Hans-Eckardt Wenzel

Record Release-Konzert zum Album "König von Honolulu"
mit Wenzel & Band im Kesselhaus der Kulturbrauerei
zu Berlin am 28. November 2009

 

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Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei. Ausverkauftes Haus. Wenzels Tochter Klara alias Kiki Bohemia betritt scharWENZELnd die Bühne. Dabei die Fluppe lässig im Mundwinkel, als wollte sie sagen: "Schaut her! Da bin ich! Aber da kommt gleich noch was!" Ein paar Takte von "Woodful of Love" - Opener ihres Albums "all the beautiful" - läuft als Intro, die Band kommt nach und nach hinzu… und dann kracht es, und zwar ganz gewaltig. Mit dem DaDaeR-Hit "Die Kaputten sind die Nutten von den Ganzen" stürmt Wenzel himself lautstark umjubelt auf's Podest; like a Rockstar, im langen Mantel, der auf den ersten Blick den Mief einer Offizierskutte vergangener Tage zu verbreiten scheint, bei genauerem Hinsehen sich jedoch alsbald als zwar simples, seine Wirkung jedoch nicht verfehlendes Zirkusdirektor-Gewand entpuppt.
Das Konzert kommt genau zur rechten Zeit. Der graue Novemberschleier hängt über der Stadt, und sein Ende ist nicht abzusehen, nur das des Kalendermonats. Aber die Menschen wollen nicht Trübsal blasen, sie wollen feiern, wollen tanzen. Was einige wenige sogar sofort tun, soweit der karge Platz es an diesem Abend zulässt. Wenzel lobt prompt das Tanzpaar des Tages aus - prämiert mit wahlweise einer CD oder einem vierwöchigem Urlaub in Kabul … Der schlanke Doktor vom China-Imbiss - gemeint ist "unser" neuer Gesundheitsminister Phillipp Rössler - bekommt sein Fett weg. Aber der König von Honolulu will nicht politisch sein, nicht mehr, als unbedingt nötig. Was lenkt da besser ab als T A N G O ? Vielleicht sogar gleich zwei "Tangas"? "Globalisierungstango" und "Matriarchat" (Der Frauenversteher - Anm. d. Verf.) folgen. Der Draht zum Publikum muss dabei nicht erst hergestellt werden, weil permanent präsent. Nicht zuletzt Verdienst von Kiki Bohemia (www.myspace.com/kikibohemia),

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die jedwede Stimmung sofort in Mimik und vor allem Gestik umzusetzen in der Lage ist. Ihre Omnipräsenz ist die halbe Miete der gesamten Show, ein Blickfang schlechthin, mehr als bloße Animation zum Tanzen. (Übrigens Anlass genug, uns diesem jungen Talent hier alsbald etwas intensiver zu widmen!)
Der Konzertabend beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Vorstellung des aktuellen Albums. Wenzel versteht es, ohne merkbare Kontraste oder gar Brüche Altbewährtes fließend ins Programm einzubinden, seine Klassiker oder auch "Hits" sozusagen. Und auch der Umstand, dass diese keinen "Schlager-Platten" entstammten, tat der Tanz- und Singeswut des Publikums keinen Abbruch. Zumal - wie wir alle wissen - Schunkeln die deutsche Antwort auf Salsa ist, nicht wahr?
Wenzel stellt uns seine Band vor: An den Gitarren Tommy Krawallo und Hannes Scheffler, am Bass Lexa Schäfer, Drums Stefan Dohanetz, Gesang - Akkordeon - Keyboard Kiki Bohemia, und last but not least die grandiosen Backvocals die Töchterchen Mascha nebst Lexas Kurzen. "Und wo bleibt die 'Message'?", fragt Wenzel in den Saal, als sich der Abend dem unweigerlichen Ende entgegenneigt. Schließlich muss es doch immer eine "Message" geben! Die bleibt dem letzten Song vorbehalten, solange (!) mussten wir uns gedulden. Mit den "Irren und Idioten" verabschiedet sich Wenzel von einem restlos begeisterten Publikum. Der beste Wenzel, den auch ich je sah!

 

Alle Fotos von der Record Release-Party findet Ihr in der Slideshow: HIER...
 
 

   
   
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