KARAT & Gipsy live am 11. Juli 2009 in Lauchhammer

 

Bericht: Marion Dudel
Fotos: Marion Dudel

 

001 20131227 2083972090

 

Ostrock-Legends Gipsy und Karat am 11.7.09 in Lauchhammer
Nein, es war nicht wirklich ein Konzertbesuch geplant an diesem Samstag. Doch nach dem Dienst rief ich eine Freundin an: "Ich würde schon gern nach Lauchhammer fahren"... sie wohl auch?
002 20131227 1804232359Treff ausgemacht und ab ging es zu Ostrock-Legends mit Gipsy und Karat in den Schlosspark Lauchhammer. Vom Sonnenschein in Dresden fuhren wir in den Regen nach Lauchhammer, kein guter Auftakt für ein "Draußen-Event". Unsere Vorfreude konnte das Wetter aber nicht trüben, ausgerüstet mit einer Art "Ganzkörperkondom", sprich Regencape, wusste ich, dass das Wetter mir nichts anhaben kann.
Um 19:00 Uhr, als der Einlass begann, hatten sich nur wenige Besucher eingefunden. Ich entdeckte darunter lediglich zwei bekannte Gesichter. Mir fielen ein paar schlecht besuchte Konzerte ein, ich sah das Wetter und war in Sorge, dass die Bands auf ziemlich leere Reihen blicken, wenn sie auf der Bühne stehen. Dem war nicht so. Bewaffnet mit Regenschirmen und Regencapes standen die Fans vor der Bühne, als Gipsy den Konzertabend begann. Die fünf Musiker "kaperten" die Bühne und legten ein Feuerwerk der 80iger Jahre Musik hin, das sogar den Regen vertrieb. Dietmar "Otto" Schulte wirbelte den Mikroständer durch die Luft, war ständig in Bewegung und suchte die Nähe zum Publikum. "Sweet Home Alabama" tanzten die Besucher und stimmte ein "It's My Life", ja das war mein Leben: Bewegung, Freude, Stimmung! Frank Zückmantel verließ sein Keyboard und rockte gemeinsam mit "Otto", bevor Gipsy die Bühne räumte, nicht ohne einen zweiten Auftritt am Ende des Konzertabends anzukündigen.
So "vorgewärmt", erwarteten wir nach einem Umbau Karat, die Band, die nach dem nervigen Namensrechtsstreit wieder unter altem Namen da ist.
Der Regen setzte wieder ein, aber die Fans schienen das nicht zu bemerken. Sie klatschten, pfiffen und schrien, als die ersten Töne erklangen, die Band auf der Bühne erschien und Claudius "Marionetten" sang. "Puppen aus Holz"? Nein, das waren die Konzertbesucher nicht! Jeder war in Bewegung, fast alle sangen lauthals mit, egal welcher Titel gerade erklang. "Ich liebe jede Stunde", "Schwanenkönig", "König der Welt"... Erinnerungen wurden wach. Ich vergaß einfach für diesen einen Konzertabend, dass unzählige Jahre vergangen waren, seit ich Karat zum ersten Mal live sah und hörte. Damals, der Sänger hieß noch Hans-Joachim "Neumi" Neumann, und ich tanzte an den Wochenenden zur Karat-Musik, war verliebt und einfach nur herrlich jung! Warum sollte ich diese Zeit vergessen, diese Zeit "nur noch" schlecht reden, wie es heute allerorts üblich ist? Auch wir haben hier in unserem kleinen Land getanzt, gelacht, geliebt. Nein, ich will sie nicht zurück, die alte Zeit, aber ich werde sie auch nicht vergessen. Es war meine Jugend! Herbert Dreilich übernahm nach "Neumi" den Gesangspart bei Karat, und nun steht hier Sohn Claudius Dreilich auf der Bühne, der durch Stimme und Äußeres ein wenig an seinen verstorbenen Vater erinnert. Die "fünf Karat" lebten ihre Spielfreude auf der Bühne aus, Band und Zuhörer hatten sichtlich Spaß!
Immer wieder betraten die Musiker die nach vorn verlängerte 003 20131227 1919782450Bühne und teilten mit den Fans den Regen, der langsam nachließ. Sanfte Töne wehten durch den Schlosspark, als Claudius zur Gitarre griff und "Nur für dich" sang. Ein neuer Titel, der die "Namensstreitsituation" beschreibt, wurde vorgestellt. Im Refrain heißt es: "Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen, wie sie war'n" und man fragt sich: "Musste das wirklich sein, damals?" Als Claudius danach in "Mich zwingt keiner auf die Knie" singt: "Ich möchte wissen, wer meine Freunde sind?", bekommt er schreiend und kreischend Antwort vom Publikum.
"Albatros", "Narrenschiff", "Magisches Licht", usw. fehlten nicht. "He, Mama" von der LP "Über 7 Brücken" sang Claudius, und das Publikum gröhlte den Refrain mit. Der Titelsong besagter LP "Über 7 Brücken", der einfach nur Kultstatus hat, und der die Band Karat hinter "unserer Mauer" bekannt machte, wurde auch an diesem Abend einer Ode gleich vom Publikum gesungen:

"Manchmal geh ich meine Straße ohne Blick,
manchmal wünsch ich mir mein Schaukelpferd zurück,
manchmal bin ich ohne Rast und Ruh,
manchmal schließ ich alle Türen nach mir zu,
manchmal ist mir kalt und manchmal heiß"

Nein, auch mir war nicht mehr kalt, obwohl die Kleidung trotz aller "Schutzhüllen" feucht war. Ich sang so laut ich konnte mit und feierte mit all den anderen einen Konzertabend, der nicht ins Wasser gefallen war, sondern trotz Regen wirklich gelungen.
Gipsy erschien nach einem Umbau, wie vorher angekündigt, nochmals auf der Bühne. Und hier taten mir die Jungs dann doch ziemlich leid, der Platz hatte sich bereits geleert. Vielen der Fans war während der Umbaupause bewusst geworden, wie nass und kalt es eigentlich war, und sie haben das Gelände verlassen. Nehmt es nicht persönlich, wir haben halt wirklich nur gefroren!
Auch wir machten uns noch vor Konzertende auf den Heimweg.

 


 

Foto Impressionen:


Die Örtlichkeit und Auftritt Gipsy:

Auftritt KARAT:

 

 


   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.