Andrea Timm live am 15. Mai 2009 im "Neu Helgoland" zu Berlin

 

Bericht: Rüdiger Lübeck
Fotos: Rüdiger Lübeck

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Es sollte ein kurzweiliger Abend werden an diesem jenem 15. Mai im Neu-Helgoland, inmitten der malerischen Kulisse des kleinen Müggelsees gelegen. Insbesondere sahen sich wohl eigens diejenigen getäuscht, die da in der Erwartung kamen, dass Andrea Timm nebst Band "lediglich" das Programm ihrer aktuellen CD "Halbes ganzes Leben" (Rezension HIER) live darbieten würden. Und selbst der Umstand, dass das Publikum überschaubar bleiben würde, tat der Atmosphäre überhaupt keinen Abbruch. Im Gegenteil: Ließ das hierdurch bedingte Zusammenrücken doch jedwede, anderenorts häufig zu beobachtende Distanz zwischen Musikern und Zuhörerschaft gar nicht erst aufkommen. Und so präsentierte sich die Künstlerin nebst Begleitung denn auch in Bestform, wenngleich man uns zunächst mittels der Interpretation von "Normal"-Lyrik (so hieß das Gedicht) zunächst etwas anderes weißzumachen versuchte. Gewohnt professionell jedenfalls die Darbietung, gepaart mit individueller Handschrift und Spielfreude. Und trotz der natürlich im Zentrum des Programms stehenden Timmi geraten die unterstützenden Musiker dabei keinesfalls in die Rolle bloßer Komparsen, sondern verliehen - jeder für sich - nicht zuletzt auch durch die gekonnte Integration solistischer Beiträge dem Abend eine eigene, höchstpersönliche Note.
So wählte Axel Stammberger (git), hauptberuflich mit der Beatles-Coverband "Franky Goes To Liverpool" unterwegs und bei Timmi maßgeblich für die Arrangements verantwortlich, den "Zigarettenblues" von Vroni Fischer. Renft-Basskran Markus Schloussen (bg) befand sich einmal mehr "Irgendwo dazwischen"; Micha Behm (dr, perc), ehem. "Stern-Combo Meißen" und nunmehr "Stern Akustisch", überraschte mit der alten SCM-Nummer "Was bleibt" zudem in souveräner Manier als Solo-Sänger. Und schließlich nicht zu vergessen Tanja-Maria Hirschmüller, die erneut auf allerhöchstem Niveau an allen Arten von Blockflöten & Klarinette begleitete und mit "Blarney Pilgrim" auch solistisch zu überzeugen wußte. Daneben wurde das Programm - wie eingangs bereits angedeutet - mit vielerlei weiteren musikalischen Bonbons gespickt. Da waren die Mary-Black-Nummern "No Frontiers" und "Wonder Child" ebenso zu hören wie "Manha de Carnaval" von Luis Bonfa, "Mittelpunkt der Welt" von Element of Crime oder auch "Isn't it always love" von Karla Bonoff, letzteres von Andrea solistisch dargeboten. Als Zugaben dann u.a. die Dylan-Hymne "Don't think twice" sowie Cäsar's (resp. Renft's) Apfeltraum.
Kurzum - ein Konzept, was ankam, ja aufging. Und wer die Platte wirklich noch nicht haben sollte - spätestens nach solch einem Konzertbesuch wird sie den heimischen Fundus schmücken, wetten?
P.S.: Und dennoch gibt es einen Misstand aufzuzeigen, der auch den Musikern unverändert unter den Nägeln brennt: Die Band ist noch immer (!) ohne Namen. Diesbezüglichen Vorschlägen steht man übrigens durchaus aufgeschlossen gegenüber ...



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