Stern-Combo Meißen live am 31. Mai 2009 Thalheim

 

Bericht: René Westphal
Fotos: Karla Kotzsch

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Was war das doch für ein Theater im letzten Sommer, als ein offener Streit in und um die Stern-Combo Meißen entbrannt war. Musiker wurden entlassen, neue Musiker wurden dazu geholt. Die Gruppe der Ehemaligen gründete eine neue Formation, und die Stern-Combo Meißen stellte sich neu auf. Das alles vor dem Jubiläumsjahr, in dem wir uns jetzt befinden. 45 Jahre "Stern-Combo Meißen". Was für eine Zahl, was für eine Band! Zum ersten Mal kam ich in den Genuss, die Stern-Combo in neuer Besetzung live zu sehen. Viel hatte ich im Vorfeld gelesen und gehört, doch ich wollte mich selbst davon überzeugen. Stern Akustisch hatte ich am 09. April in Leipzig gesehen, so daß ich am vergangenen Pfingstsonntag gut Vergleiche ziehen konnte, als ich nach Thalheim ins Erzgebirge gefahren bin.
Mit Thomas Kurzhals kam im letzten Jahr die Kreativität und die Spielfreude zurück. Im Frühling d.J. ersetzte Sebastian Düwelt den bisherigen 2. Tastenmann Egge Schumann. Auf dieses Gespann (Kurzhals/Düwelt) war ich besonders gespannt. Eins kann ich vorweg sagen: Ich wurde nicht enttäuscht!
Das Zelt, in dem das Konzert stattfand, war sehr gut gefüllt. Ich schätze, zwischen 500 und 600 Gäste hatten sich dort versammelt. Die interessierten Menschen in Thalheim warteten genauso wie ich mit Spannung auf das Konzert der Sterne, und die Stimmung war sehr gut. Der Veranstalter hatte im Vorfeld verschiedene Anfangszeiten bei seinen Ankündigungen ausgegeben, so daß der Auftritt der Sterne erst um 20:45 Uhr anfing.
Thomas Kurzhals stand hinter seinem sehr beeindruckenden "Tasten-Turm". Es ist schier unglaublich, wieviele einzelne Keyboards, Moogs und Synthies er dort aufgebaut hatte. Er selbst eröffnete den Abend mit einem Titel, der "TNTK" heißt. Ich hatte vor dem Konzert schon einiges über den Song gehört, und auch hier bei Deutsche-Mugge konnte man den Titel bereits in der Radiosendung hören, allerdings "nur" als Demo. Am Sonntag kam ich in den Genuss, die für die Band fertig arrangierte Fassung zu hören. Der durchdringende Sound, der von der Bühne kam, war atemberaubend. Zwar hatte die Technik-Crew im Verlauf des Abends einige Probleme mit der Technik, die die Band auf der Bühne aber professionell und souverän gemeistert hat. Im Verlauf des Abends bekamen wir die Klassiker zu hören, auf die wir Besucher uns gefreut hatten. Larry Brödel und Mannen präsentierten uns u.a. "Die Sage", "Der weite Weg", und auch "Also was soll aus mir werden" durfte nicht fehlen. Neben Thomas' Vivaldi-Adaption "Der Frühling", gab es mit "Wir sind die Sonne“ und "Der Kampf um den Südpol“ weitere Perlen der Stern-Combo. Die Spielfreude der einzelnen Musiker war kaum zu übersehen. Norbert Jäger, zuständig für diverse Rythmus-Instrumente und andere Percussions, blühte ebenso auf wie der Mann am Bass, Axel Schäfer. Letztgenannter knüpfte zusammen mit dem Drummer, Frank Schirmer, einen Rhythmusteppich, auf dem sich alle anderen Musiker entspannt begeben konnten, um dem Stern-Meißen-Sound in Thalheim Leben einzuhauchen. Besonders geil (sorry, was anderes fällt mir dazu einfach nicht ein) war Schirmers Drumsolo, das auch neben und hinter mir im Publikumsraum für reichlich Beifall sorgte. Ich möchte aber auch Larry Brödel und Martin Schreier nicht vergessen zu erwähnen. Larry "B" ist die beste Lösung am Mikrophon, die der Stern-Combo passieren konnte. Der Mann hat Charisma und eine Bühnenpräsenz, die man nicht in Worte fassen kann. Seine Interpretationen der Stern-Songs fassen einen an und reißen einen mit. Martin Schreier, Bandchef und Gründungsmitglied, hatte seinen Auftritt bei "Leben möcht' ich", und ist auch mit über 60 Jahren noch lange nicht reif für's Altenteil.
Liebe Leser, ich kann sehr schwer beschreiben, was das für ein Gefühl vor der Bühne war. Ein Gefühl, das ich seit Jahren nicht mehr erlebt habe. Ging ich aus dem Stern Akustisch-Konzert noch mit dem Gedanken im Kopf, dass das eine ganz nette Veranstaltung war, fällt sie im Nachhinein betrachtet, und nach dem Besuch dieses Konzerts am Pfingstsonntag, rapide ab. Es ist kein Vergleich, was die Akustiker auf die Bühne bringen, und was die sieben Sterne in ihrem Konzert für ein Feuerwerk abbrennen. Die "original" Combo ist hungrig, heiß und in jeder Hinsicht empfehlenswert. Der Sound, der einem von der Bühne um die Ohren weht, hat eine ganz besondere Qualität. Man konnte den Musikern am Ende des Konzertes auch ansehen, dass sie keinesfalls Dienst nach Vorschrift machen. Alle waren ausgepowert und sichtlich platt, als die "Mugge" beendet war. Dem Strahlen im Gesicht konnte man aber ganz deutlich entnehmen, dass es eine positive "Erschöpfung" war. Auch das Publikum bekam nicht genug. Es forderte ganze drei (!!!) Zugaben ein, die es auch bekam. Danach waren wir noch nicht satt, und alle im Publikum hätten noch weitere Stunden die Sterne aus Meißen feiern, und ihnen zuhören können.
Liebe Freunde der Deutschen Musik: Geht zum Stern Meißen-Konzert!!! Ihr verpasst was, wenn ihr es nicht tut!



Foto Impressionen:

 

 


   
   
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