Eric FISH live am 09.01.2009 und
10.01.2009 in Cottbus und Bischofswerda

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Fotos: Gundolf Zimmermann

 


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Cottbus, 09.01.2009 Eigentlich saß ich mit meinen Terminen am letzten Wochenende mal wieder in der Zwickmühle. Deshalb kam ich Freitag sehr kurzfristig auf die glorreiche Idee, zu Eric FISH ins "Gladhouse" nach Cottbus zu fahren. Ich dachte mir, wenn ich FISH am Freitag sehe, würde ich für den Sonnabend bestimmt leichter eine Entscheidung für eine andere Mugge treffen. Aber nun der Reihe nach. Ich beginne mit dem Freitag:
Seit dem frühen Nachmittag ging mir das berüchtigte Lied "Der Cottbusser Postkutscher putzt den Cottbusser Postkutschkasten blank, mit fröhlichen Gesang tagtäglich stundenlang", dass einst die jugoslawische Schlagerikone Ljubka Dimitrovska sang, durch den Kopf. Mein Unterbewusstsein war also irgendwie am Arbeiten. Ich begann mein FISH-Shirt zu suchen und machte mich frisch. Also war die Entscheidung nun gefallen. Ich sprach noch kurz mit Lissi, aber sie wollte nur am Sonnabend zum FISH-Konzert in Bischofswerda. Ich fütterte also mein Navi im Auto mit den entsprechenden Daten und machte mich via Landstraße auf den Weg nach Cottbus.
In Hoyerswerda lege ich einen Zwischenhalt an einem "Feinschmecker"-Fastfood-Laden ein (nein, es war nicht das goldene "M"*g*;-)) und fuhr gestärkt weiter. Unterwegs las ich den Wegweiser zur Ortschaft Spreetal (dem letzten Wohnort von Gerhard Gundermann), und wie es der Zufall will, lief in meinem Player auch gerade eine GUNDI-CD. In Cottbus suchte ich erstmal einen Parkplatz für meine treue Kalesche und fand dann auch einen ganz in der Nähe des Gladhouses.
Ich war nicht der erste Gast, der vor diesem Veranstaltungsort auf Einlass wartete. Daniel aus Stuttgart war schon da. Ihn traf ich im vergangenen Jahr schon auf mehreren Eric FISH-Konzerten und beim FISH-Fantreffen. Wir tauschten zuerst Neuigkeiten um Eric FISH und den Fanclub „Die Traumfänger“ aus. Wenig später kamen weitere Besucher. Unter anderem kamen auch drei Fans aus Aachen, um dieses Konzert zu sehen. Gründe sich Eric FISH & Freunde mal wieder anzusehen, gab es ja genug. Seit Freitag ist der Subway to Sally-Frontmann, Eric FISH, nämlich endlich wieder auf Solopfaden unterwegs. Seit dem 26.09.08 haben Eric FISH & Freunde nicht mehr live gespielt. Obwohl er bis 30.12.2008 noch mit Subway to Sally auf Tour war, und die Band auch schon am neuen Album "Kreuzfeuer" arbeitet, gönnt er sich kaum eine Pause. Die in Cottbus gestartete Solo-Tour nennt sich "Der Dreh zum Film"-Tour, denn Eric FISH & Freunde werden von dieser Tour eine DVD veröffentlichen. Auch eine neue Eric FISH-CD ist in Planung und soll noch dieses Jahr erscheinen.
Gegen 20.00 Uhr war endlich Einlass. Die Leute im Gladehouse waren sehr nett und die Preise waren moderat. Sogar meinen Sonderwunsch nach einem Kaffee erfüllten sie mir bereitwillig. Am Merchendising-Stand lagen neben dem FISH-Utensilien auch CD's von 12morgen aus Berlin. Also würde wohl Hannes von dieser Band heute das Vorprogramm bestreiten, und so war es dann auch. Hannes begeisterte uns schon beim Fantreffen mit seinen Liedern. Eric FISH sagte dann Hannes Kreuzinger persönlich an, und für eine reichliche halbe Stunde gehörte die Bühne Hannes und einem Piano. Hannes präsentierte uns seine Lieder, die sich durch sehr poetische und sinnige Texte auszeichnen. Dazwischen erzählte er Geschichten, was ihn zu dem jeweiligen Titel bewegt hat. So fiel ihm "Paaranoid" ein, als er sich von einer Freundin getrennt hatte. Das Lied "Wer da war" widmete er seinen Freunden, die für ihn da waren, als er schwer erkrankt war. "Heute wird ein schöner Tag gewesen sein" und "Die Ufer der alten Zeit" habe ich auch noch in der Erinnerung. Sein Auftritt hat mir wirklich gut gefallen.
Nun war noch Zeit für eine Zigarette und ich konnte mich auch nochmal umzuschauen. Das Gladhouse war mit ca. 130 - 150 Leuten leider nur zur Hälfte gefüllt. Dann wurde endlich die neue FISH-Saison eröffnet. Eric betrat die Bühne und begrüßte das Publikum mit "Hallo, Freunde".
Zuerst spielte und sang er solo "Sommeregen" und "Im Spiegel". Als nächstes tauchten Uwe Nordwig (Gitarre, Gesang) und Rainer Michalek (Gitarre, Mundharmonika, Gesang) auf der Bühne auf. "Lass uns teilen" und "Anders sein" waren die nächsten Titel. Bis hierher hatten wir nur FISH eigene Lieder gehört. Nun wurde die Band komplett, denn Gerit Hecht (Piano) und B.Deutung (Cello) betraten die Bühne und nahmen ihre Plätze an den Instrumenten ein. Doch die erste Coverversion war eine Überraschung (weil von FISH lange nicht live gespielt) und für mich der absolute Höhepunkt des Abends: "Ehrlich will ich bleiben" von KARUSSELL schwebte durch den Raum. Besonders durch das Cello-Spiel von B.Deutung und den markanten Gesang von Eric FISH bekam dieses wunderbare Lied ein neues Gewand übergestreift. Das war Klasse!!! Eric hatte in Cottbus mit einigen Problemen zu kämpfen. Er hörte kaum seine Mitmusiker, was er damit erklärte, dass er noch den "Lärm" von der Subway to Sally-Tour in den Ohren habe. Außerdem hatte er mit gerissenen Gitarrensaiten und Kabelproblemen zu kämpfen. So gehäuft habe ich das bei FISH & Freunde noch nie erlebt. Die Konzerte der 5 Musiker sind sonst ja allerbestens vorbereitet und organisiert. Auch die Setlist war noch nicht ganz stimmig, was wohl darin lag, dass es das erste gemeinsame Konzert der Fünf seit Ende September 2007 war. Aber Publikum und Band nahmen die Pannen mit Humor. Eric stellte in einer seiner Ansagen übrigens fest, dass er zuletzt vor 7 Jahren in Cottbus war. Zu weiteren eigenen Songs wie "Nägel im Kopf" oder "Prinzessin auf der Erbse" gesellten sich im Laufe des Abends noch viele Coverversionen: von Gerhard Schönes "Unterwegs" über "I'm a Sinner Too" von Pothead bis hin "To the Last Whale" von Crosby, Stills & Nash. Natürlich fehlte auch Gundi nicht im Programm. Mit "Es kommt der Tag" gab es diesmal aber leider nur ein Lied von einem der wichtigsten deutschen Liedermacher zu hören.
Der letzte reguläre Titel war "Scheissegal". Irgendwie stand das für mich symbolisch auch für die gesamte Mugge. Scheissegal, dass es ausnahmsweise nicht perfekt war, aber trotzdem war es immer noch um Klassen besser als das, was so manche Casting-Marionetten oder Möchtegern-Stars im TV oder auf den Bühnen so abliefern. Mit "Glotze", "Indian Song" und "Ein langer Weg" gab es dann noch drei Zugaben, und gegen 01.30 Uhr war dann nach insgesamt 28 Titeln (!!!) endgültig Feierabend. Nach dem Konzert war noch Zeit mit den Musikern über diese denkwürdige Mugge zu schwatzen. Dann machte ich mich auf der Landstraße wieder auf den Weg in die Heimat.

Bischofswerda, 10.01.2009 Am Sonnabend war ich zunächst immer noch unentschlossen, wo ich diesen Abend verbringen würde. Letztendlich siegten aber Lissi und auch der gesunde Menschenverstand. Denn warum sollte man in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah vor der Haustür liegt? Bis nach Bischofswerda ist es von uns aus schließlich nur ein Katzensprung.
Wir kamen zeitig am Eastclub an und fanden dort wirklich eine tolle Location vor, die nicht zu groß und irgendwie genau richtig für ein Eric FISH-Konzert war. Da der Saal aber einen Steinfußboden hatte und dieser somit nicht unbedingt zum Sitzen einlud, hatten die Veranstalter Bänke aufgestellt. Erstmals würde ich bei Eric FISH also nicht auf dem Fußboden sitzen. Die Aachener und Daniel aus Stuttgart hatten auch den Weg von Cottbus nach Bischofswerda gefunden. Der Eastclub füllte sich immer mehr und gegen 21.30 Uhr platzte er fast aus allen Nähten. Trotzdem war die Atmosphäre sehr entspannt und man führte nette Unterhaltungen. Ein Vorprogramm gab es diesmal nicht. Dann ging es endlich los. Eric, Uwe und Rainer fingen gemeinsam an zuspielen.
Das erste Lied des Abends war mit „Soll sein“ von Gerhard Gundermann auch gleich ein absolutes Sahnestück. Die Musiker hatten über Nacht die Setlist etwas verändert, und sie blieben im Laufe des Abends auch von Pannen verschont. Auch das sehr aufmerksame, mitsingende und mitklatschende Publikum trug von Anfang an dazu bei, dass wir diesmal wieder ein gewohnt gutes akustisches Liedermacher-Konzert von Eric FISH & Freunden erleben durften. Das steigerte natürlich auch die Laune der Künstler. Natürlich hatten Eric und seine Freunde nicht die gesamte Setlist neu erfunden. Aber schon die veränderte Titelreihenfolge und der Austausch von 4 - 5 Titeln machten das Ganze im Gegensatz zu Cottbus rund. So fanden zum Beispiel der Nick Cave-Song „Weeping Song“ und „Love the one you’re with“ von Stephen Stills nach längerer Zeit mal wieder den Weg in die Setlist. Auch das in Cottbus schmerzlich vermisste „Durst“ von und mit Uwe Nordwig fehlte im Eastclub nicht.
Die beiden Konzerte dieses Wochenendes zeigen aber auch sehr deutlich, dass die Musiker aus einem großen Fundus an wunderbaren Akustiksongs schöpfen können, und dass sie Profis genug sind, kurzfristig auf Fehler zu reagieren. Natürlich brauchte in Bischofswerda niemand auf „Gedankenhaus“, „Prinzessin auf der Erbse“ oder den wunderschönen KARUSSELL-Titel „Ehrlich will ich bleiben“ verzichten. Das Publikum war sehr begeistert, und so war es auch nicht verwunderlich, dass Eric FISH & Freunde drei Zugaben nachlegten. Nach der Mugge waren die Musiker noch sehr lange ständig von Leuten umringt, die Autogramme, Fotos usw. wollten. Bereitwillig und gerne kamen sie den Wünschen der Konzertbesucher nach. Wir stiegen dann aber bald in Lissis FISH-Mobil und wenige Minuten später trafen wir zu Hause ein.

 


 

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