Hannes Bauer live am 10. Mai 2009 beim "Hamburger Hafengeburtstag"

 

Bericht: Holger Stürenburg
Foto: Pressefotos

 


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Der 1952 geborene Rock- und Bluesgitarrist HANNES BAUER gilt als einer DER Meister seines Fachs in diesem, unseren Lande. 1979 gründete der sympathische Vollblutmusiker, der derzeit nahe Stuttgart lebt, seine erste eigene Formation "Bauer, Garn & Dyke", veröffentlichte die erste LP "Sturmfrei", wurde zugleich von Deutschrocklegende UDO LINDENBERG entdeckt und spielt seitdem regelmäßig in dessen Panikorchester.
Vor genau 30 Jahren erschien zudem Hannes absoluter Kulthit "Laubfrosch-Blues" als erste Singleauskoppelung aus "Sturmfrei" - weshalb 2009 ein ganz besonderes Jahr für dessen Erschaffer ist, welches unter dem Motto "30 Jahre Laubfrosch-Blues" entsprechend mit zig Konzerten überall in der Bundesrepublik auch gehörig gefeiert wird.
Seit 1986 nennt sich Hannes´ Band "Orchester Gnadenlos" und brilliert mit schnellem, harten, lauten Blues- und Boogie-Rock, stilistisch irgendwo in der Nähe von "ZZ Top" oder George Thorogood angesiedelt, verbunden mit frecher, aufreizender Lyrik, direkt mitten aus dem Leben.
In Hamburg ist es schon lange Tradition, daß "Hannes Bauer's Orchester Gnadenlos" jährlich jeweils am 30. Dezember in der Altonaer "FABRIK" sein umjubeltes Stelldichein gibt. Doch zum 30th Anniversary finden Konzerte des gnadenlos vor sich hin rockenden Trios weitaus häufiger statt, als je zuvor. So gastierten Hannes und seine beiden Mitstreiter Henning Geiss (b) und Philipe Candas (dr) am vergangenen Sonntagnachmittag auf dem "Hamburger Hafengeburtstag" und legten auf der "BECKS Bühne" in der sagenumwobenen St. Pauli Hafenstraße ein eineinhalbstündiges Rock-Feuerwerk bester Prägung hin.
Selbst wenn das Terzett seit weit über 20 Jahren stets nahezu das gleiche Repertoire spielt, so klingen die einzelnen Titel 2009 noch genauso frisch, wie etwa 1986, als der Verfasser dieser Zeilen das "Orchester Gnadenlos" auf dem damaligen "Alstervergnügen" erstmalig ‚live' sah.
Der Gig startete mit der augenzwinkernden Hymne auf den pyromanisch veranlagten Herzensbrecher "Pyro-Manni", dicht gefolgt von der "Sturmfreien Bude" und dem ‚absoluten' "Porsche-Blues": Knackiger, bluesinfizierter Hardrock, dargeboten von drei Instrumentalisten, die zweifellos auf höchstem Niveau agieren. Im Rahmen des im positivsten Sinne des Wortes schleppenden Rockhymnus "Alte Autos & Rock'n'Roll" durfte Bassist Henning Geiss ein phantastisches Solo absolvieren, bevor, unterminiert von Phrasen der Rock'n'Roll-Klassiker "Wooley Booley" ("Sam the Sham & the Pharaos") und "Tutti Frutti" ("Little Richard"), der phantastische "Sabbel Boogie" zum Einsatz kam.
Im Tempo angezogen, erklang nun das Motorrad-Drama "Hallo Jo", woraufhin eine Zeltinger-gemäße Verhohnepiepelung eines wohl jedem geläufigen, alten deutschen Volkslieds unter dem Titel "Im Frühstau zu Kassel" die "BECKS Bühne" erbeben ließ.
Ja, und nun gab es den Jubiläums-Song anno 2009 zu hören: Den "Laubfrosch-Blues" - jenen Titel, mittels dessen Hannes' Soloprojekt fraglos teutonische Musikgeschichte geschrieben hat. "Peter Gunn" (im Original von Duane Eddy) ist ein allseits bekannter Gitarrenklassiker. Hannes und die Seinen zerlegten diesen immergrünen Evergreen in perfektester Hardrock-Manier, garniert mit einem herausragenden Schlagzeug-Solo von Philipe Candas.
"Wir ham das Recht und die Pflicht zur Party" kennen wir bislang in erster Linie von den "Beastie Boys" (im US-Original "Fight for your Right") und von den Hessischen "Rodgau Monotones" in muttersprachlichem Kontext. Hannes und seine beiden Kollegen hatten auch diesen treibenden Welthit tiptop vorzuweisen.
Auf den Harmonien des geschichtsträchtigen Blues-Standards "Dust my Broom" (Robert Johnson, 1936) basierte "Ich hab Lust"; als witziger, fetziger Country-Punk erklang kurz darauf ein Instrumental, in das Hannes Elemente aus - bitte, nicht lachen ;)) - "Von den blauen Bergen kommen wir" integrierte.
Das Programm endete programmatisch mit dem treibenden Rocker "Ich hau ab"… Hannes jodelte (!) und Philipe und Henning gaben instrumental ihr Bestes.
Wow - nach genau 90 Minuten verließen die drei Musikalartisten die Bühne, und ein wunderbares, so hartes, wie überzeugendes Bluesrock-Konzert war zu Ende; dargeboten von einem Gitarren-Könner, der sich hinter internationalen Genre-Könnern a la Gary Moore, Yngwie Malmsteen oder Joe Satriani keinesfalls zu verstecken braucht.
Wer die Möglichkeit hat, in seiner Nähe einen Gig von "Hannes Bauer's Orchester" wahrzunehmen, der sollte auf jeden Fall zugreifen. Die weiteren Tourdaten und ein Photo der vermutlich attraktivsten Konzertveranstalterin dieser Welt findet ihr unter:

www.hannes-bauer.de

 

 


   
   
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