Die Spreefalter live am 08. Mai 2009 im "Max und Moritz"
zu Berlin-Kreuzberg

 

Bericht: Dietmar Meixner
Fotos: Dietmar Meixner

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Ich habe eine besondere Liebe zum Stadtbezirk X-berg in Berlin entdeckt. Inzwischen kenne ich dort mehr Klubs, Gaststätten und Konzertsäle als im Prenzlauer Berg oder Friedrichshain. Ich glaube, sollte ich noch mal in die Stadt ziehen, wär das auch mein Wahlbezirk.
Eine Lokalität in X-berg ist das "Max und Moritz". Eine Gaststätte mit besonderen Charme. Man geht durch die Tür und fühlt sich gleich wohl. Alle Tische immer gut gefüllt und es riecht nicht nur nach guten Speisen,... nein, die ca. 80 Gäste sind auch wirklich damit beschäftigt die Speisekarte abzuarbeiten. Das Besondere ist aber eine große Schiebetür am Ende des Restaurants, denn dahinter verbirgt sich einer der schönen kleinen Konzertsäle von Berlin. Wenn auch die Farbe an manchen Stellen von den Wänden blättert, tut das dieser einmaligen Atmosphäre keinen Abruch. Genau in diesem Schmuckkästchen lernte ich vor drei Jahren die "Spreefalter" kennen, ich kann seitdem nicht mehr von ihnen lassen.
Ich war leider erst um 20.30 Uhr vor Ort und platzte so mitten in das erste Lied, erfreut war ich jedoch über grüßende Blicke von der Bühne. Es war ein knistern was im Raum lag, ich beobachtete an einem Tisch, wie sich zwei junge weibliche Gäste immer gegenseitig die Gänsehaut fühlten, die Ihnen bei dieser einmaligen Stimme der Frontfrau Suzanna über den Rücken lief. Aber ich schaute natürlich auch zur Bühne, denn schließlich gab es da ja auch eine schöne Frau zu bewundern. Suzanna, wie gewohnt souverän agierend mit ihren stimmlichen Qualitäten, changierend von der Diseuse über die "Berliner Göre" zur Femme Fatale, und wieder zurück, und noch ganz woanders hin... von den schauspielerischen Qualitäten gar nicht erst zu reden. Aber nicht nur die Frontfrau... alle Bandmitglieder sind mit Spaß und unheimlichem Sympathiepotential bei der Sache. So z.B. der begnadete Komödiant Pan Mareck, für den alles ein Resonanzkörper ist was in der Reichweite seiner Sticks ist, und sei es der Deckel des Flügels oder die Weinflasche der Gäste am ersten Tisch. Der Klang der Klarinette von Jan Hermerschmidt dringt ein in die tiefsten Gehörgänge, um dort eine Art Rausch von Tonvariationen zu verbreiten.
Götz Lindenberg der musikalische Kopf der Band, der fast alle Songs komponiert hat, saß wie gewohnt am Flügel, wie immer souverän und trotzdem mit einer angenehmen Bescheidenheit. Außerdem dabei: Michael Bach am Baß, der immer was für's Auge ist, denn es ist schon fast artistisch wie er die Noten auf die Seiten des Kontrabasses überträgt. So haben wir sie alle erwähnt, die dafür sorgten, dass musikalische Schmetterlinge im Bauch schwirrten.
Ach ja Maria (Suzannas Tochter) war ja auch noch da. Also mal kurz von der Musik abgelenkt, und auch schnell noch ein Wort mit Bernd (die gute Seele im Hintergrund), der den Einlass machte und für den CD Verkauf verantwortlich war, gewechselt. Da sich das aber nicht gehört, ging mein Blick schnell wieder zurück zur Bühne. Die vielen netten Frauen im Publikum habe ich einfach übersehen, und meine volle Konzentration auf das Geschehen im Scheinwerferlicht gerichtet. Die Band hatte ein paar Monate nicht mehr zusammengespielt, das merkte man aber in keiner Phase. Das Lichtspiel mit den Punktscheinwerfern war einfach klasse, und der Ton war ebenfalls super, außer dass es Pan Marek an manchen Stellen wissen wollte und alles übertrommelte.
Achja, die Pause war auch schön, da ja sehr viele nette Gesprächsgäste im Publikum waren. Mit der Band konnte ich anschließend noch reichlich quatschen, die sollten jetzt erst mal ihre Fans mit "persönlicher Nähe" versorgen. Nach der Pause kam die Fortsetzung einer tollen Show.
Was für Titel sie gespielt haben, werdet ihr fragen? Ohne jetzt - wie hier schon fast üblich - eine Set-List einzustellen, gebe ich eine ganz einfache Antwort: Es wurden die Lieder vorgetragen, die man an diesem Abend hören wollte. Natürlich auch "Berlin", "Am Morgen schon", "Ein gebranntes Kind", "Lasst mir meine Stunden", "Warum liebst denn du die Rose" oder "Morgenrot in den Straßen". Aber nicht nur Götz oder Karsten Troike können Lieder schreiben... nein! Auch Suzanna kann es, und somit kam dem Publikum ihr mit 17 Jahren geschriebener "Penner Song" zu Gehör.
Nach dem Konzert: Welch eine Unverschämtheit! Man wollte die fünf "Falter" nicht von der Bühne lassen. Der Applaus war so stark, dass es gar keine Chance gab dagegen zu bestehen, und so folgte was folgen musste... Zugabe... Zugabe... Zugabe... Zugabe. Achso: die letzte Zugabe "Eine kleine Balalaika" (in russisch gesungen) trieb viele zu einer wahren Tanzorgie. Dann war leider alles vorbei. Ich kann nur sagen, dass die Musiker in ihrer Spiel-Pause nichts verlernt haben. In diesem Jahr haben die "Spreefalter" noch viele Termine vor sich. Also mal hingehen, anschauen, mitfeiern und, wenn man es sich traut, tanzen.
Achso: Einer hübschen Mutti (so ca. um die 40) konnte ich doch nicht widerstehen. Sie wollte, dass ich mal die Band von Ihrem Sohn besuche und darüber auf unserer Seite berichte... Na gut, was tut man nicht alles für eine charmante Dame?! :-)

Weitere Termine der Spreefalter unter www.spreefalter.de

 


Foto Impressionen:

 

 


   
   
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