Konzert für Afghanistan am
02. November 2008 in Leipzig

(u. a. mit Dirk Zöllner, Stern Akustisch, Regy Clasen, Andreas Ernstberger Band, u. v. a.)



Bericht: Petra Heinzel
Fotos: Dietmar Meixner

 




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Ich muss erst einmal vorweg erwähnen, dass ich gar nicht so genau weiß, wo ich eigentlich anfangen soll. An diesem Abend am 02.11.2008 habe ich unwahrscheinlich viel erlebt, und demzufolge auch sehr viele Eindrücke mitgenommen. Also am Besten ich fange ganz von vorne an: Gerade hatte ich noch bei IC Falkenberg eine Nachricht hinterlassen, dass es ein prima Start in den November wird, da war es auch schon so weit. Nach seinem Strausberger Konzert am Samstagabend konnten wir uns mit folgenden Worten verabschieden: "Bis gleich!" Sonntagmittag fuhr dann ein Auto mit dem Deutsche Mugge-Team im leichten Nebeldunst Leipzig entgegen. Im Player lief energiegeladene Musik der jungen Leipziger Band "Safi". Ich freute mich sehr auf das besondere Event in Leipzig. Es ist schließlich nicht alltäglich, dass Künstler einfach nur so für einen guten Zweck auftreten, und die Veranstalter viel Herzblut in eine Veranstaltung legen. "Bei diesem außergewöhnlichen Benefiz-Konzert spielen Musiker gemeinsam zugunsten der Kinderhilfe Afghanistan, die dem Krieg zerstörten Land einen wichtigen Baustein für den Frieden liefert: BILDUNG." (Zitat aus dem Veranstaltungsflyer). Gegen 15:30 Uhr trafen wir im "Anker" in Leipzig ein. Die Musiker probten bereits seit einigen Stunden. Sie sind aus ganz Deutschland angereist, wie z.B. aus Hamburg oder auch Berlin. Die Band "The But" war gerade auf der Bühne beschäftigt, als ich mich noch umsah. Ich habe schon sehr viele Veranstaltungsorte besucht, aber im legendären "Anker" war ich leider noch nie. Der Anker befindet sich in der Renftstrasse und ist eine, wie ich finde, für Konzerte sehr gut geeignete Location. Nachdem ich bereits vielen Musikern begegnete, suchte ich ein Plätzchen für meine Utensilien. Hierbei traf ich auf Sven Panne und Johannes Kirchberg. Sie saßen an einem Klavier und spielten ein paar Stückchen. Nach anzünden der Kerze, die auf dem Klavier stand, wurde es mit "Für mich soll's rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen" gemütlich. Einen Moment später begab ich mich in einen anderen Teil des Ankers. Ich hatte auf dem Weg zur Technik einen Raum mit mehreren Couchecken entdeckt, wirklich sehr gemütlich. Ließ mich aber nicht gehen, sondern stiefelte weiterhin neugierig durch den Anker.
Der Saal füllte sich allmählich und der Abend begann mit der MAZ "Kampf um die Kinder". Ein starker Solokünstler eröffnete den Abend: Markus Siebert. Er sang mit seiner Gitarre "Komm steh auf und beweg dich... ich fühl deine Menschlichkeit... ich fühl deine Zärtlichkeit...". Und in dem Moment wusste ich: ich habe den Markus bereits live erlebt. Er tourte mit Silly und Gäste als Support. Nach drei Titeln übernahmen die Moderatoren Kati Huhn und Christoph Hermann den Anker. Sie begrüßten alle im Saal und dankten denen, die diesen Abend ermöglicht haben. Dr. Erös, der sich bereits seit 1985 für Afghanistan engagiert, konnte leider nicht vor Ort sein. Er leistete zu diesem Zeitpunkt wieder einmal ehrenamtliche Arbeit in Afghanistan.
Sven Panne, ein Liedermacher aus Hamburg, setzte sich für die nächsten Songs ans Keyboard. Seine frechen Texte, die auch ganz viel Sehnsucht und Träume enthalten, habe ich von der Galerie aus verfolgt. Denn von dort aus hatte ich die Möglichkeit direkt über ihm zu sein, zu gerne schaue ich Musikern beim Spielen auf die Hände. Kaum hatte Sven Panne das Keyboard verlassen, nahm auch schon der nächste Künstler dieses in Beschlag. Es kam Johannes Kirchberg an die Reihe. Wie ich in einem Gespräch vor der Veranstaltung erfahren konnte, ordnet er seine Songs in dem Bereich Chanson bzw. Liedkabarett ein. Mit einer poetischen Hingebung singt er seine Lieder und lässt diese dann aber mit einem überraschenden Ausgang enden. Sven und Johannes verabschiedeten sich mit einem gemeinsamen Song vom Publikum.
Kurz darauf übernahm der Frontmann Peter Butschke mit seiner Band Volkmann selbstsicher die Bühne. In dem Song "Brücken bau'n" heißt es: "...Freiheit und Gebot zwischen Schein und Sein richten wir uns ein auf das Menschlich sein". An diesem Abend bekam ich sehr viele Lieder mit aussagekräftigen Texten zu hören.
Nach einer kurzen Anmoderation war nun Andreas Ernstberger aus Plauen mit seiner Band (u.a. mit einem Mitglied seiner Familie, Markus) an der Reihe. Sie hatten mich sofort mit ihren Titeln eingefangen, ich rockte vor der Bühne mit "Beautiful Loser" und "Suburban Lady".
Nach fünf sehr schönen Titeln wurde mir dann schwer ums Herz "Die Rose" von Cäsar wurde von Andreas' Band gemeinsam mit Robert Weinkauf und Markus Siebert vorgetragen. Ich verzog mich in die oberste Ecke des Ankers und ließ den Song auf mich einwirken. Anschließend kündigte Kati den Gitarristen von KARAT, Bernd Römer, und die Band "The But" an. Bernd zelebrierte gekonnt seine schöne "Filmmusik". Und dann standen da plötzlich die jungen Beatles auf der Bühne. Robert Weinkauf, sehr auffällig im roten Hemd, übernahm das Wort: "Es gibt zwei Gründe warum ich heute in deutsch singe. Cäsar hat mal zu mir gesagt: Wenn du was zu sagen hast, sag es auf Deutsch. Der zweite Grund ist, dass mein Bruder Benni seit vielen Jahren Afghanistan unterstützt." Er sang das Lied "Go away", das er vor einiger Zeit für die Lennon-Tribute-CD "WINSTON" selbst geschrieben hatte, an diesem Abend mit deutschem Text. Der deutsche Text ist extra für das Konzert für Afghanistan entstanden, und war seinem Freund Cäsar und seinem Bruder Benjamin gewidmet. The But hatte einen Special Guest im Gepäck: Mit ihnen rockte der junge Ali Zieme (Die Prinzen) am Schlagzeug.
Kurz darauf vermeldete Kati Huhn den aktuellen Stand: im Spendentopf befanden sich bereits 2.400 Euro. In diesem Moment fand sich IC mit seinem "Silbernem Bong" auf der Bühne ein. Diesen stellt er für unsere Versteigerung zugunsten Afghanistan zur Verfügung. Er sagte kurz: "Ist mir egal ob ihr den Bong als Briefbeschwerer oder Autobremse benutzt. Wer am meisten bietet, der hat ihn." (Der Bong wird am 27.11. in einer Auktion von uns versteigert, Anm. d. Red.). Dann kam ich erneut in den Genuss "Stern akustisch" zu erleben. Vor kurzem konnte ich sie in der Wabe besuchen. Es war keine Eintagsfliege, nein sie waren wieder einmal fantastisch und das Publikum erkämpfte sich die ungeplante Zugabe "Stundenschlag".
Mit einem Hinweis von Kati: "Er hat sich neue Schuhe gekauft" führte uns Frizz Feick weiter durch das Programm. Er brachte seine Songs mit Hilfe seiner Gitarre oder auch dem Keyboard in die Herzen der Zuschauer, sie berührten. Zu Fritz gesellte sich eine körperlich zwar kleine Frau, aber eine mit einer ganz großen Stimme: die Hamburgerin Regy Clasen. Die beiden erhellten mit ihrem Auftritt und dem Song "Kein neues Liebeslied" den Anker. Mit weiteren Liedern konnte Regy in Begleitung ihres Bruders Mathias auf der Klarinette dem Publikum ein Leuchten in die Augen zaubern, einfach schön.
Zum Abschluss war der Obersünder Dirk Zöllner mit seiner Sündermannschaft von "7 Sünden" am Start. Zu Beginn hatte Dirk noch bei "Gut aus" sein Leopardenjacket an, bis es dann irgendwann durch die Gegend flog und er dem Publikum "Rooot" entgegen brüllte. Einen Moment später tapste er wie ein Raubtier auf dem Bühnenfußboden umher und landete schließlich zu Füßen seines Gastgitarristen Tobi Hillig. Ein weiterer Gast wurde auf die Bühne gebeten, Robert Gläser erschien und ein Bass konnte dann auch noch auf die Schnelle organisiert werden. Mit "Alles oder nichts" wurde noch einmal kräftig Gas gegeben. Sie gaben alles, wirklich alles.
Kurz darauf brachten Regy, Dirk und Robert Weinkauf den Soul in den Anker. Sie sangen ein Lied vom Mannheimer Rolf Stahlhofen, der an diesem Abend leider nicht vor Ort sein konnte. Zu diesem Lied bemerkte Dirk: "Einfach fliegen lassen." Nun fanden sich alle Musiker des Abends zum großen Finale mit "Sag mir wo die Blumen sind" ein. Es folgten "Imagine" und "Give peace a chance", bei dem alle fleißig mitklatschten. Dem Geburtstagskind des Abends, Benjamin Weinkauf, wurde mit geblümten herzlichen Worten für den genialen Abend gedankt. Das Publikum ließ reichlich Beifall in Richtung Bühne hallen, alle waren begeistert. Das Ausklingen des Abends nahm noch viel Zeit in Anspruch. Auf der Heimfahrt, in den frühen Morgenstunden, lief im Player Cäsar's Musik.
Nach nur wenigen Minuten Schlaf kam ich pünktlich im Büro an und leistete wie gewohnt meine Arbeit. Nicht nur meine Kunden hielten mich wach, nein es waren auch die wunderbaren Erinnerungen an einen grandiosen Abend. Vielen Dank an Benjamin Weinkauf. Benni, du hast da etwas Großartiges auf die Beine gestellt. Es war fantastisch, ich verneige mich vor dir! Du hast erstklassige Arbeit geleistet! Der Dank geht auch an alle teilnehmenden Musiker: Ihr ward und seid ALLE ganz toll! Schade für alle Musikinteressierten, die diesen Abend verpasst haben. Aber ich persönlich hoffe auf eine Wiederholung bzw. Fortsetzung dieser Veranstaltung... vielleicht im nächsten Jahr?





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