KARAT live am 14. Juni 2009 in Luckenwalde

 

Bericht: Petra Heinzel
Fotos: Petra Heinzel, André Serfas

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Aus dem Berliner Norden fährt man über Tempelhof (B 96), Mariendorf (B 101), Ludwigfelde und Trebbin bis nach Luckenwalde. Karat hatte uns eingeladen, und das lassen wir uns doch nicht entgehen. In Luckenwalde fand vom 12. bis 14. Juni das 19. Luckenwalder Turmfest statt. An drei Tagen wurde auf drei Bühnen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Am Sonntag sollte dann auf der Hauptbühne, direkt auf dem Marktplatz, der hochkarätige Abschluss stattfinden. Verheißungsvoll angekündigt wurde dieses Highlight als "TURMFEST-CONCERT KARAT".
Gegen 19:00 Uhr kamen wir an einem der vielen Eingänge an. Direkt vor uns hielt ein mir bekannter Gitarrist, es war Bernd. Ich konnte ihn kurz begrüßen und ihm mitteilen, dass wir ja "nur" wegen Karat vor Ort wären. Kurze Zeit später folgten wir ihm in Richtung Bühne. Diese befand sich wirklich direkt am Turm, nur wenige Meter dahinter eine Kirche. Mir fällt gerade ein, dass ich eine Sache noch in Erfahrung bringen wollte: Warum der Turm dort als einzelnes Bauwerk steht, und nicht mit der Kirche verbunden ist... nächstes Mal.
Die fünf Musiker empfingen uns recht freundlich, man kannte sich schließlich durch vorherige Konzerte (siehe auch Berichte vom August und Oktober vorigen Jahres). Wir bekamen von Roland, dem Verantwortlichen des Abends, unsere Pässe, und staunten nicht schlecht als darauf "Künstler" stand (siehe Foto links). Aber mit genau so einem Pass kann einem niemand den Weg versperren ;-). Um 19:30 Uhr begaben sich alle auf die noch zugehängte Bühne. Ein kurzer Check sollte an diesem Abend genügen. Alles schien zu passen, also konnten sich alle noch kurz stärken bzw. in das richtige Outfit schlüpfen, oder sich auch dem "Security-Graben-Meister" vorstellen. Just in dem Moment vertrübte sich der Himmel, und besorgte Blicke richteten sich gen Himmel, mit der optimistischen Prognose: "Das wird schon halten". Genau um 20:08 Uhr erklang das Intro. Martin und Micha beschlagnahmten als erstes die Bühne, gefolgt von Bernd und Christian, und Claudius kam als Letzter hinzu. Im roten Licht ertönte "Marionetten", und der volle Marktplatz jubelte den Karatern entgegen. Claudius begrüßte die sich auf dem Marktplatz tummelnden Massen: "Guten Nabend", schnappte sich eine Gitarre und sah damit überhaupt nicht "Verloren" aus. "Gewitterregen" war dann wohl die Ankündigung... NEIN, Claudius sagte: "Das Wetter hält heute, ich bin mir da ganz sicher...". Kurz darauf fegte Martin mit seiner Harp über die Bühne. Er war überall zu finden, mitten auf der Bühne, vorne auf dem Podest, er inszenierte eine Jagd oder auch einen Tanz mit Bernd. Sie liebten genauso wie ich "Jede Stunde", das stand sogar auf meinem Shirt. Claudius übernahm das Keyboard und am Ende rockten Martin, Bernd und Christian auf dem Podest, das sich mittig vorm Bühnenrand befand. Dann ließen Bernd und Christian ihre Instrumente singen, und ich litt wieder an meiner Lieblingsstelle "...unter der Trauerweide, wo er sein Leben geliebt...", die bildliche Vorstellung daran fasziniert mich. Als es hieß "Tanzt unsere Welt mit sich selbst schon im Fieber...", kam Bewegung in den Graben, in dem ich hockte. Kommt sicherlich nicht oft vor, dass Presseleute im Graben rocken. Aber ich habe meinen Gefühlen einfach freien Lauf gelassen, und Bernd, der auf meiner linken Seite überwiegend agierte, freute sich über so eine "Verrückte". Claudius genoss an Martins Seite die Keyboardklänge, und zum Schluss feierten Bernd und Christian auf Michas Schlagzeugpodest. In "Falscher Glanz" brillierten Martin und Micha mit ihren Solos und Christian unterstützte mit seinem Schellenkranz. Dann war es soweit: jeder der mich kennt weiß genau... "Petras Titel kommt". In überwiegend blauem Licht, und von vielen Solos geprägt, genoss ich meinen "Albatros". Ich schwebte gedanklich übers Meer, erlebte jeden einzelnen Schlagzeugton... der Graben wurde groß und weit, er verwandelte sich in ein großes Meer, der Albatros bekam ganz viel Platz...

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Den nächsten Titel habe ich nicht wirklich wahrgenommen, meine Gedanken waren noch beim Albi. Es handelte sich um eine unplugged-Nummer, bei dem die Musiker passend dazu auf Hockern saßen. Claudius stellte dann ein ganz neues Lied vor "Du hättest gut daran getan die Dinge so zu lassen wie sie waren". Einen anderen Titel für den Song gibt es laut seiner Aussage noch nicht. Auch hier saßen Bernd, Christian und Claudius, wobei Claudius zwischenzeitlich die wichtigen Aussagen dem Publikum vom Podest aus entgegen schmetterte. Claudius sagte danach: "Wir haben momentan keine schöne Zeit... Fernsehen Krise... Radio Krise..., das nervt uns! Dieser Titel passt zu dieser Zeit... Euch zwingt keiner auf die Knie". Erneut lebte die Bühne, nun tobte Micha mit seinem Schellenkranz umher und Christian als Shaker mit seinen Percussioninstrumenten. Ständig waren alle fünf Musiker in Bewegung, bildeten auch auf dem Podest eine "Galerie". Beim in lila getauchten "Narrenschiff" glänzte Christian mit seinen tiefen Tönen auf dem Podest, genoss den Jubel des Publikums, und Micha beendete den Titel mit seinen Drumsticks in einem Feuerwerk. Bernd und Christian wechselten hin und wieder die Seiten, und Claudius sprang mit "He, Mama" auf das Podest.
Plötzlich stellte uns Claudius nicht seine Band, sondern einen kleinen Jungen vor, der seine Mama verloren hatte... armer Philipp. Claudius dankte allen, die für den gelungenen Abend zuständig sind und stellte seine Kollegen, Freunde bzw. Familie vor: "Er ist garantiert der Älteste auf der Bühne, und der Schönste, und der Dünnste und... hab ich was vergessen...? Klügste! Er ist seit 34 Jahren der Motor bei Karat auf der Bühne: Michael Schwandt. Der dienstälteste Keyboarder bei Karat, Martin Becker an den Tasten. Er wird als Erster bei Karat Opa, seit 34 Jahren die Stimme der Gitarre bei Karat: Bernd Römer. Er hat heut den Clown gefrühstückt und ist seit 1986 verantwortlich für die tiefen Töne bei Karat: Christian Liebig. Und ich bin Claudius Dreilich und wir grüßen euch". "He, Mama" lief noch einmal auf Hochtouren: Bernd rockte mit seiner Gitarre auf der linken Box, Micha wirbelte mit seinen Sticks und Claudius benutzte fürs "huhu huhu huhu" Martins Mikrofon. Dann wurde es feucht, der Himmel öffnete doch für einen kurzen Moment seine Schleusen, Claudius bemerkte: "Was ist das? Regentropfen! Okay, ich bleib hier stehen. Wir sind ja auch fast durch". Er übernahm auf dem Podest die Rolle des Dirigenten und das Publikum sang "Über sieben Brücken musst du gehn... aber einmal auch der helle Schein", danach stiegen die Karater ein. Und schon sollte der Abend gelaufen sein? Die Band verneigte sich und verließ die Bühne. Das begeisterte Publikum brachte sie aber wieder zurück. In "Blumen aus Eis", mit passendem blauen Licht, mimte Christian die zweite Stimme. Claudius schnappte sich das Mikro samt Mikrofonständer, wirbelte damit auf dem Podest umher und auch Bernd gab alles, für die letzte Töne spielte er kniend auf seiner Gitarre. Dann ließ uns das rote (sechs Strahler) "Magische Licht" träumen, runterfahren und somit um 21:55 Uhr einen genialen Konzertabschluss erleben.
Meines Erachtens fehlte ein wichtiger Titel. Das wird wahrscheinlich fast jeder sagen, der ein Konzert besucht, denn alles kann man wirklich nicht spielen. Mir fehlte aber ein ganz Bestimmter. Zum Glück erzählte mir Claudius noch an dem Abend, dass die Karäter mit dem Titel was ganz Besonderes vorhaben, d.h. ich ihn bald erleben werde. Aber welchen, wie, wann und wo wird jetzt nicht verraten. Bleibt schön neugierig, besucht Karat-Konzerte, z.B. bei Ostrock in Klassik.

 


 

Foto Impressionen:

 Fotos von Petra Heinzel (Backstage vor dem Konzert):

Fotos von André Serfas (Das Konzert):

 


   
   
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