Wenzel & Band live am 16. und 17. Dezember 2009 in Leipzig

 

Bericht: Petra Meißner
Fotos: Petra Meißner

 


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Grundkurs und Wenzel für Fortgeschrittene
Voriges Jahr bei Wecker in Limbach, wir kamen zufällig mit einem Ehepaar ins Gespräch, die ein T-Shirt mit der Aufschrift trugen: "Glaube nicht was ich singe". Wie das so unter Fans ist, ein Stichwort genügt und wie auf Knopfdruck wird das volle Programm abgespult. In 10 Minuten Konzertpause wurden wir umfassend agitiert, wie toll es bei Wenzel ist. Es bedurfte noch einiger Sendungen bei MDR Figaro und es war so weit, mein Mann wollte zu Wenzel. Es wurden Karten in Leipzig zum Programm "König von Honolulu" in der Schaubühne Lindenfels bestellt.
In Leipzig war eine Doppel-Mugge: Donnerstag Wenzel Solo und Freitag mit Band. Als ich Donnerstag von der Arbeit kam, überraschte mich mein Partner mit dem Argument: "Wenn schon Wenzel, dann richtig". Wir sprangen ins Auto und fuhren gen Leipzig.
Wieder mal lernten wir einen interessanten Veranstaltungsort kennen, die Schaubühne in Leipzig. Dort sind Enthusiasten am Werk, die diesen historischen Saal erhalten wollen. Von jeder Karte geht der sogenannte Bau-Fuffziger ab, mit dem die Renovierung voran getrieben wird. Die Räumlichkeit ist variabel zu bestuhlen, bei Soloprogramm gab es nur Sitzplätze, beim Bandprogamm hatten die Besucher genügend Platz vor der Bühne zum Tanzen. Das dazugehörige Restaurant kann man nur weiter empfehlen.
War schon gut so, die Idee, sich erst mal das Soloprogramm anzusehen. Wenzel ist derartig wandlungsfähig und passt in keine Schublade. Er bedient viele Stilrichtungen und begleitet sich auf den verschiedensten Instrumenten. Am besten gefällt er mir mit Akkordeon, aber auch am Klavier und an der Gitarre kann er brillieren. Was ich so nicht geahnt hatte: er redet und redet und redet und bringt es trotzdem auf den Punkt. Es sind tolle Texte mit denen er sich einmischt und sagt, wo hier in diesem Lande die Säge klemmt. Richtig toll fand ich den bissigen Titel "Banane" und die Klassiker "Tausend Tode" und "Schöner lügen". Aber vor der Pause nach anderthalb Stunden hat er sich wirklich was "Tolles" geleistet. Er erzählte sehr anschaulich und eindrucksvoll eine Geschichte vom Harndrang, also mindestens 10 Minuten walzte er dieses Thema aus, bis wirklich Jeder und Jede "musste". Ob er wohl weiß, dass diese Location nur zwei Damentoiletten hat? Als ich wie der Blitz Richtung der erwähnten Örtlichkeit spurtete, standen da schon etwa 25 Damen vor mir und hinter mir noch mal so viele, die alle von einen Bein auf das andere traten. Die Herren gingen lächelnd an uns vorbei und waren nach zwei Minuten zurück. Es wurden von Seiten der Benachteiligten schon Stimmen laut, ob man nicht mal eine Herrenklobesetzung wagen sollte.
Im zweiten Teil gab es ein Wunschkonzert. Es wurde auf Zuruf gespielt. Dadurch ging es quer durch den Gemüsegarten, besonders gemerkt hab ich mir "Leningrad". Als ich das erste Mal auf die Uhr schaute, ging es auf Mitternacht zu. Drei Stunden effektiv gespielt und es war mir keine Minute langweilig.
Am Freitag musste ich wie immer um 6:00 Uhr aus dem Haus und für den Abend hatten wir ja schon wieder was vor. Audienz beim "König von Honolulu" in der Schaubühne. Also auf die Autobahn, diesmal bei Glatteis und Schneetreiben.
Aber wenn man bei Wenzel vor der Bühne steht, ist jegliche Müdigkeit wie weggeblasen. Die Leipziger waren in Scharen gekommen und ließen sich auch von den ständigen Sachsenwitzen nicht aus dem Konzept bringen. Es war Mittun gefragt. Immer wenn das Mitsingen des Publikums gewünscht wurde, hob Wenzel das Bein. Klappte alles hervorragend mit den Sachsen.
Die Überraschung des Abends waren für mich die beiden Ostrocker Axel Schäfer von Stern, der den Puhdysfans auch schon als Harryersatz begegnet ist, und Stefan Dohanetz von Pankow. Bei Wenzel konnten sie mal ihre komödiantischen Fähigkeiten ausleben. Der "König von Honolulu" bietet was für's Auge und für's Ohr. Mitreißende Songs, sie selbst bezeichnen diese Musikrichtung bei MySpace als "Tropisch Pop", und eine ausgeklügelte Performance, sie erfinden sich quasi immer wieder neu. Karla Wenzel war noch das I-Tüpfelchen, und so sah sie auch aus in ihrem rosa Kostümchen. Eigentlich kann man das nicht beschreiben, geht selber hin und schaut.
Zwei Titel waren für mich der Renner, das "Arschgeweih" und die "Kleine Pekingente" hinreißend serviert von Stefan Dohanetz und Karla Wenzel.
Viel zu schnell war die Zeit um und es war fast schon wieder Mitternacht. Die CD zum Event gibt's bei uns zu Weihnachten, und ich hab mich von meinem Mann nicht erweichen lassen, sie schon im Auto aufzureißen und in den Player zu schieben.



 

Foto Impressionen:

 

 


   
   
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