubs war es 18.00 Uhr und der Veranstalter eröffnete den zweiten Festivalabend. Den Anfang machte gleich darauf die ZENIT Blues Band um Eberhard Stolle (auch bekannt als Big Joe Stolle). Wer sich jetzt wundert, dass sich ZENIT doch eigentlich 1990 direkt nach der Wende auflöste, liegt zwar richtig damit, aber 2017 wurde das Projekt neu gestartet. Big Joe setzte sich mit alten Bandmitgliedern und weiteren Musikern zusammen. So kam es dazu, dass bereits 2018 das erste Album "Noch besser" erschien. Seitdem touren Big Joe Stolle (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), Mauro Pandolfino (Gitarre), Andreas Schrödter (Bass) und Frank "Franz" Fischer (Schlagzeug) wieder gemeinsam durch Deutschland. Ich freute mich sehr über den Neustart der Combo. Und scheinbar nicht nur ich, denn der Platz vor der Bühne wurde immer voller. Sowohl mit altbekannten Songs der Blues Band, als auch mit vielen Titeln vom neuen Album wie zum Beispiel "Darlehn" und "Premium Pils" begeisterten die vier Musiker das Publikum. Dies war schließlich so begeistert vom Vortrag, dass die Band den gesamten Auftritt über bereitwillig mit Getränken versorgt wurde. Überraschend gesellte sich nach einiger Zeit eine junge Dame namens Jenny auf die Bühne, welche Big Joe als Nachwuchskünstlerin vorstellte. Anfangs etwas schüchtern, begeisterte auch sie schlussendlich das Publikum mit ihrem Mundharmonikaspiel. Als sie völlig spontan ein zweites Mal auf die Bühne gebeten wurde, spielte sie ein Duett mit Stolle, welches erstklassig gewesen ist, und das spontan! Titel für Titel spielten sich die Bluesmusiker durch ihr buntes Programm und damit in die Herzen der Zuschauer. Kurz vor Ende ihres Auftritts sorgte Schlagzeuger Frank noch für eine kleine Showeinlage. Nun hieß es nicht mehr "Frank am Schlagzeug", sondern "Frank an der Treppe", die zur Bühne hinauf führte. Denn kurzerhand spielte er mit seinen Drumsticks auf der Treppe. Klasse Einfall! Nach der vom Publikum lautstark eingeforderten Zugabe verabschiedete sich ZENIT unter großem Applaus von der Bühne. Im Nachhinein konnte man sich noch ein kleines Andenken an den Auftritt am ZENIT-Merchstand beim lieben Klaus zulegen.

Unterdessen wandte sich die Zuschauertraube zur zweiten Bühne. Auch wir machten uns auf den Weg, um Chris Kramer and Beatbox´n´Blues zu lauschen. Vorne weg: "Blues ist eine vokale und instrumentale Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelt hat. Der Blues bildet die Wurzel eines Großteils der populären nordamerikanischen Musik.b 20190817 1344518337 Eine häufig auftretende Bluesform hat zwölf Takte, die Melodie wird mit drei Akkorden (harmonische Grundfunktion) begleitet..." (Quelle: Wikipedia). Doch Chris Kramer und seine Kollegen Sean Athens (Gitarre) und Kevin O'Neal (Beatbox) hauchen dem Blues modernes Leben ein. Ich muss zugeben, dass auch ich anfangs sehr skeptisch war. Doch das Trio harmoniert super. Mit vielen Soli der Musiker und ihrem 1a abgestimmten Zusammenspiel begeisterten auch sie das Publikum sehr. Meiner Meinung nach geben sie dem Blues durch die ungewöhnlichen Beatbox-Elemente einen modernen Touch und sprechen dadurch eine noch breitere Zielgruppe an. Egal ob jung oder alt, alle machten mit. Zu erwähnen sei an dieser Stelle auch, dass mit dem Trio und vor allem mit Frontmann Chris Kramer echte Größen der Szene vor uns standen. So gelangte er 2017 beispielsweise mit seiner Band bis in das Halbfinale der Internationalen Blues Challenge in Memphis. Der Ruhepottler steht einfach nie still und erfindet sich immer wieder neu. Neu für mich war auch das Beatboxen an sich. Doch der Beatboxer schien ebenfalls eine echte Größe in seinem Fach zu sein. Alles in allem spielten sie eine bunte Mischung an Songs, welche uns noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird. Und ich denke mal wieder nicht nur uns, denn auch die Zuschauer tobten vor Begeisterung.

Nach diesem tollen Auftritt schlenderten wir zum Wasser und genossen einige Augenblicke den Sonnenuntergang, der das gesamte Festivalgelände in einem satten Goldton erstrahlen ließ. Dann war es für uns LEIDER auch schon an der Zeit, die Heimreise anzutreten, da der Job rief. Gerne wären wir noch geblieben. Abeschließend möchte ich sagen, dass das "Blues am Rand"-Festival eine sehr familiäre und gemütliche Atmosphäre mit sich bringt und gleichzeitig mit wahren Größen der Bluesszene aufwartet, die man gesehen haben muss. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder und bedanken uns für die herzliche Gastfreundschaft.


Bitte beachtet auch:
• Homepage des Festivals Blues am Rand: www.bluesamrand.de
• Off. Homepage von Chris Kramer: www.chris-kramer.de
• Off. Homepae der Gruppe Zenit: www.zenitbluesband.com





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Zenit:

 
 
 
 
Chris Kramers Beatbox'n'Blues