Wenzels "Tanz in den Sommer" am 27. Juni 2009 in Kamp

Bericht: "Eulen"
Fotos: Dirck Weinreich (Pressefoto)

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Wir sind zurück aus Kamp!
Untergekommen waren wir in einer Ferienwohnung, von Sandra war eine Unterkunftsliste vermittelt worden - für`s Zelten sind unsere Knochen schon etwas zu marode. Wir wurden superfreundlich aufgenommen. Kamp ist ein 10-Häuserdorf, keine Chance etwas einzukaufen oder sich sonstwie zu versorgen. Und schlau wie wir sind, hatten wir natürlich nicht vorgesorgt! Da kam die von unserer Vermieterin freundlich angebotene Abendbrotsuppe genau richtig. Aber vorher wollten wir uns den Ort des zu erwartenden Geschehens betrachten und pilgerten zum Hafen. Und siehe da! Die ersten Imbissstände hatten schon geöffnet. So stand der kulinarischen Versorgung erstmal nichts mehr im Wege. Auch die ersten Zelte waren inzwischen aufgebaut, als wir an der Zeltwiese vorbei gehend wieder "nach Hause" kamen. Der eigentliche Boom ging aber erst am Samstag los. Ich nutzte den Vormittag zu einer Wanderung durch das Sumpfgebiet, freute mich an Vögeln, Schlangen und Blumen über Blumen in einer Torfmoorlandschaft.
Gegen 14.00 Uhr war ich zurück. Da war der Parkplatz voll. Auf der Wiese stand Zelt an Zelt, und der Blick auf die Autokennzeichen verriet, dass man aus allen Gegenden Deutschlands angereist war. Da standen Autos aus Bayern und Sachsen, viele aus Berlin und Umgebung, aus dem Harz, aus Bremen und Hamburg und natürlich Mecklenburg-Vorpommern.
Um 16. 00 Uhr wanderten wir bei strahlendem Sonnenschein und strammen Seewind zum Hafen. Dort war ein föhliches Schmausen im Gang. Fisch in allen Variationen, Gulaschkanone, Grillstände, Kuchenverkauf, selbst gemachte Bonbons, Eis und diverse Getränkebuden fanden ihre Liebhaber. Gut gelaunt und fröhlich schwatzend saßen die Menschen an allen möglichen und unmöglichen Orten des an sich kleinen Geländes. Viele Kinder tobten dazwischen herum. Ich würde sagen, von 0 bis 90 waren alle Altersstufen vertreten.
Es war alles hervorragend organisiert, trotz der Menge der Menschen gab es kaum Warteschlangen. So habe ich keinerlei Aggressionen beobachtet. Man verstand sich und genoss gemeinsam. Ich war auf das Kinderprogramm neugierig, kannte ja die Kinderliederscheibe von Wenzel bereits. Auch in dieses Programm hat er aber inzwischen Neues aufgenommen. Mascha stand mit ihrer Trommel auf der Bühne und sang mit. Die versammelte Kinderschar war bei der Sache. Und auch viele Erwachsene sah ich fröhlich mittun. Allseits bekannte Kinderlieder, wie "Hänsel und Gretel", "Dornröschen war ein schönes Kind", "Häschen in der Grube" oder "Kommt ein Vogel geflogen" waren zu hören, sehr hübsch arrangiert. "Eine kleine Dickmadame" hat von Wenzel eine Melodie bekommen und zwei Lieder waren wohl von Kopf bis Fuß aus seiner Feder. Mir hat es jedenfalls auch viel Spaß gemacht.
Anschließend war die Bühne frei für Kiki Bohemia, die Besuchern von Wenzel-Konzerten bereits ein Begriff sein dürfte. Mit einer wunderbaren Stimme, begleitet von drei Musikern, deren Namen ich im Moment nicht präsent habe (besonders hat mir da der Cellist gefallen), präsentierte sie ihren ganz eigenen Musikstil, eine Mischung aus Folk und Elektronik. Durchaus interessant und nett anzuhören.
So gegen 20.30 Uhr begann das eigentliche Konzert. Inzwischen waren wir völlig durchgefroren. Der Wind wollte und wollte nicht nachlassen und als die Sonne sich verabschiedete wurde auch die Luft kalt, 13°C mit abfallender Tendenz. Ich verzog mich nach Hause und zog alle Sachen an, die ich eingepackt hatte, einschließlich Schlafanzug! So eingemummelt kehrte ich zum Ort des Geschehens zurück. Auch dort hatte man sich inzwischen in alles gehüllt, was man in Zelten und auf Booten so dabei hat, Schlafsäcke, Decken, dicke Pullover und Regenklamotten gegen den Wind. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.
Bald schon konnte ich meine Beine nicht mehr still halten. Die Tanzfläche füllte sich mehr und mehr und zumindest unter den Tänzern war von Frieren keine Rede mehr. Wenzel sang seine Lieder quer durch alle Programme, von allem war etwas dabei, auch aus dem an sich etwas ruhigerem Christoph-Hein-Programm (Derselbige war übrigens auch mit von der Partie). Die alten Renner wie "Klassentreffen", "Santa Statistika" usw. wurden mit Riesen-Gejohle kommentiert, und viele sangen lauthals mit. Dass auch das "Käsefrühstück" mal wieder zu hören war, hat mich persönlich besonders gefreut. Ich weiß nicht genau, wielange die Party dauerte. Ich war um 22.30 völlig fertig vom Tanzen und stehen, der Tag dauerte ja schon... Lajos hatte schon vorher aufgegeben. Er war so durchgefroren, dass gar nichts mehr half.` Durch`s Fenster hörten wir jedenfalls noch um Mitternacht volle Mugge, als wir beide todmüde und zufrieden mit dem Tag ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen gab es sogar noch ein Frühstücksbuffet am Hafen. Grüppchen saßen, noch ziemlich müde wirkend, aber nach wie vor gut gelaunt und frühstückten, schlurften heißen Kaffee und schwatzten leise. Auf dem Zeltplatz sah man Aufbruchstimmung. Langsam fuhr Auto um Auto ab. Ich wanderte noch einmal durchs Moor und als ich wiederkam, war die dörfliche Stille in Kamp wiederhergestellt.
Im nächsten Jahr wollen wir wieder dabeisein, auch wenn`s Kuhsch.... regnen sollte. eulen

 

   
   
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