Die Blues- und Rocknacht am
20.06.2009 in Spremberg

(mit Moods of Ally, Texas-Mike, MONOKEL und Gästen)

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Fotos: Gundolf Zimmermann

Zwischen den beiden KLARtext-Konzerten am vergangenen Wochenende sollte bei Lissi und mir natürlich auch keine Langeweile aufkommen. Dafür sorgte schon unser Terminplan. Eben waren wir noch in der Alten Wasserkunst Bautzen bei KLARtext, und schon waren wir wieder auf der Piste. Das Zauberwort, welches uns so in Eile versetzte, hieß MONOKEL. Im geregelten Tiefflug ging es mit unserer Kalesche Richtung Spremberg. Unsere geliebte Kraftbluesbrigade spielte nämlich am selben Abend dort mit "Moods of Ally" und Texas-Mike auf der Blues- und Rocknacht am Hotel „Zur Post“. Diese Zusammensetzung wäre allein schon die Reise wert gewesen, aber MONOKEL hatte an diesem Abend prominente Verstärkung durch Frank „Gala“ Gahler und Sebastian Baur. Beide gehörten im Jahr 1976 zu den Gründungsmitgliedern der Band. Baur ging aber später zur Gruppe Keks und spielte dann beim schwermetallischen Trio MCB. Von 1997 bis zur Auflösung der Band Ende letzten Jahres war er bei den Kultrockern Knorkator, die sich auch gerne als Deutschlands meiste Band der Welt bezeichneten. Aus dieser Zeit stammt wohl auch sein Spitz- bzw. Künstlername Buzz Dee. Frank Gahler verließ MONOKEL 1982 um bei No 55 (später Enno) einzusteigen. Nach 1989 gehörte er wieder ein paar Jahre fest zur Band, zog sich aber 1996 komplett zurück. Seit dem Jubiläumskonzert 2006 steht Gala jedes Jahr für ein paar ausgewählte Konzerte wieder mit MONOKEL auf der Bühne. So, an dieser Stelle haben wir genug in der Geschichte gekramt;-)
Trotz zügigster Fahrweise kamen wir ein paar Minuten zu spät am Ereignisort an. "Moods of Ally" standen schon auf der Bühne und hatten schon 2 oder 3 Lieder gespielt. Ich hatte die Band schon vor längerer Zeit mal im Vorprogramm von ZÖLLNERs "7 Sünden" gesehen und fand sie damals schon sensationell gut. Sängerin Steffi Breiting hat eine sehr ausgeprägte, leicht rauchig klingende, warme Stimme. Sie trifft wirklich genau die richtigen Töne und sie schaffte es auch in Spremberg sich in die Herzen der Zuhörer zu singen. "Moods of Ally" spielten bekannte und weniger bekannte Rock- und Soul-Klassiker, die sie auf ihre eigene Weise kräftig aufpeppten. Das lag natürlich auch am unschlagbaren Gitarristen Tobi Hillig, der mich mit seinem rockigen, ungeschliffenen und schnörkellosen Stil sehr an Keith Richards oder Mick Taylor erinnert. "Moods of Ally" spielten Klassiker wie „Smackwater Jack“ von Carole King, „Many rivers to cross“ von Jimmy Cliff oder das von The Temptations bekannte „Ain’t too proud to beg“ im neuen, aber irgendwie auch zeitlosen Rockgewand. Ohne Keyboarder Ralf Müller, Bassist Rene Bock und Drummer Ralf „Rundi“ Jähn wäre "Moods of Ally" nicht komplett. Die drei sorgten für die richtige musikalische Basis aus Groove und Rhythmus. Als besonderes Bonbon kam kurz vor dem Ende für ein paar Titel ein Gast auf die Bühne, und das war kein Geringerer als Frank Gahler mit seiner Mundharmonika.
Nach einer kurzen Umbaupause schepperte dann das MONOKEL-Intro aus den Boxen. Zur Operettenmelodie „Das ist die Berliner Luft“ marschierte die Kraftbluesbrigade in der aktuellen Besetzung mit, Lefty, Kuhle, Dicki und Pitti auf die Bühne. Wir waren zwar in Spremberg, aber der MONOKEL-Vierer schmetterte zum Warmwerden erstmal „Berlin“ in den Raum, um anschließend zu verkünden, was wir Fans sowieso schon wissen, nämlich dass sie „Immer noch da“ sind. Der Kraftblues-Turbo wurde dann mit dem „Kindertraum“ und „Wahrheiten“ kräftig weiter auf Betriebstemperatur gebracht. Dann kam Gala auf die Bühne. Er war bestens gelaunt und der Schalk blitzte ihm aus den Augen. Anfangs wurden Stücke aus dem aktuellen MONOKEL-Programm wie z.B. „Nie wie Vater“, „Bla bla bei Nacht“ und „Schweine nach vorn“ gespielt. Dann gab es eine dicke, fette Überraschung in Form des Titels „Kaiserin der Macht“. Dabei dürfte es sich um ein neues Lied handeln. Jedenfalls kannte ich es nicht. Das nächste Schmeckerchen folgte mit dem ewig nicht mehr live gehörten „Rettungsboot“ auf dem Fusse. Doch es sollte noch voller werden auf der Bühne. Buzz Dee Baur und Mike Seeber, der Gitarrist von Texas-Mike enterten die Bühne. Damit spielten jetzt vier hervorragende Gitarristen auf der Bühne, denn Bernd Kühnert und Micha Linke von der aktuellen MONOKEL-Besetzung sind ja auch Könner ihres Fachs. Was die Herren dann abzogen, war allererste Sahne. Sie hatten sich ein paar internationale Klassiker wie zum Beispiel „Rock’n Roll Outlaw“ ausgesucht. Grandios gespielt war auch das von Rick Derringer und der Edgar Winter Band bekannte „Rock’n Roll Hoochie Koo“. Natürlich wurden uns in dieser Konstellation auch die MONOKEL-Hymnen „Bye, bye Lübben City“ und „Boogie-Mobil“ nur so um die Ohren gekracht, und da man gerade so schön am Rocken war, wurde mit „Maggies Farm“ auch noch ein Dylon-Song hinterher geschoben. Inzwischen hatte sich auch noch Steffi Breiting zu den Musikanten auf der Bühne gestellt. Mit „People get ready“ verabschiedete sich MONOKEL von der Bühne.
Nun folgte der Auftritt des Bluesrock-Trios Texas-Mike aus Sachsen-Anhalt. Mit Gitarre, Bass und Schlagzeug spielten sie einen so kräftigen, fetten Bluesrock, dass man manchmal glaubte, dass da oben mehr wie 3 Leute musizierten. Die Jungs waren wirklich gut, aber ich zog mich dann doch etwas zum Quatschen und Feiern zurück, denn es war inzwischen schon weit nach Mitternacht. Gegen 03.00 Uhr strichen Lissi und ich dann in Spremberg die Segel.

 


Foto Impressionen:

Auftritt "Moods Of Ally":

Auftritt "Monokel & Gäste":

 

 


   
   
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