KARAT live am 26. Oktober 2009 in den "Wühlmäusen" zu Berlin

 

Bericht: Karin Itzigehl
Fotos: Karin Itzigehl

 


 

1 20131029 1649361665 2 20131029 1131587311 3 20131029 1795434049 4 20131029 1046990957 5 20131029 1251179219

Die ersten Töne des Intro ertönten, und Jubel setzte mit jedem der fünf Musiker, die nacheinander die Bühne betraten, ein. Mit „Marionetten“ heizten sie sogleich den ausverkauften Saal von Didi Hallervordens Wühlmäusen auf - eine lange Tradition von Karat, dort gegen Ende des Jahres zu spielen. Der Funke sprang mit diesem wild-grotesken Titel sofort über auf das Publikum. Schnell blieb es, und „Jede Stunde“ wurde von Claudius Dreilich angekündigt für all jene, die gerade ein Tief oder eine schwere Zeit durchmachen... sozusagen als Aufmunterung, nach vorn zu schauen... Dann erklärte er, dass die Band auch einige Lieder spielen will, die auf der CD sein werden, die im April nächsten Jahres heraus kommen soll.
„Vorbei“ wurde schon zum Konzert-Auftakt dieses Jahres in Erfurt vorgestellt. Irgendwie kam mir das Lied aber leicht verändert vor, anderen auch, wie ich nach dem Konzert im Austausch mit Fans feststellte und... bei der Autogrammstunde verriet Micha Schwandt dann auch auf Anfrage, dass tatsächlich der Titel noch einmal überarbeitet worden ist.
Die schwierige Zeit, als der Band einige Buchstaben am Namen fehlten, haben die Karat-Musiker verarbeitet in einem anrührend-anklagenden Lied, getextet und komponiert von Keyboarder Martin Becker. „Es hat noch gar keinen Namen“, erklärte Claudius. „Der Refrain lautet jedenfalls ‚Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen, wie sie waren’“. Das Lied richtet sich an Herbert Dreilichs Witwe, die den Karat-Musikern das Benutzen ihres Namens verboten hatte. Herbert hatte den Namen KARAT schon in den 90er Jahren auf seinen Namen beim Marken- und Patentamt schützen lassen.
Claudius bekam von Herrn Schmidt eine Gitarre gereicht und erzählte eine Geschichte. Echte Fans kennen sie von vorherigen Konzerten: „Vor etwa zehn Jahren war ich sehr verliebt“. Bernd schüttelt den Kopf und korrigiert: „Vor zwölf...“ Claudius: „Okey, vor zwölf Jahren. Sie hatte blonde lange Haare und war sehr schön, aber sie war nicht in mich verliebt.“ Der gestandene Fan weiß nun, dass er jetzt bemitleidend „Oooohhhh“ rufen muss. Das kam wie immer zunächst recht lahm. Beim zweiten Mal klappte es bislang immer in der richtigen Chorstärke, allerdings war beim zweiten Erzählen die Schöne schwarzhaarig. Beim Sinnieren darüber, ob das jetzt nur ein Flüchtigkeitsfehler oder ein freudsches Fehlverhalten war, begann Claudius schon im romantischen Licht „Für mich“ zu singen, so heißt das leise Lied, das an diese Verliebtheit erinnern soll.
Neben den Riesen-Hits wie „König der Welt“, „Albatros“, „Schwanenkönig“ und „Blauer Planet“ stand auch die „Abendstimmung“ seit längerer Zeit mal wieder auf der Play-List. Und dann gab es gleich zwei Überraschungen für das Publikum. Claudius machte es spannend: „Es gibt ein Lied, das Karat schon zirka 25 Jahren lang nicht mehr gespielt hat“. Da gehen dem Fan gleich diverse Titel durch die Hirnwindungen. So manches schöne Lied könnte die Band hervorgekramt haben. Es war "Märchenzeit". Spontan ging Jubel durch die Reihen. Auch ich genoss das Lied, das ich mir sonst immer mal auf der CD angehört habe, weil es ja eben so ewig schon nicht mehr live zu hören war. Aber auf der CD war es immer Herberts Stimme. Jetzt sang das Lied Claudius, und wieder merkten wir, wie sehr er der Sohn von Herbert ist, wie sehr da der Geist mitschwingt, schön und faszinierend zugleich.
Wer es bis zur offiziellen Verkündigung nicht gemerkt hatte, dem sagte es jetzt Claudius: „Wir haben einen Spion unter uns.“ Von der Band, die offensichtlich immer wieder als die Konkurrenz von Karat hingestellt wird, was Claudius so nicht finden kann, verkündete er von der Bühne, dass Quaster von den Puhdys mittendrin sitzt. Er stand höflich auf, um sich nach allen Seiten vor dem Publikum zu verbeugen und durfte dann auch gleich als Ehrengast die "Sieben Brücken" beim Publikum anstimmen, was er ganz ordentlich machte, denn das Publikum sang mit und zollte für seine Sondereinlage dann auch sehr gern Beifall. Dieses Lied, das laut der letzten Umfrage ja der Hit Nr. 1 der Deutschen ist, sollte das offizielle Ende des Konzerts sein. Natürlich blieb es wie immer nicht dabei. Als Zugabe kam noch „Blumen aus Eis“, und mit dem „Magischen Licht“ schickten uns die Musiker dem Regenbogen entgegen nach Hause.
Ein schönes Konzert mit einer ausgiebigen Autogrammstunde und ganz geduldigen Karätern, die Fragen beantworteten, private Fotowünsche erfüllten oder einfach auch mal wieder ihre weiblichen Fans in die Arme nahmen. Eine Veranstaltung, von der man wieder einmal noch eine Weile zehren kann.

 


Foto Impressionen:

 

 


   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.