03. Oktober 2009 - Mein "Tag der Einheit"
mit Karussell und Dr. Kinski

Bericht: Marion Dudel
Fotos: Marion Dudel

Wenig Schlaf hat mir die Nacht am 02.10.09 gebracht, ich war bis weit in den Morgen des 03.10. unterwegs, und trotzdem hieß es am 03.10.09: "Auf zu neuen Abenteuern"!
Es war Feiertag, der Tag der Einheit, Festprogramm wie jedes Jahr in wohl jeder Stadt, auch in Dresden. Am Goldenen Reiter trat um 15:00 Uhr "Karussell" auf. Klar, dass ich bei dem Programm dabei sein musste, zumal sich viele Freunde ebenfalls angekündigt hatten. Schon von Weitem sah ich sie: Bernd und Angela, Hartmut mit Evi, Antje, Kundi, Lissi und Joli trafen etwas später ein. Feiertagsstimmung mit Bier- und Fressständen, Tischen und Bänken und einer Bühne auf der nach der üblichen Ansprache der "Dresdner Politik" Karussell auftreten sollten. Die Karusseller, Wolf Rüdiger Raschke, Reinhard Huth, Hans Graf, Jan Kirsten, Benno Jähnert und Joe Raschke waren schon vor Ort und stellten sich am Goldenen Reiter diversen Fototerminen von Rockradio. Ich nutzte die Gunst der Stunde (na eigentlich war es eher die Gunst der Sekunde) und ließ meine Karussell CD Box, die ich am Notenbude Stand gekauft hatte, signieren. Für eine Chance zum Signieren später nach dem Konzert hatte ich keine Zeit, ich wollte ja danach noch nach Berlin!
Joe, der Raschke-Junior, stürmte die Bühne und rief nach dem Intro mit der üblichen verzerrten "Weltallstimme" seine Mitstreiter zu sich. Das Karussell begann sich zu drehen, schon zum 3. Mal in diesem Jahr zu Stadtteil- oder Volksfesten in Dresden. Und wieder war der Platz vor der Bühne gut gefüllt. Viele bekannte Gesichter und, was das Wichtigste bei derartigen "Kostenlos-Auftritten" ist, die Stimmung der Besucher blieb trotz Bier- und Weinlaune friedlich. Joe schüttelte seine Löwenmähne und animierte zum Mitsummen. Auch wenn der Chor der Dresdner hier am Goldenen Reiter nicht ganz so hell und kraftvoll klang wie zum Westhangfest im Juni diesen Jahres, mit dem Herzen war man auch hier dabei und summte "Als ich fort ging" so gut man eben konnte. Was ich mit Freude feststellte: seit meiner ersten Begegnung mit der Band Karussell nach dem Comeback haben sie nichts von ihrer Freundlichkeit, Herzlichkeit und Fannähe verloren. Vielleicht ist und bleibt Karussell eine der wenigen Bands, die verstanden haben: "die Fans sind eine Macht".
Ein wenig schwer fiel mir der überstürzte Abschied nach dem Konzert, doch es war fast 18:00 Uhr und in Müggelheim (Berlin) im "Neu Helgoland" wurden meine bestellten Karten für "Dr. Kinski Schocktherapie" nur bis 20:00 Uhr reserviert. Wir mussten los, die Zeit drängte! Mit Karussell-Musik in Herz und Hirn starteten wir kurz nach 18:00 Uhr vom Neustädter Bahnhof in Dresden unser Abenteuer "Schocktherapie". Es ging nach Berlin-Müggelheim, in Neu Helgoland wollten wir bei Dr. Kinskis Visite dabei sein.
Für mich wieder einmal etwas ganz Neues. Ich wusste von Dr. Kinskis Schocktherapie, dass es AC/DC-Cover ist, also laut und wild, doch was mich wirklich erwarten sollte, wusste ich da noch nicht. Abenteuerlustig und neugierig wie ich nun mal bin, wollte ich es wissen. Karten hatte ich vorsorglich reserviert, wie gesagt bis 20:00 Uhr, wie die freundliche Dame am Telefon meinte.
Die Fahrt verlief gut, auch ohne Navi, nur mit Karte auf den Knien. Joli fuhr kurz vor 20:00 Uhr ihr Auto auf den Parkplatz vom Neu Helgoland. Wir stürmten hinein, Tina und Begleiter waren schon da, begrüßten uns und dann, der Schreck des Abends: "Für Sie wurden keine Karten reserviert", meinte die Dame am Einlass. Ich wurde zum lebenden Fragezeichen! Kann das sein? Auch nach dem 5. Durchsuchen der Liste... wir standen nicht drauf. Hierher gejagt, um nun nicht dabei sein zu können? Die Erklärung, wir kämen extra aus Dresden und der Hinweis, wir wollen ja gar keinen Sitzplatz am Tisch, öffneten uns die Tür zum "Dr. Kinski Schocktherapie Abend". Gleich neben Bühne und Boxen hatte Tina schon einen Stehtisch in Beschlag genommen, wir haben Barhocker dazu gestellt und hatten, was wir wollten.
Neu-Helgoland ist ein beliebter Veranstaltungsort in Berlin-Müggelheim, wie man an den zahlreichen Plakaten und Fotos an den Wänden im Restaurant sehen kann. Zahlreiche Besucher füllten den Raum, saßen an Tischen bei Essen und Trinken, entspannte Atmosphäre. Ein Tisch fiel mir besonders auf: AC/DC Fans, wie sie sich durch ihre Shirts zu erkennen gaben. Dann, später als geplant, aber mit unwahrscheinlich Power begann der Konzertabend.
Natürlich war mein Platz auch hier nah am Bühnenrand. Doch was ich noch nie erlebt hatte: der Platz vor der Bühne war binnen weniger Minuten von "leer" zu "übervoll" gewechselt. Wild tanzende Männer in AC/DC-Shirts wohin ich auch sah. Mir, ich bin ja nicht gerade groß, wurde etwas bang zwischen diesen "wilden Kerlen", doch völlig unbegründet, wie ich erkannte. Diese wilde Horde war absolut freundlich und nett. Laut war es bei Kinski, sehr laut, aber damit hatte ich gerechnet. "Ist es zu laut, bist du zu alt", an diesen Spruch erinnerte ich mich, dachte störrisch: "niemals(!)", und rockte was das Zeug hält zu "Hells Bells", "Rock' Roll train", "Sin City", "Stiff upper Lip".
Dr. Kinski, "Reinkarnation des größten Irren des 20. Jahrhunderts", steht auf der Homepage, und die Band machte diesem Spruch alle Ehre. Eine Show wurde hier geboten, die nichts ausließ, von hartem Groove, Feuer über GoGo Girl und Striptease. Die Srip-Show brachte mir eine Überraschung, ließ manchen AC/DC-Rocker sicher vor Neid erblassen. Nastasia lächelte mich an, drehte mir ihren Rücken zu, ging in die Hocke, und ich öffnete Häkchen für Häkchen ihres Oberteils. Warum ich, wird ewig ein Rätsel bleiben.
Eine Pause verschaffte unseren Ohren ein wenig Entspannung, dann hämmerten die Töne weiter und weiter, ließen nicht zu, dass man still stand, "Riff Raff", "Night Prowler" folgten, und bei "Highway to hell" schrie und tobte der Saal, sogar ich konnte hier mitschreien, was das Zeug hielt. Der "Schock der Therapie": Kinskis Biss in Nastasias Hals, rote Farbe überall.
"Shock me" spielten und sangen die fünf am Anfng des Konzerts und sie haben es geschafft, mich zu schocken! "Dr. Kinskis Schocktherapie" ist ein echtes Hard Rock-Erlebnis. Dr. Kinski alias Lars Sens und Band: Stefan Schirrmacher (git), Holly Burnette (bass), Dicki Grimm (drums) und Lefty Linke (git) haben ganze Arbeit geleistet, die Massen vor der Bühne tobten wie irre, der Schweiß lief in Strömen, es wurde gefeiert was das Zeug hält. Erwähnen muss ich noch, dass der "Doktor" meinen Besuch in Müggelheim eigentlich seinen beiden Bandkollegen Dicki und Lefty verdankt. Ich wollte einfach sehen, was die beiden "Kraftblues-Monokler" noch so treiben. Letztendlich habe ich entschieden, irgendwann ist auch "Dr. Kinskis Salonorchester" dran. Meine Neugier kennt eben einfach keine Grenzen.

 


 

Foto Impressionen:


Bilder von KARUSSELL in Dresden:

Bilder von DR. KINSKI in Berlin:

 


   
   
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