Die Rock- und Liedernacht am 06.11.2009 im Steinhaus Bautzen
(mit Akim Jensch & Tina’s Voice, Trixi G und KLARtext)

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Foto: Gundolf Zimmermann

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"Alle guten Dinge sind drei" heißt es in einem Sprichwort, und die Drei spielte auch am vergangenen Freitag in Bautzen für mich eine wichtige Rolle: Drei verschiedene Musikgruppen hatten sich zu einer Rock- und Liedernacht im Steinhaus Bautzen eingefunden und diese Konstellation gab es erst zum 3. Mal überhaupt. Nach dem 13.10.2007 und dem 04.01.2008 (jeweils im SURF.Inn Hoyerswerda) standen Akim Jensch & Tina’s Voice, Trixi G und KLARtext am 06.11.2009 endlich in Bautzen nacheinader auf der Bühne. Auch ich erlebte diese einzigartige Live-Kombination zum 3. Mal und das war bei Weitem kein Zufall (mehr). Wer hier aufmerksam liest wird feststellen, dass ich die genannten Künstler seitdem sehr intensiv begleite und ich sie mittlerweile auch dankbar zu meinem Freundeskreis zählen kann.
Menscheln muß es - sagt man - manchmal, und wenn es in der Musikszene überall so herzlich zwischen Künstlern verschiedener Bands menscheln würde, wie bei dem Dreierpakt Akim Jensch & Tina’s Voice, Trixi G und KLARtext, wären wir alle ein paar Schritte weiter. Das menschliche respektvolle Miteinander hat mich neben der guten Musik natürlich von Anfang an fasziniert. Also machten wir uns zu dritt (Lissi, Tina und ich) am Freitag getrieben von einer unbändigen Vorfreude auf den kurzen Weg in die Kreisstadt Bautzen. Natürlich brauchten wir diesmal kein Navigationsgerät und keine Landkarte, denn die über tausendjährige Stadt liegt de facto vor unserer Haustür.
Im Steinhaus waren die Musiker gerade beim Soundcheck. Doch Zeit für herzliche Begrüßungen ist unter Freuden ja trotzdem immer. Natürlich waren auch einige liebe Menschen aus dem KLARtext-Umfeld rechtzeitig in Bautzen zur Stelle. Es dauerte nicht lange, da tauchte auch noch unsere Freundin Petra (PM) am Ort des Geschehens ein. Doch dann gab es noch eine familiäre Überraschung, denn mein Lieblingsneffe Falko erschien auch im Steinhaus. Der Bengel ;-) wollte sich also auch mal vernünftige Musik zu Gemüte führen. Doch nun möchte ich kurz auf die Show eingehen. Den musikalischen Reigen eröffneten Trixi G mit „Mein Haus“ und insgeheim schämte ich mich dabei für die Bautz’ner, denn sehr viele Leute hatten nicht den Weg ins Steinhaus gefunden. Aber wir hatten schon an anderer Stelle festgeestellt, dass Bautzen ein schwieriges Pflaster ist. Doch Künstler und die anwesenden Zuhörer machten das Beste daraus und erlebten gemeinsam einen schönen Abend. Trixi sang sich die Seele aus dem Leib und Uwe zauberte dazu auf seinen Gitarren. Sie hatten auch ein paar neue Lieder im Gepäck wie zum Beispiel „Hexen“ und „Nachts wenn alles schläft“. Dazu kamen natürlich ihre eigenbearbeiteten Coversongs von Silly ("So 'ne kleine Frau") und das megagigantische Gundermann’sche „Gras“. Ihr ältestes eigenes Lied war in Bautzen mal wieder der „Seelenfänger“, den Trixi und Uwe aus ihrer alten Band Relayer ins Heute herübergerettet haben. Der Text, der sich mit der Sektenproblematik auseinandersetzt, ist ja leider immer noch aktuell. Trixi G verzauberten uns mit leidenschaftlicher Performance, großer Stimme und einem excellenten Gitarrenspiel. Unsere Erzgebirgs-Tina sah das musikalische Traumpaar aus Oschersleben zum ersten Mal live und wurde auch sofort vom Trixi G-Fieber befallen. Das hat mich natürlich sehr gefreut.
Nach Beatrix und Uwe gab es eine kleine Pause, und dann gehörte die Bühne Akim Jensch & Tina’s Voice. „Guten Abend, liebe Leute“ sang Akim und wer ihn noch nicht kannte, bekam in diesem Text verpackt gleich eine kurze Vorstellung des Osnabrücker Liedermachers geliefert. Akim, der rastlose Sucher nach dem Sinn seines Lebens und seinem eigenen ich, ist für mich einer der besten Liedermacher überhaupt. Seine Texte haben Tiefgang, kommen aus dem Herzen und sie ersparen uns auch nicht das eigene Denken. Wenn er im Duo mit seiner Frau Tina auftritt, werden das Programm und die jeweiligen Lieder noch etwas bunter, denn Tina hat eine wunderbare, warme Stimme, und sie spielt auch noch vortrefflich Saxofon, Querflöte und Crystal flute (eine Glasflöte). Die von beiden gesungen „Suche“ entwickelt sich immer mehr zu meinem Lieblingslied. Wenn ich am Auftritt des Osnabrücker Duo’s was zu meckern habe, dann nur dieses: „Gleicher unter Gleichen“ fehlte mal wieder in der Setlist ;-) Unsere Petra fand über den Liveauftritt von Akim Jensch auch endlich einen Zugang zu Akim’s Musik und das will schon mal was heißen.
Nach der obligatorischen Pause wurde ordentlich und heftig von und mit KLARtext gerockt. Sie boten im Prinzip das verkürzte Programm von der letzten Mugge im Vorprogramm der Puhdys in Rammenau. Ich fand aber, dass die Bildershow in diesem kleinen Rahmen und bei den Lichtverhältnissen im Steinhaus wirklich phänomenal wirkte. Frontmann Samson war wieder Dreh-und Angelpunkt, er war ständig in Bewegung und rockte selbst mit dem Mikrofonständer. Der Mann ist wirklich eine Rampensau (im positiven Sinne) vor dem Herren und explodiert förmlich im Ramenlicht. Die beiden Gitarristen Cäsar und Lakki machten ordentlich Betrieb und ergänzten sich gegenseitig bestens. Keyboarder Ronny ist jetzt wohl richtig bei KLARtext angekommen, er taute zusehens auf und hatte deutlich sichtbar Spaß an der Mugge. Moco steuerte die Basstöne bei und Enni trieb seine Mitstreiter rhythmisch mit dem Schlagzeug voran. KLARtext ist in der Zeit, seit ich die Band kenne, deutlich gewachsen und die neuen Lieder sind auch ein Beleg dafür. Dieser kraftvolle, deutsche Rock mit greifbaren, aussagekräftigen Texten gehört nach meiner Meinung eigentlich in jedes gute Radioprogramm. Der Gipfel des Glücks und der Höhepunkt des Auftritts der wackeren sechs Rocker war widerum der Livekracher schlechthin: „Der Rock'n Roll bleibt“.
Nach der Mugge ging es noch lange nicht heim, denn unter Freuden fühlt man sich wohl und man hatte viel zu erzählen. Mutige Veranstalter sollten sich nicht scheuen, Akim Jensch & Tina’s Voice, Trixi G und KLARtext gemeinsam zu buchen, denn so eine Musikmischung in einem Konzert ist wirklich selten, aber gut. Keine Angst, die Musiker sind auch alle pflegeleicht, Kaviar und Sekt muß also nicht sein ;-)

 


 

 


   
   
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