RENFT und electra live am 31. Juli 2009 in Berlin

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Fotos: Rüdiger Lübeck, Gundolf Zimmermann

Wenn wir Sachsen in Berlin einfallen geht es eigentlich (fast) immer um gute Musik. Manche Leute haben uns wegen unserer Ausflüge nach Berlin schon geraten, in der Hauptstadt einen Zweitwohnsitz zu nehmen. Aber das kommt für uns natürlich nicht in Frage, denn wir sind ja bodenständig und heimatverbunden;-)
Gestern spielten mit RENFT und electra zwei legendäre Bands in Berlin. Beide Bands erfreuen mitterweile Generationen von Fans mit ihrer Musik: RENFT feierte letztes Jahr 50 Jahre Bandgeschichte und electra begeht dieses Jahr 40-jähriges Bandjubiläum. Insgesamt 90 Jahre deutsche Rockgeschichte auf einer Bühne wollten wir natürlich nicht verpassen und so blieb uns ja nichts anderes übrig als mal wieder nach Berlin zu fahren.
Als wir am Veranstaltungsort ankamen, stand schon eine lange Schlange von Fans am Eingang. Das musikalische Programm und das schöne Wetter hatten viele Leute angelockt. Darunter waren auch viele Freunde und Bekannte. Auch der eine oder andere Musiker wurde im Publikum gesichtet. Bis zum Veranstaltungsbeginn hat sich die beachtliche Schar von Fans noch vergrößert, so dass die Musiker auf eine ordentliche Kulisse blicken konnten. Mit dem einen oder anderen Kaltgetränk und netten Plaudereien vertrieben wir uns die Zeit bis zum Beginn der Mugge.
renft 20131215 1548927734Den musikalischen Reigen des Abends eröffnete RENFT. Thomas „Monster“ Schoppe, Delle Kriese, Marcus „Basskran“ Schloussen und Gisbert „Pitti“ Piatkowski enterten die Bühne und präsentierten sich bestens gelaunt dem Publikum. Willkommen bei RENFT rief Monster zur Begrüßung, und nach wenigen Augenblicken waren sowohl Musiker als auch Publikum schon auf Betriebstemperatur. Es wurde eine schweißtreibende RENFT-Show, die alle Etappen der Bandgeschichte zwischen gestern und heute abdeckte. Monster sang sich die sprichwörtliche Seele aus dem Leib; diese Itensität und Leidenschaft ist einfach unverwechselbar. Delle Kriese drosch auf seine Felle ein und entlockte seinen Trommeln damit ein wahres Donnergewitter. Der Basskran spielte sein Bass treibend und groovig. Die beiden Herren der Rhythmus-Fraktion legten für ihre Kollegen Monster und Pitti das Fundament. Pitti ließ seine Gitarre jammern, stöhnen oder jubeln, wie es ihm beliebte. AN irgendeiner Stelle flocht er mal ganz kurz eine Michael Jackson-Melodie in einen RENFT-Klassiker ein.
Die Setlist enthielt keine Überraschungen, aber sie enthielt natürlich viele Songs, welche die Fans hören wollen. „So starb auch „Neruda“, „Ermutigung“ und „Gänseliesschen“ fanden sich auf ihr ebenso wieder, wie das von Monster eigenwillig interpretierte „Mama“. Natürlich durfte RENFT auf Grund des begeisterten Publikums auch in die Verlängerung gehen und ein paar Zugaben spielen.
Die anschließende Umbaupause hatten wir auch bitter nötig ;-)
Die aus den Boxen dröhnenden russischen Volksweisen electra 20131215 1127234928kündigten dann electra an. Bei dieser Band fasziniert mich schon immer die Vermischung von Rockmusik mit klassischen Elementen. Die Musiker sind allesamt hervorragende Könner, und sie haben Spaß an dem was sie da oben auf der Bühne tun. Auch in Berlin konnten sich die Fans davon ausgiebig überzeugen. Die Band hatte wieder mit Gisbert Koreng, Stefan Trepte und Peter „Mampe“ Ludewig drei sehr gute Sänger in ihren Reihen, die sich auf der Bühne mehrmals abwechselten.
Das brachte natürlich optisch und musikalisch Farbe in das Ganze. Jeder dieser drei Solisten ist ja auf seine Art einzigartig. electra fackelte ein wahres Hit-Feuerwerk ab, bei dem wohl jeder im Publikum auf seine Kosten kam. Die hervorragenden Instrumentalisten würzten den musikalischen Abend auch mit außergewöhnlichen Leistungen und Solos. Bernd Aust gab uns beim Querflöten-Solo den von Ian Anderson bekannten einbeinigen Kratzfuß. Vom Bach’schen „Bouree“ ging es nahtlos über zu "Locomotive Breath". Wolfgang „Kuddel“ Riedel bewies uns sein Können in einem fulminanten Solo auf seinem Bass, und natürlich spielte ein Ecki Lipskte die sechs Saiten seiner Gitarre auch wieder meisterlich. Besonders bei „Still got the Blues“ von Gary Moore kam Fan nicht aus dem Staunen raus. Das Stück wurde von Gisbert Koreng übrigens auch meisterhaft gesungen.
Stefan Trepte begeisterte insbesondere mit REFORM-Klassikern. Der Mann ist für mich einer der besten Sänger in diesem Land und irgendwie auch eines der letzten Originale in der Musikszene. Doch ein anderes Original möchte ich keinesfalls unter den Tisch fallen lassen. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der electra-Combo und noch heutzutage brennt auf der Bühne die Luft wenn er loslegt. Es geht natürlich um Peter „Mampe“ Ludewig, der die tolle Stimmung im weiten Rund noch mal ordentlich anheizte. Sein „Grüner Esel“ war wieder das absolute Sahnehäubchen auf dem electra-Musikcocktail. Mampe ist schon ein paar Jahre im Rentenalter, aber das merkt man ihm nicht an. Wenn er voller Energie und Witz über die Bühne galoppiert, wird so mancher seiner jüngeren Kollegen sicher neidisch.
Das große Finale des electra-Auftritts wurde natürlich mit „Tritt ein in den Dom“ eingeläutet. Das besinnliche „Sieh in die Kerzen“ durfte natürlich auch nicht fehlen. Eigentlich endete der Abend in Berlin irgendwie viel zu schnell, denn solche excellenten Konzerte, wo zwei gute Bands auf der Bühne stehen, sind für uns Fans irgendwie das Salz in der Suppe.
Übrigens waren wir für unsere Verhältnisse ziemlich zeitig wieder daheim. Es hat halt auch sein Gutes, wenn an einem Veranstaltungsort um 22.00 Uhr „Schicht im Schacht“ ist.

 


 

Foto Impressionen:
(Bilder von Rüdiger Lübeck)


Auftritt RENFT:

Auftritt electra:

 

Alle Fotos von Rüdiger Lübeck findet Ihr in seiner Slideshow HIER...

 


 

 

Foto Impressionen:
(Bilder von Gundolf Zimmermann)


Auftritt RENFT:

Auftritt electra:

 


   
   
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