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KARAT live in Dessau am 12. September 2009

 

Bericht: Manuela Fischer
Foto: Manuela Fischer, PR

 


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Ich freute mich wie ein kleines Mädchen vor dem ersten Schultag auf das KARAT-Konzert in Dessau. Meine Mutter meinte, als sie es merkte, "Das ist aber schlimm mit dir! Das ist doch schon das x-te KARAT-Konzert in den 34 Jahren". Ja, da hatte sie natürlich Recht, und es ist auch nicht das erste in diesem Jahr. Wir begaben uns um 15:45 Uhr auf den Weg nach Dessau. Als wir gegen 18:00 Uhr auf dem Gelände des HANGAR-Veranstaltungszentrum ankamen, lief der Soundcheck von KARAT noch. Die Jungs waren also schon da, und es war schön, davon auch etwas mitzubekommen. Da bis 21:00 Uhr noch reichlich Zeit war, verließen die Musiker von KARAT nach und nach noch einmal den Veranstaltungsort. Als letzter fuhr ein gutgelaunter Micha an der wartenden Menge vorbei. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Die Vorfreude wuchs auf einmal zu einer gewissen Spannung an.
Wir gingen mit der vor dem Einlass wartenden Menge nach und nach in die Halle. Es waren so ca. 600 Besucher, die die Band live sehen wollten. Bis 21:00 Uhr war noch reichlich Zeit. Als Vorband spielte die Dessauer Band "Max Mustermann", aber keiner der Wartenden hatte scheinbar Lust auf den Support. Also entschlossen wir uns auch nochmal kurz vor die Tür zu gehen. Dort angekommen konnten sehen, wie jetzt auch die Musiker von KARAT wieder ankamen.
Die Techniker hatten für den Hauptact des Abends in der Halle bereits alles aufgebaut und startklar gemacht. Meine Mutter hatte die Idee, dass ich mich vor der Bühne auf die Seite von Christian stellen sollte. Eine hervorragende Idee von ihr, denn so hatte ich das ganze Konzert über einen sehr günstigen Platz auch eine gute Sicht auf unseren Micha an den Drums. Bei den anderen Konzerten war es meist so, dass man ihn nur hören, aber nicht sehen konnte. Das war schön, dass ich sie endlich mal alle fünf im Blickfeld hatte.
Es war inzwischen 21:00 Uhr, und nacheinander betraten Martin, Bernd, Micha, Claudius und Christian die Bühne. Der Opener waren die "Marionetten". Das textsichere Publikum sang von Anfang bis Ende des Konzertes mit. Weitere Hits folgten, u.a. auch "Der blaue Planet", und ab diesem Moment ging so richtig die Post ab. Beim Titel "Verloren" wurde es wieder etwas ruhiger, was sich bei "Gewitterregen" und "Jede Stunde" wieder ins Gegenteil umkehrte. In der Halle steppte der Bär.
Bei "Jede Stunde" war Martin wieder wie gewohnt mit seiner Mundharmonika an der vorderen Bühnenkante und rockte zusammen mit Bernd und Christian was das Zeug hielt. Michas Breaks ließen die Halle beben. Bei Wiederhören dieses Songs liefen mir ein paar Freudentränen über das Gesicht, und das sollte an diesem Abend nicht das letzte Mal so gewesen sein! Bei den folgenden Titeln "Vorbei" und "Falscher Glanz" schweifte ich mit meinen Gedanken ganz weit weg, aber nahm trotzdem jeden einzelnen Riff von Christians Bass und jeden Break von Michas Drums wahr. Überhaupt war der Sound von den Technikern perfekt eingestellt. Nun spielte Bernd die "Musik zu einem nicht exisitierenden Film", und anschließend ließ man wieder den "Albatros" fliegen. Worüber ich mich besonders freute war, dass das Publikum die Band mit anhaltendendem Applaus und Gesang begleitete. Wieder genoss ich es in vollen Zügen jeden Ton der Band. An diesem Lied hängen für mich so viele schöne, aber gleichzeitig auch schlechte Erinnerungen, denn als meine grosse Liebe starb, lief "Albatros" von KARAT im Radio. Er war damals gerade erst 14 Jahre alt. Für mich war dieser Song der Höhepunkt des Abends. Die verschiedenen Soli in diesem traumhaft schönen Titel und das Verschmelzen von Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboard zu einem Gesamtkunstwerk, genoss ich nicht allein, sondern auch das restliche Publikum lauschte andächtig mit.
Es folgten zwei ruhigere Titel, nämlich der "Schwanenkönig" und "Für mich". 001 20131128 1367012524Letztgenannten Song hat Claudius vor 12 Jahren selbst geschrieben als er unsterblich verliebt war. Die tolle Dynamik beim Schwanenkönig war total beeindruckend.
Wir, die Band und die Karatfans, hatten eine schlimme Zeit, als man uns die vier Buchstaben aus dem Bandnamen weggenommen hatte. Aus dieser Situation heraus ist der Titel "Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen, wie sie waren", der jetzt folgte. Anschließend fegte Micha wieder bei "Mich zwingt keiner auf die Knie" über die Bühne. Martin spielte solange seinen Part, bis Micha hinter seinen Drums saß. Da musste Micha auch schnell wieder hin, denn gleich sollte sein Einsatz folgten. Und da waren sie wieder: Michas tolle Breaks und das starke Zusammenspiel zwischen ihm und Martin an den Keyboard. Dieser Sound riss mich und auch das Publikum richtig mit. Obwohl mein persönlicher Höhepunkt, der "Albatros", schon gelaufen war, kamen trotzdem noch weitere starke Karat-Songs auf die ich mich freute. So z.B. das "Narrenschiff", das dann auch tatsächlich zu uns segelte. Auch hier waren die Solis von Schlagzeug, Keyboard, Bass und Gitarre einfach nur großartig. Martin und Micha spielten in der Mitte des Songs noch gemeinsam, während die anderen Instrumente schon verstummt waren. Nun zog sich auch Martin langsam zurück, so dass Micha fast ein Solo spielte, Dann setzten Bass, Keyboard und Gitarre sowie Claudius wieder ein. Es war einfach herrlich dieses musikalische Feuerwerk miterleben zu können.
Bei "He Mama" rockte das Publikum aber nochmal richtig ab. Anschließend stellte Claudius die Band vor. Wie bei jedem Konzert davor, begann er seine Musikervorstellung wieder bei Micha, "dem ältesten auf der Bühne und dem Motor der Band". Auf und hinter der Bühne ist er das inzwischen schon 34 Jahre. Dann stellte er Martin – den Mann an den Tasteninstrumenten, und gleichzeitig den dienstältesten Keyboarder bei Karat vor. Der erste Opa bei KARAT und seit 34 Jahren der Mann an der Gitarre ist Bernd Römer. Ihn erwähnte Claudius ebenso wie den Mann für die tiefen Töne, der schon seit 1986 den Bass bedient, Christian Liebig. Claudius vergaß aber auch nicht, die Leute hinter den Kulissen zu erwähnen, wie z.B. Jana, die sich um den Fanshop kümmert. Nach der Vorstellung folgte "Blues". Als "Über sieben Brücken" erklang wusste ich, "Jetzt ist der schöne Abend bald vorüber". Jeder schöne Abend geht einmal zu Ende. Ohne Zugaben haben wir sie aber nicht gehen lassen. Jetzt rannen mir wieder Tränen über's Gesicht, denn "Blumen aus Eis" kam bei den Zugaben... Michas Lieblingssong. Ich sog diesen Titel mit jedem Takt in mir auf. Eines der schönsten, weil eindrucksvollsten Lieder ist "König der Welt". Den bekamen wir auch noch als Zugabe. Dabei spürte ich - wie so oft an diesem Abend - jede einzelne Note. Das Publikum ging bei der letzten Zugabe des Abends nochmal so richtig mit. Mit "Magisches Licht" verabschiedete sich die Gruppe KARAT dann endgültig von seinem Publikum. Meine Mutter nahm mich in den Arm und sagte, "Das ist doch voll nach deinem Geschmack gewesen heute Abend". Ich lächelte zurück, denn sie hatte absolut Recht.
Danke Micha, Christian, Martin, Bernd und Claudius! Ihr habt den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Auch einen ganz lieben Dank an Jana, an die Techniker und die, die den Abend möglich gemacht haben. Anschließend fand wieder eine Autogrammstunde statt. Der Ansturm dabei war groß. Ich bin überglücklich heim gefahren, und freue mich jetzt schon riesig auf das nächste Konzert. Das wird spätestens am 10. April 2010, im Jubiläumsjahr der Band KARAT, sein. Dann sehen wir uns wieder.

 

   
   
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