Safi live am 17. September 2009 im Tommyhaus zu Berlin X-Berg

 

Bericht: Dietmar Meixner
Fotos: Dietmar Meixner

000 20131128 1623335980

Im März hatten wir die aktuelle Scheibe von SAFI mit dem einprägsamen Namen "Kalt" hier in der Rubrik "NEUHEITEN" vorgestellt. Die Veröffentlichung verzögerte sich sich allerdings. Seit dem Donnerstag im Tommyhaus weiß ich nun, dass ich eine besondere CD von Safi in meinem Besitz habe, denn das Cover musste vor der Veröffentlichung (auf Wunsch der Plattenfirma) noch einmal geändert werden. Es ist zwar immer noch schwarz weiß, aber Sandra ist mit der Gitarre zwar auf dem Kopf gestellt, aber jetzt klar erkennbar.
Das Tommyhaus in Berlin X-Berg (Kreuzberg, Anm. d. Red.) ist nicht unbekannt. Hier wurde das über Berlins Grenzen hinaus bekannte Musical "Linie 1" uraufgeführt. In dieses Tommyhaus hatte es mich verschlagen, um nach langer Zeit mal wieder SAFI live zu erleben. Nach einer Vorband betrat Sandra mit ihren beiden musikalischen Begleitern gegen 22.30 Uhr die Bühne dieser sehr angenehmen Location.
Sandra als Frontfrau hatte sofort alles fest im Griff. Trotzdem Sandra wirklich die "Frontfrau" dieser Formation ist und fast alle Blicke auf sich zieht, wäre es ohne den Bass von Matthias Becker und die Drums von Frank Sammer nicht SAFI. Aber andererseits kann man einfach nicht darüber hinwegsehen, dass SAFI Sandra ist und und Sandra eben SAFI... Die quirlige junge Frau ist ständig in Bewegung, und mit ihrer Stimme lotet sie alle erdenklichen Grenzen aus. Dieses Rockgewitter mit der zarten dann wieder schreienden, zur Sirene werdenden Stimme, die trotzdem die Texte verständlich in den Raum bringt, ist phänomenal! Die Texte von SAFI sind mit tiefem Sinn. Es sind Geschichten des Alltags, die Sandra alle selbst verfasst hat. Es gab viele Fans im Saal die gerade diesen Texten eine große Aufmerksamkeit schenkten. Ihre poetisch sanften und manchmal auch schroffen Worte werden eingebettet in harten Punk und Indie-Rock. In jedem Titel ist diese alternative Mischung im wahrsten Sinne des Wortes spürbar. Es gibt keinen Ton und keine Harmonie, die die Musiker verweilen lässt, immer und stetig sind sie in Bewegung. Natürlich ist das bei Sandra und ihrer langen blonden Haarpracht eine besondere Augenweide, wenn sich ihre "Mähne" bei den harten Akkorden fast verselbständigt.
Der Ton am vergangenen Donnerstag im Tommyhaus war gut, auch wenn SAFI dieses Mal ohne eigenen Tontechnicker vor Ort war. So waren alle Songs ihrer CD "Kalt" in guter Qualität zu erleben. Das sind zwar nur 9 Songs, aber ich muss betonen, dass z.B "Kalt", der Titelsong, eine Länge von über 12 Minuten hat. Deshalb war es für mich wie für viele andere auch eine Überraschung, zwei ganz brandneue Songs live erleben zu dürfen. Es waren die Titel "Ausgebrannt" und "Sagen & Denken". Beide Titel sind SAFI-typisch im Wechsel des Sounds, und alles ist auf einem gigantischen, harten Klangteppich angerichtet. Höhepunkte des Abends waren auf jeden Fall "Helden", "Übersee", "Marschmelo" und "November".
SAFI ist wieder weitergekommen... angekommen am Ziel sind sie noch lange nicht, dazu schlummern noch zu viele Ideen in dieser frischen spielfreudigen Band. Ich wünsche mir sehr, dass sie sich weiter frei entfalten, und ihre Ideen in die Rockwelt hinausschreien können, und dass sie nicht durch kommerzielle Zwänge eingeengt werden.
Es gab zum Schluss noch genug Zeit, um in Ruhe mit SAFI über weitere Vorhaben zu Plauschen. Lasst Euch überraschen, ich glaube bei Safi gibt es in Zukunft noch viel Neues zu entdecken.

 


 

Foto Impressionen:

 

 


   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.