Engerling live am 23. Oktober 2009 im "Waschhaus" zu Potsdam

 

Bericht: Rüdiger Lübeck
Fotos: Rüdiger Lübeck

 


000 20131102 1862320027

"Freude am Beruf". Diesen seit Jahr und Tag präsenten Aufkleber an der Rückseite Boddi Bodag's Keyboards vermisste ich an diesem Abend im heimischen Waschhaus auf dem Kulturareal in der Potsdamer Schiffbauergasse. Was dieser - also der Freude - jedoch keinen Abbruch tat. Wo der Aufkleber denn nun geblieben ist, konnte an diesem Abend allerdings nicht mehr geklärt werden...
Jedenfalls waren sie wieder mal gekommen, die Engerlinge. Und die Laune schien derart gut, dass anfangs sogar gänzlich vergessen wurde, überhaupt Eintritt zu kassieren, woraufhin sich der Saal zusehends füllte. Nein nein, das war natürlich nicht der Grund dafür. Ist die Band doch schlicht Inbegriff (ost-)deutscher Blueshistorie, deren Anhänger nicht großartig mobilisiert werden müssen, selbst wenn die Litfaßsäulen dieser Stadt rechtzeitig dekoriert waren.
"Littler Red Rooster", die uralte Willie-Dixon-Nummer, den meisten wohl besser bekannt in der Version der Stones, machte den Anfang, nahtlos übergehend in Fleetwood-Mac's "Albatros". Die Stones übrigens sollten im Laufe des Abend nochmals folgen, mit nicht enden wollenden Variationen von "Play with fire". Der ausgleichenden Gerechtigkeit halber durften natürlich auch die Liverpooler Pilzköpfe nicht fehlen - Boddi gab dabei ein überaus überzeugendes "Walrus" ab. Mit Grateful Dead's "Touch of Grey" war's das dann aber auch mit Coverversionen. Will heißen: natürlich hat die Band in erster Linie eigenes Material dargeboten, wobei die Fans allerdings bspw. nach "Mama Wilson" (als Zugabe) regelrecht betteln mussten.
Es gibt also nichts neues bei Engerling, und das ist auch gut so. Neu für mich war Saxophonist Franz "Ufo" Albinger, der für meinen Geschmack anfangs etwas verloren und orientierungslos auf der Bühne umher irrte, in der Folge dann aber mit seinem Instrument umso mehr überzeugen konnte.
Dieser Freitag war auch der erste Todestag Cäsar's, mit dem die Band und dabei insbesondere Boddi bekanntlich viel verband. Der seither obligatorisch ins Programm eingebettete "Apfeltraum" wies diesmal eine besondere Nuance auf: es waren die vielen Tränen, vor und insbesondere auch auf der Bühne...

 


 

Foto Impressionen:
 
 
 

   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.