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Interview vom 30. Oktober 2016



Seit der Veröffentlichung des aktuellen SILLY-Albums im Frühjahr diesen Jahres sind bereits einige Monate vergangen. Von Fans und Freunden lange erwartet, ist die Band Mitte Oktober zu ihrer gleichnamigen "Wutfänger"-Tour durch Deutschland gestartet. Im Gepäck haben sie neben vielen Titeln des aktuellen Albums natürlich auch etliche Songs aus der jüngeren und älteren Bandgeschichte. Und wer SILLY kennt, weiß, dass dabei mit einigen Überraschungen zu rechnen ist. Bevor der Tour-Tross dieser Tage in Richtung Westen weiterzieht, spielte die Band am letzten Sonntag eines ihrer grandiosen Konzerte in der Stadthalle Magdeburg.001 20161101 1185702736 Eine passende Gelegenheit also, sie zu ihren aktuellen Erlebnissen und Eindrücken zu befragen, einen kleinen Einblick in die Tourvorbereitung zu bekommen und zu hören, was sich sonst noch so tut. Kurz vor dem Konzert hatte Grit die Chance, mit Uwe Hassbecker, Ritchie Barton und Jäcki Reznicek zu sprechen.




Hallo zusammen! Vielen Dank erst einmal dafür, dass es mitten in der Tour spontan geklappt hat mit einem Interview! Mit dem Stichwort Tour können wir auch direkt starten: Wie läuft die Tour, wie ist die Stimmung bei euch? Waren Locations dabei, in denen es besonders toll war oder in denen es euch besonders gut gefallen hat?
Uwe: Also ganz ehrlich gesagt, man kann eigentlich gar nichts rausgreifen. Es ist jeden Abend anders - immer wieder anders neu und toll für uns.
Ritchie: Man hat so ein bisschen das Gefühl, als ob es sich von Tag zu Tag steigert. Wie ein Crescendo ...
Uwe: Nee, das hab ich nicht. Ich fand alles super - Dresden war super, Leipzig war super ...
Ritchie: Ja, na klar ...
Uwe: Jedes Konzert für sich genommen war super. An jedem Ort war es ein bisschen anders. Natürlich spielt es sich mit dem dritten, vierten Konzert bei uns langsam immer besser ein, dann verschwinden auch ein paar Unsicherheiten ...
Ritchie: ... und vielleicht ist es das, was mir dieses Gefühl gibt ...
Jäcki: Ja sicher, daher kommt das.
Uwe: Aber sagen wir mal so, was vom Publikum vor der Bühne zurückkommt, das ist schon ziemlich vergleichbar. Da könnte man nichts rausgreifen.
Ritchie: Im Grunde sind die Reaktionen eigentlich sehr ähnlich. Die Besucherzahlen sind ein bisschen unterschiedlich, vor allem gemessen an der Größe der einzelnen Hallen. Aber die Reaktionen an sich sind praktisch immer die gleichen.
Uwe: Wahrscheinlich ist das letzte Konzert immer das Beste. Genau wie beim Album ... (großes Gelächter in der Runde)

002 20161101 1650522819Stichwort Album: Diesmal hattet ihr zwischen der Albumveröffentlichung und der Tour eine längere Pause. Wie war das für euch? Hattet ihr so ein bisschen das Gefühl, wann geht es denn nun endlich los?
Ritchie: Ja, wie bei allem, was man mit Leidenschaft tut ...
Jäcki: Ja, ich fand auch, dass es diesmal ein bisschen komisch war. Normalerweise machst du eine Promotour und gehst vielleicht so drei Wochen später wieder auf Tour. Aber aus irgendwelchen Gründen haben wir diesmal entschieden, die Tour auf später zu verschieben. Ob das eine gute Entscheidung war, weiß man nicht.
Uwe: Nee, das weiß man nicht. Eigentlich ist es nicht günstig, das so auseinander zu ziehen. Auf der anderen Seite brauchten wir auch ein bisschen Zeit für uns. Einerseits, um alles vorzubereiten und andererseits, um uns ein bisschen von der langen Produktionsphase zu erholen und wieder Kraft zu tanken. Aber wahrscheinlich ist es klüger, das wieder etwas dichter zusammen zu bringen.
Ritchie: Wir haben das natürlich vorab diskutiert, weil es sich etwas komisch anfühlte. Unsere Promotour war diesmal sehr dicht, wir hatten extrem viele Termine. Und danach war es, als würde ein großes dunkles Loch kommen. Erst war alles unheimlich konzentriert, es war ganz viel los, und danach kam erstmal gar nichts mehr. Dann mussten wir bis zum Herbst warten, denn das war ja alles noch vor dem Urlaub. Sicher haben wir alles mit der Konzertagentur und dem Management besprochen. Und es gab gute Argumente, so dass wir zugestimmt haben, erst im Herbst auf Tour zu gehen. Aber ich denke, wir sollten es nicht noch einmal so machen. Gefühlt ist es in der früheren Variante wohl doch besser. Da haben wir zwar auch im Herbst gespielt, aber nach der Promotour zumindest eine kleine Runde gedreht.
Uwe: Und das ist wahrscheinlich das Richtige. Dass man erstmal eine kleine Rutsche macht, mit vielleicht zehn Stationen ...
Ritchie: Genau. Irgendwie blieb die Stimmung dabei ein bisschen besser erhalten. Und diesmal gab es eben ein größeres Loch zwischendrin.
Jäcki: Andererseits hab ich die ganze Vorbereitungszeit dadurch aufgelockerter empfunden, das war schon toll. Früher war es immer sehr komprimiert und diesmal irgendwie viel entspannter.
Ritchie: Und wir haben dadurch Sachen geschafft, die wir uns schon immer vorgenommen haben. Dinge, die wir diesmal auch wirklich geschafft haben, weil die Zeit dafür da war.

003 20161101 1062556945Mein Eindruck ist auch, dass unheimlich viel kreative Energie in die Tourvorbereitung geflossen ist. Ihr habt euch offenbar viele Gedanken um Gestaltung und Arrangements gemacht, habt die Setlist mächtig durcheinander gewirbelt. Bei der Menge der verfügbaren Titel wird die Entscheidung ja von Tour zu Tour nicht einfacher. Stimmt ihr über die Songs ab, zieht ihr Lose, streitet ihr so lange, bis ihr euch geeinigt habt oder wie trefft ihr die Auswahl?
Uwe: Anfangs gibt es meist eine Reihe von Vorschlägen. Da stehen natürlich immer mehr Titel auf der Liste, als man überhaupt spielen kann. Und am Ende spürt man dann beim Proben, wie es am besten passt. Da merkt man, wo vielleicht noch ein Hänger ist, was vielleicht auch zu viel ist. Und das wird erstmal nach hinten gestellt.
Ritchie: Zuerst hatten wir elf oder zwölf Songs vom neuen Album auf der Liste. Das haben wir später auf neun Titel reduziert.
Jäcki: Und dazu kommen ja noch die von den anderen Alben ...
Uwe: ... also die Auswahl ist schon echt schwierig ...
Jäcki: ... du kannst ja auch nicht ewig spielen ... (alle lachen)

Das Thema hatten wir schon beim letzten Interview ...
Jäcki: Ja, und es wird nicht besser. In einem Artikel zum Leipziger Konzert stand auch etwas dazu drin. Nach dem Motto, die haben ja gar nichts von der "Asyl"-CD gespielt und nichts von der "Hurensöhne". Da hab ich nur gedacht: Erstens sind wir aktuell auf "Wutfänger-Tour" und nicht auf "Hurensöhne-Tour". Und zweitens können wir doch nicht alles spielen.

004 20161101 1050233305Das ist wohl wahr. Auf einige Songs muss man immer verzichten, andere sind dafür neu ins Live-Set reingekommen. Mit "Regenbogenmond" hätte ich zum Beispiel nicht gerechnet. Das hat mich positiv überrascht. Genauso wie "Verlorene Kinder" oder "Schlohweißer Tag" - alte Schätze, die man nicht so oft hört. Ich finde es gerade gut, wenn solche Titel wieder live gespielt werden.
Ritchie: Es gibt ja etliche Titel, die wir schon live gespielt haben. Manche in abgespeckter Version, mal kurz angerissen oder eben auch instrumental.
Jäcki: Und dann gibt es eben so Songs wie "Mont Klamott" oder "Bataillon d'Amour". Die sind sozusagen wie "Satisfaction" und "Yesterday" für uns. Die müssen irgendwie mit dabei sein.
Ritchie: Und die sind ja auch drin. Wobei ich die Positionierung von "Bataillon d'Amour" so nicht erwartet hätte, muss ich sagen.
Uwe: Die finde ich auch schön.
Ritchie: Na klar. Das ist schon erstaunlich, wie sich das sogar für einen selbst nochmal ganz anders anfühlt. Man denkt sich: Naja, "Bataillon d'Amour" ist klar. Und dann wird nur die Position des Songs im Konzert geändert und er bekommt eine ganz andere Wirkung. Genauso wie bei "Mont Klamott" ...

Das ist ein bisschen wie deine Positionierung, Ritchie. Du bist bei den Konzerten immer dabei gewesen, hast aber am Rand gesessen. Jetzt ist deine Position viel zentraler und so bekommen manche Sachen eine andere Wirkung, wie dein herrliches Klavierintro zu "Die Furcht der Fische". Aber auch bei anderen Songs fallen diverse Änderungen auf, zum Beispiel die neu arrangierte Version von "Ich sag nicht ja". Wie funktionieren solche Dinge bei euch: Nehmt ihr euch ganz bewusst vor, da oder dort etwas zu ändern und überlegt dann, wie ihr es macht? Oder ergibt sich das eher bei den Proben?
Uwe: Das ist ganz unterschiedlich. "Ich sag nicht ja" haben wir zum Beispiel auch schon unplugged immer mal gespielt. Bei anderen Songs gibt es mitunter Sachen, die wir irgendwann schon mal probiert haben. Und manchmal gibt es auch Versionen, die waren so ähnlich. Sozusagen B-Seiten von irgendwelchen Singles, die schon veröffentlicht wurden oder etwas in der Art.
Jäcki: Und manche Sachen ergeben sich auch einfach.
Ritchie: Was wir ganz bewusst entschieden haben, war der Fakt, weiterhin ein Unplugged-Set im Konzert zu spielen. Da wussten wir zwar gleich, dass wir es machen wollen, aber es stand noch offen, wie es konkret aussehen soll. Es sollte eben nicht wieder ein Medley aus verschiedenen Songs werden, sondern wir wollten wirklich einzelne Stücke spielen. Sicher haben wir hier und da ein bisschen gekürzt, mit Doppel-Refrains und so. Damit es ein bisschen kompakter wird, aber eben nur minimal. Das ist im Grunde die Diskussion um die Frage, welche Titel wir nehmen und wie wir die spielen.
Jäcki: Im Unplugged-Teil sind dadurch jetzt sogar mehr Titel drin als vorher.
Ritchie: Genau. Geil finde ich übrigens auch, dass wir da schon einen der neuen Song in einer anderen Version drin haben. Und mit "Wutfänger" sogar den Titelsong - das hat was.

005 20161101 1830416017Ja, das ist ähnlich speziell wie bei "Mont Klamott". Das ist auch einer der Klassiker, der unbedingt dazugehört und wirklich sein muss. Aber auch den kann man wieder anders präsentieren. Das finde ich so schön bei euch ...
Uwe: Ja, und den erkennt erstmal keiner ...
Jäcki: Nee, genau ... (lacht)

Naja, einige Leute erkennen den schon. Aber viele nicht, das stimmt.
Uwe: Manche ja, aber vom breiten Publikum wissen viele erstmal nicht was kommt. Die Reaktion aus der Masse kommt erst später.

Das stimmt wohl. Wie geht ihr eigentlich mit solchen Änderungen um? Verfahrt ihr mit neuen Arrangements und dergleichen ähnlich wie beim Album, so dass ihr Vier das im "Inner Circle" ausmacht? Oder entwickelt ihr das im größeren Rahmen mit der Live-Band?
Uwe: Nöö, das ist ganz unterschiedlich, wie gesagt. Wir haben ja vor einigen Jahren eine Elektroakustik-Tour gespielt. Da gab es bereits eine akustische "Mont Klamott"-Version, aber eben in Gänze. Und die neue Version lehnt sich daran an. Das sind halt Ideen, die sich so ergeben. Der eine hat die Idee und der andere die Idee, und dann wird das einfach ausprobiert.
Jäcki: Oder wenn wir auf Promotour sind und nur zu viert spielen, dann ergeben sich mitunter auch wieder andere Sachen. Oder, wie bei dieser "Mont Klamott"-Fassung, wenn Ronny mit ins Spiel kommt und du spielst das einfach so aus. Und der Rest wird eben Stück für Stück entwickelt.
Ritchie: "Mont Klamott" spielen wir tatsächlich seit der Elektroakustik-Tour zum ersten Mal wieder in einer solchen Version.
Uwe: Eigentlich hatten wir auch vor, den nur zu viert zu spielen und haben dann gemerkt, dass es schöner wäre, wenn da einer für mehr Rhythmus sorgt. Ritchie: Aber es bleibt ja trotzdem diskret. Ich hatte erst Angst, dass es dann vielleicht zu sehr wummert. Aber das ist sehr diskret und echt super, wie Ronny das macht. (Ronny geht gerade durch die Bandgarderobe und hört seinen Namen ...)
Uwe: Genau. Die Cajon ist nun nicht gerade sein Lieblingsinstrument, aber er macht das wunderbar.
Ritchie: Ach kommt jetzt, neues Thema ... (alle lachen)

006 20161101 1994917740Wo wir gerade bei den Songs sind ... Ich wollte zwar nicht auf einzelne Titel eingehen, aber bei einem muss ich doch fragen, weil er mir persönlich sehr am Herzen liegt. Als ich "Frei" zum ersten Mal gehört hab, hat mich der Song total getroffen. Und ich hab mich gefragt, wie man auf eine solche Idee kommt. Also, der Text ist von Anna und die Komposition von Uwe, das weiß ich. Aber wie kommt man auf das Thema?
Uwe: Das Thema des Textes? Der ist von Anna ...
Ritchie: Ja, das ist Annas Idee. Dazu hat sie sich auch mit anderen ausgetauscht. Schade, dass sie nicht hier ist und es selbst erzählen kann ... Bei dem Song gab es schon einige Überlegungen, ob das Thema nicht vielleicht zu groß oder zu philosophisch ist. Weil der Begriff an sich eben sehr auslegbar und schwer begreifbar ist. Das war nicht ganz einfach. Erstmal stand das Ding so da, wie es stand und danach wurde dran rumgefeilt, um es weiter zu verbessern. Und später gab es kurzzeitige Unsicherheit, ob das nicht doch irgendwie zu groß ist. Aber im Endeffekt waren wir uns einig, dass diese ewige Umschmeißerei von Sachen, die man bis zu einem bestimmten Punkt gut gefunden hat, nicht zwingend der beste Weg ist. Das kann mal gut sein, aber manchmal ist es eben nicht der Fall. Und hier war es - so glaube ich - auch gut, dass wir es so gelassen haben.

Das finde ich auch. Für mich ist es jedenfalls einer der ganz besonderen Titel. Wenn ihr zwischendrin an bzw. in anderen Projekten arbeitet - so wie Uwe mit Maschine unterwegs ist oder Jäcki mit Driftwood Holly - beeinflusst euch das in irgendeiner Weise? Entstehen daraus vielleicht Inspiration oder neue Ideen für die Tourvorbereitung, die Arbeit am Album oder ähnliches?
Uwe: Nicht zwingend, aber manchmal schon. Man atmet mal andere Luft und das setzt vielleicht auch neue Ideen frei. Anna dreht ja auch hier und da einen Film oder hat andere Sachen zu tun. Und so hat jeder von uns eben auch ab und zu andere Projekte.
Ritchie: Nöö... (lacht) ...ich gar nicht.

007 20161101 1524570800Stimmt, dich sieht man nirgendwo anders. Noch eine Frage zum Thema Instrumentenauswahl: Ein Freund war in Chemnitz zum ersten Mal beim Silly-Konzert. Er spielt selbst Gitarre und war total begeistert, was Uwe so an Gitarren dabei hat. Wie stellt ihr da die Auswahl für die Tour zusammen? Bei Ritchie ist es ja ein bisschen eingeschränkt, aber bei Uwe und Jäcki stelle ich mir das nicht so einfach vor.
Uwe: Naja, manchmal ist eine bestimmte Gitarre schon deshalb erforderlich, weil man verschiedene Stimmungen erzeugen will. Und teilweise haben wir für die Live-Versionen die Tonarten ein bisschen verändert, um Annas Stimme etwas zu schonen. Dann brauchst du eben eine anders gestimmte Gitarre für den Song. Mitunter ist es schon bescheuert, so oft zu wechseln, aber es geht eben nicht anders zu spielen. Und manchmal ist es auch der Charakter des Instruments, der den Song total prägt. Auf der Tour gehe ich dann schon Kompromisse ein, weil es Blödsinn wäre, zwischen jedem Song zu wechseln. Sonst kommst du gar nicht in den Fluss. Aber wie gesagt, meist ist es der bestimmte Sound, den das Instrument mitbringt und den eben der oder der Song einfach braucht.
Ritchie: Eigentlich ist das ist bei mir in dem Sinne gar nicht eingeschränkt, weil die Möglichkeiten im Hintergrund tatsächlich nicht eingeschränkt sind. Es mag nur so wirken, weil es eben immer die gleichen Tasten sind. Das ist vielleicht nicht so auffällig, aber was da möglich ist und umgeschaltet wird, ist extrem vielfältig.
008 20161101 1081108831Jäcki: Bei mir ist die Auswahl eigentlich relativ klar. Ich hab einen Bundbass mit, einen Fretless Bass (also ohne Bünde) und einen Kontrabass. Und dazu noch einen Ersatzbass, der genutzt werden kann, falls noch etwas neu gestimmt werden müsste oder so.

Zum Stichwort Neues: Nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne gibt es immer wieder ein paar Neuigkeiten. Euer Fanclub hat sich da so ein bisschen was einfallen lassen. Bekommt man das überhaupt mit auf der Bühne ...
Jäcki: Na klaaar... (lautes Gelächter) Als zum ersten Mal die bunten Luftballons bei "Kampflos" hochgingen, war das schon eine schöne Überraschung. Manche Leute, die den Fanclub und uns nicht kennen, haben sogar gedacht, das sei von uns initiiert.
Uwe: Klar, ist das schön, was da passiert. Auch mit den Schildern bei den Oxymora in "Zwischen den Zeilen" ...

Oder irritiert das da vielleicht auch?
Alle: Nee... (lachend im Chor)
Vermutlich ist Anna an der Stelle ohnehin konzentriert in ihrem "Tunnel", so dass sie den Text einfach nacheinander abruft ...
Uwe: Ja, genau. Wahrscheinlich hat das zum Anfang sogar geholfen, dass alles in der richtigen Reihenfolge kam ... (wieder lautes Gelächter)
Ritchie: Ach, die sind sogar in der richtigen Reihenfolge? Dann brauch ich ja gar nicht auf den Zettel gucken. Dann kann ich ja dort auf die Schilder gucken ...


009 20161101 1999400752Die sind sogar laminiert und nummeriert, damit sie wieder verwendet und nicht verwechselt werden können ...
Ritchie: Die stimmen also hundertpro? Dann mach ich das heute mal ...

Was mir noch aufgefallen ist, bei den Konzerten war hin und wieder jemand mit einer Handkamera zu sehen. Da kam sofort die Überlegung auf, ob es vielleicht Pläne in Richtung Live-CD oder Live-DVD gibt?
Uwe: Naja ... (sieht fragend in die Runde) ... das kann man, glaube ich, schon verraten. Es gibt ein länger währendes Filmprojekt, das jetzt zu Ende geführt wird. Das wird wahrscheinlich sogar ein Kinofilm, so ist es zumindest geplant.
Jäcki: Wenn wir alles absegnen ...
Uwe: Das wird so eine Art Konzertfilm. Und natürlich gehört auch ein dokumentarischer Teil dazu, so halbe-halbe etwa.
Ritchie: Da gehört ein ganz erheblicher Dokumentarteil dazu, aber auch eine Dreiviertelstunde Musik.
Jäcki: Ja genau. Die Leute waren schon bei den Proben mit dabei, auch bei den Saalproben.
Ritchie: Das Projekt stammt ursprünglich von Stefan Paul, einem Filmemacher, der schon eine Doku über Rio Reiser gemacht hat. Und zu Ende geführt wird es jetzt von Sven Halfar. Der hat auch die "Wutfänger"-Doku gemacht, die der Super Deluxe Box beilag. Den finden wir als Dokumentarfilmer wirklich richtig gut, da besteht das entsprechende Vertrauen und deswegen haben wir ihm das in die Hand gegeben.

010 20161101 1256951749Wunderbar, so soll es sein. Dann bleibt mir nur noch eine Frage: Gibt es noch etwas, das ihr unbedingt loswerden oder den Fans und Freunden eurer Musik mitgeben möchtet?
Uwe: Ja, auf jeden Fall, dass wir uns über jeden Konzertbesucher freuen. Wir sind echt mit dem Herzen dabei und das macht totalen Spaß. Also, die Tour macht wirklich totalen Spaß, obwohl es auch sehr anstrengend ist.
Ritchie: Das wollte ich auch gerade sagen ... Es ist wohl das anstrengendste Programm, wenn man die letzten drei miteinander vergleicht. Aber es ist natürlich auch das intensivste und es erfüllt einen am meisten.
 
Das ist schön zu hören, genauso kommt es auch rüber. Euch noch einmal vielen lieben Dank für das Interview! Alles Gute und viel Spaß noch auf der Tour!!
Alle: Ja, gerne. Wir danken auch! Und bis nachher...


Interview: Grit Bugasch
Bearbeitung: cr
Fotos: Universal, Grit Bugasch