Stern-Combo Meißen live am 20. September 2009 in Erkner

 

Bericht: Petra Herz
Fotos: Petra Herz

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Detlef Seidel, der Manager der Stern-Combo Meißen, hat unserem Fred am Rande des Impro im Stadtpark-Festivals am 12. September in Magdeburg gesagt, dass wir bei "Deutsche-Mugge" in unseren Live-Berichten auch ruhig mal Kritik äußern sollten, wenn was nicht so toll gelaufen ist. Es würde ihn nicht stören, wenn man bei Konzertberichten über seine Schützlinge auch Schwächen ansprechen würde. Darauf antworte ich jetzt mal per Live-Bericht:
Am Sonntag den 20. September 2009 konnte man an einem strahlend schönen Spätsommertag (Nein, ich weigere mich, jetzt schon von Herbst zu sprechen) einen gepflegten Ausflug an den Rand von Berlin, nämlich nach Erkner machen. Dort fand über das gesamte Wochenende ein Stadtfest statt (wie jedes Jahr) und speziell an diesem Tage hatte es einen musikalisch gesehen absoluten Höhepunkt auf seinem Programm stehen: Die Stern-Combo Meißen live. Ok, man konnte an den Tagen davor schon einiges an Bespaßung dort erleben, u.a. einen Auftritt der Münchener Freiheit, von dem gemunkelt wurde, es hätte im Vollplayback stattgefunden. Aber richtig gejuckt hat es dann doch erst am Sonntag. Die Combo live und mit "vollem Besteck" (Zitat Mitteregger).
Durch die Reihen der Besucher geschlendert sah man das eine oder andere bekannte Gesicht. Auch die Fraktion "frech" und "dreist" war wie immer mit Videokamera bewaffnet vor Ort, um bestimmt demnächst wieder eine neue "Eigene DVD" präsentieren zu können. Wie dem auch sei... Die Kapelle um Sänger Larry B. betrat um kurz nach 18:00 Uhr die Bühne und ließ den musikalischen Spätnachmittag mit einer "Nacht auf dem kahlen Berge" beginnen. Über Larry B. ist inzwischen schon viel geschrieben worden, und bisher ist noch keine negative Kritik dabei gewesen. Das wird sich auch mit diesem Bericht nicht ändern. Es ist erstaunlich, wie sich der Mann mit der markanten Kurzhaarfrisur in diese Band eingelebt hat. Unübersehbar, mit wieviel Lust und Freude er an die Verrichtung seines Tagwerks geht. Jeder einzelne Titel wird von ihm mit einer solchen Überzeugung rüber gebracht, dass es eine wahre Freude ist ihm dabei zuzuschau'n und zuzuhören. Aber Larry braucht dabei tatkräftige Unterstützung, und die bekommt er von jedem einzelnen Musiker der SCM (nicht nur an diesem Tage). Zu erwähnen wäre hier auf alle Fälle das (zeitlich gesehen) jüngste Mitglied der Artrock-Formation, Sebastian Düwelt. Erst zu Beginn des Jahres hat er den ausgeschiedenen Tastenmann Eghard Schumann am 2. Keyboard abgelöst. Auch hier ist es absolut beeindruckend, wie wenig Zeit der Musiker brauchte, um sich in dieser Formation einzufinden und hineinzuwachsen. Und das bei den wahrlich nicht leicht zu spielenden Gesamtkunstwerken in Liedform. Ihm gegenüber steht der seit 2008 wieder bei der Stern-Combo aktive Thomas Kurzhals. Ein Genie in Sachen Komposition und ein Profi in Sachen Live-Musik. Ihr glaubt, das ist zu dick aufgetragen? Dann sollte folgende Anekdote nicht unerwähnt bleiben: Im Verlauf des Konzertes landete unweit der Bühne ein Rettungshubschrauber. Dieser machte ein großes Getöse und wirbelte Dreck auf. Beim "Kurzen" kam Krach und Dreck als erstes an. Wo andere Kollegen vielleicht schnell den Hammer hingeworfen, und sich ebenso schnell vom Ort des Geschehens verdrückt hätten, spielte der Mann im weißen Hemd weiter als wäre überhaupt nichts passiert. Es ist zu vermuten, dass man neben Kurzhals mit Abbrucharbeiten an einem großen Gebäude (incl. Sprengung) beginnen könnte, ohne dass er sich davon beeindrucken ließe. Darauf angesprochen meinte er nur: "Ich hab das wohl bemerkt, aber ich bin auf der Bühne immer so konzentriert, dass mich das zwar stört aber nicht aus dem Konzept bringt". Wie gesagt: Ein Profi!!
Das Konzert an sich muss nicht näher beschrieben werden. Die Setlist ist am Ende dieser Seite angebracht. Die Kapelle spielte bis kurz nach 20:00 Uhr, also fast 2 Stunden, und hinterließ ein begeistertes Publikum. Der Sound an diesem Tage stimmte, auch wenn sich zum Zeitpunkt des Soundchecks Musiker und ein ökumenischer Gottesdienst etwas in die Quere kamen. Erwähnenswert ist noch einer der brandneuen Titel, die die Combo seit dem Sommer mit in ihrem Live-Programm hat. "Das kurze Leben des Reimund S." heißt der Song, und ist dermaßen nah am Zeitgeschehen, dass es einem schon unheimlich wird. Inhaltlich beschäftigt sich der Song mit einem Typen, der Amok läuft. In Anbetracht der Tatsache, dass sich diese Anschläge auf das Leben Unschuldiger durch geistig umnachteter Deppen in den letzten Jahren erschreckend gehäuft haben, liefert dieser Song einen ganz besonderen Beitrag dazu. Für mich ein besonders Highlight war "Der Kampf um den Südpol" mit den Gedanken an Reini Fißler im Hinterkopf. Der Song wurde wohlgemerkt in voller Länge vorgetragen.
Womit ich nochmal zum Anfang dieses Berichts kommen möchte: Herr Seidel, was sollen wir hier kritisieren? Außer dass uns gepolsterte Sitzmgelegenheiten und eine Bedienung gefehlt haben, die uns ständig mit durstlöschenden Getränken versorgt hätte, waren wir mit dem Gesamtpaket rundum zufrieden :-)

 


 

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