LIFT live am 12. Juni 2009 in Dresden

 

Bericht: Marion Dudel
Fotos: Marion Dudel

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Lift machte Halt im Dixiebahnhof Dresden/Weixdorf am 12.06.09. Wenn LIFT im Dresdner Raum spielt, kann ich nicht anders: ich muss dabei sein. Dabei ist mir völlig egal, ob LIFT "komplett" oder nur in "abgespeckter Form" unplugged auf der Bühne steht. Das Programm "LIFT unplugged" habe ich schon oft gehört, diesmal wollte ich schon zum Soundcheck vor Ort sein.
Werther traf als erster ein, und ich konnte nun beobachten, wie so ein Konzertabend beginnt. Dabei kam mir die Idee, nicht nur über LIFT zu berichten, sondern auch dem Dixiebahnhof mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Der Dixiebahnhof wird dieses Jahr im November 5 Jahre alt, ein Grund mehr, den "besessenen Machern" desselben Danke zu sagen. Ohne diese rührigen Menschen, die mit Mut zum Risiko den Dixiebahnhof zu dem machten, was er heute ist, gäbe es eine wirklich interessante Veranstaltungsstätte im Dresdner Raum weniger. Bodo und Yvonne von LIFT steckten im Stau, also Zeit für mich, während Werther dem im Raum stehenden Klavier sanfte Töne entlockte, den Dixiebahnhof etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Im kleinen Eingangsbereich befindet sich ein Schalterfenster. Früher wurden hier sicher Fahrkarten verkauft, heute Konzerttickets. Flyer für verschiedene Veranstaltungen liegen aus. Ich bekam die Erlaubnis auch hier für die Rocknacht am 04.07. in Langburkersdorf zu werben.
Im 2. Raum steht eine kleine Theke und Stehtische. Hier kann man eine Kleinigkeit essen, etwas trinken und plaudern, aber auch während der Veranstaltung verweilen und von hier aus zuhören. An der Wand entdeckte ich die Urkunde, "Verein des Jahres 2005", Kategorie Kultur. "Für herausragendes ehrenamtliches Engagement in der Region" steht darauf. Eine verdiente Auszeichnung, wusste ich, nachdem ich den dicken Hefter der Entstehung des Dixiebahnhof durchgeblättert hatte. Hier haben sich wirklich und zum Glück "Besessene" gefunden, denen man einfach Erfolg wünschen muss und die Dank und Ehrung verdienen! Eine kleine Bühne nur wenig erhöht, steht in einem liebevoll ausgestalteten kleinen Saal. Inzwischen waren auch Bodo und Yvonne eingetroffen und bereiteten ihre Instrumente vor. Der Soundcheck war kurz, voller Humor. Unweigerlich spürt man, hier steht ein eingespieltes Team. Die verbleibende Zeit bis zum Konzertbeginn widmete ich wieder dem Veranstaltungsort, erfragte ein wenig Geschichte. Zu DDR-Zeiten noch als Bahnhof genutzt, dann in den 80iger Jahren stillgelegt, verfiel das Gebäude mehr und mehr, bis sich nach der Wende der Verein Dixiebahnhof Dresden e.V. gründete und mit enormer Eigeninitiative den Ausbau bewältigte. Nur durch dieses Engagement konnte ich nun hier sitzen und dem Intro lauschen, mit dem Yvonne Fechner und Bodo Kommnick den Unplugged-Konzertabend begannen, bevor auch Werther Lohse die Bühne betrat. Ich lehnte mich zurück, lauschte den bekannten und von mir so sehr geliebten Tönen. In Gedanken machte ich mich auf zu einer Wanderung über "Gelbe Wiesen" von denen Werther wie immer zuerst sang. "Komm zurück zu mir" hieß es, als Werther und Yvonne den Titel "Jeden Abend" erklingen ließen. Das Publikum, es waren vielleicht 120 Besucher anwesend, klatschte begeistert, was mich zu der Erkenntnis brachte, Werther und Yvonne brauchten weder sie noch mich "zurückzurufen", wir werden wiederkommen, so lange die wundervoll melodischen Titel von LIFT erklingen. Als Yvonne sich neben Bodo stellte und ihre Geigensaiten zu zupfen begann, erklang "Freitag". Ein Titel, der besonders gut zu diesem Abend passte, denn es war gerade Freitag hier im Dixiebahnhof. "Zeit bleib steh'n" heißt es darin, nichts wünschte ich mir in diesem Augenblick sehnlicher.
Mit "Sommernacht" beendeten die Musiker nach die kleine Pause, und die Wogen der Töne zogen weiter durch den Raum. Als Yvonne mit "Mein Herz soll ein Wasser sein" begann, bedeckte meine Haut wie immer eine Gänsehaut. Ich schloss kurz die Augen und träumte mich Jahre zurück, als Stephan Trepte diesen Titel sang. Jung war ich..., damals... und ich freue mich, dass diese Musik immer noch erklingt. Im Duett ist dieser Titel eine andere Version, aber er klingt in den Ohren und bleibt in Herz und Hirn wie vor Jahren. Den anderen Besuchern schien es wie mir zu gehen. "Wind trägt alle Worte fort", bei LIFT scheint nicht zu stimmen, was Bodo Kommnick sang. Die Worte der Titel haben sich ins Gedächtnis eingebrannt, kein Wind vermag sie fort zu tragen, noch nach Jahren kann man Zeile für Zeile mitsingen. Am Ende eines jeden Konzertes können dies die Besucher unter Beweis stellen. "Wasser und Wein", der Rausschmeißer eines jeden Konzertabends bei LIFT, wird von den Besuchern gesungen und ich sang so laut ich konnte mit. Ich wusste mit diesem Konzertabend hatte ich mir Wein, nicht Wasser eingeschenkt. Etwas erstaunt, ein klein wenig traurig, dass der Abend nun schon wieder zu Ende war, fiel ich von meiner "LIFT-Wolke" auf die Erde zurück. Ich wusste, es dauert nur noch wenige Stunden, dann würde mein Wecker mich in Alltag und Job rufen. Aber einfach so geh'n, das kann ich nie. Suche nach jedem Konzert das Gespräch, lass den Abend wirklich "ausklingen". So auch hier im Dixiebahnhof in Dresden/Weixdorf. 2,5 Stunden Schlaf mussten diese Nacht reichen. Und trotzdem: LIFT ich komme wieder und wieder und wieder?!
Dieses Versprechen gebe ich auch dem Dixiebahnhof, der mit liebevoll ausgewählten Eisenbahn-Utensilien geschmückt, so wundervoll anziehend wirkt und dessen Personal bisher immer freundlich und nett war. Mich habt Ihr nicht zum letzten Mal geseh?n!



Foto Impressionen:

 

 


   
   
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