Reni Baptist

000 20121122 1516043647Der Name Reni Baptist mag vielleicht nicht allen Lesern ein Begriff sein. Wer aber den Weg des Gerd Michaelis Chores und den der Gruppe ETC., die lange Jahre die Begleitformation von Frank Schöbel war, verfolgt hat, wird mit dem Namen etwas anzufangen wissen. Mehr noch: Er weiß von den gesanglichen Qualitäten der Künstlerin. Reni Baptist ist zwar nie so recht aus der zweiten Reihe herausgetreten, hat aber dennoch einen klangvollen Namen und ihre Spuren auf zahlreichen Produktionen hinterlassen. Anfang der 70er gehörte sie zum eben erwähnten Gerd Michaelis Chor, zog dann weiter zur Gruppe ETC., bei der sie mit für den guten Ton bei Frank Schöbels Platten und Konzerten sorgte. Danach verlor sich so ein bisschen ihre Spur. Heute erfahrt Ihr etwas mehr über die Künstlerin Reni Baptist, wie sie zur Musik kam, was sie in ihrer aktiven Zeit erlebt hat und was sie heute macht...
 

 
Wo kommst Du her und wie bist Du zur Musik gekommen?
Ich bin in Grossenhain geboren, das liegt in Sachsen, und gleich mit der Musik aufgewachsen, weil meine Mutter Klavierlehrerin war. Deshalb habe ich schon in ganz jungen Jahren am Klavier gesessen. Zuerst habe ich alles nachgespielt, was ich mit meinen kleinen Händen so nachspielen konnte, dann bin ich aber auch früh zum Klavierunterricht und später auch zum Geigenunterricht gegangen. Das alles noch in der kleinen Stadt Grossenhain. An der Musikschule, an der auch meine Mutter unterrichtete, war ich im Musikschul-Orchester und im Schulchor aktiv. Mit 14 Jahren bin ich dann nach Dresden gekommen und wechselte zur dortigen Spezialschule. Das war eine Abteilung der Hochschule für Musik. Es war damals so, dass man gleich nach der 8. Klasse dahin wechselte. Man wurde dort besonders intensiv in Musik, Musikgeschichte und allem, was dazu gehört, unterrichtet, hatte aber natürlich auch Unterricht in den Fächern Mathe, Kunst, Deutsch etc.. An dieser Spezialschule habe ich drei Jahre lang gelernt - übrigens zusammen mit Henning Protzmann, der mit mir die Schulbank gedrückt hat.

 

Wie ging es dann für Dich nach der Spezialschule weiter?
Man konnte nach der Schule zwei Wege einschlagen. Ich hatte im Hauptfach Geige und im Pflichtfach Klavier. Wenn man in seinen Fächern sehr gut war, konnte man Orchester-Musiker werden. Der andere Weg war dann der Beruf des Lehrers. Ich hätte also Musikerin oder Musiklehrerin für das Fach Geige werden können. Ich habe den zweiten Weg gewählt und meinen Abschluss mit Staatsexamen als Geigenlehrerin gemacht, weil zwischendurch auch mein Kind zur Welt kam. Trotzdem war ich aber als Musikerin aktiv. Nachdem ich das Studium abgeschlossen hatte, haben wir eine Band gegründet. Ich habe auf der Musikschule meinen ersten Mann, Peter Baptist (vormals bei Klaus Lenz, Anm. d. Verf.) kennengelernt. Er gründete mit ein paar Mitstudenten und mir eine Band namens Peter Baptist Combo. Wir sind deshalb auch gleich nach dem Studium nach Berlin gezogen und haben vornehmlich in Nachtbars gespielt. Mit dieser Band haben wir prominente Musiker begleiten dürfen, z.B. Etta Cameron oder Helga Hahnemann, die sich gerade ihre ersten Sporen verdiente. Es war eine ganz interessante Gruppe, von der einige Musiker später auch im Jazz-Bereich sehr erfolgreich wurden.

 

001 20121122 1404735611Wer gehörte außer Dir und Peter denn noch zur Combo?
Das Saxophon spielte Helmut Forsthoff, Dieter "Rübe" Kopf an der Gitarre und Jochen Kittan am Bass. Und wenn wir schon beim Thema sind, würde ich gerne mal eins klarstellen: Die Besetzung der Peter Baptist Combo wechselte mit der Zeit immer wieder mal. Es sind Musiker ausgestiegen, dafür kamen andere dazu. Für eine kurze Zeit spielte u.a. auch Dieter "Maschine" Birr bei uns mit. Die Puhdys gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er hat ca. ein Vierteljahr bei uns gespielt. Gleichzeitig hatten wir einen Peter Meyer in der Band. Aus der Tatsache, dass Dieter Birr dabei war, wird nun oft fälschlicherweise geschlossen, dass das der Peter Meyer von den Puhdys war. Das stimmt aber nicht. Es war ein völlig anderer Peter Meyer, der in der Peter Baptist Combo Bass gespielt hat. Wir haben aber nicht nur andere Musiker begleitet. Mit der Combo gab es sogar Rundfunkaufnahmen und eine Fernsehsendung, in der wir aufgetreten sind. Die Sendung hieß "Achtung Stufe" und war eine Jugendsendung.

 

Und wie bist Du von der Peter Baptist Combo zum Gerd Michaelis Chor gekommen?
Mein Mann kannte Gerd Michaelis und der suchte gerade eine neue Sängerin. Das war so ca. 1970. Peter hat mich Gerd empfohlen und er hat mich auch gleich angenommen. Ich habe im Gerd Michaelis Chor die dritte Stimme gesungen, weil ich kein Sopran sondern mehr Alt bin. Als ich zum Chor kam, gehörten noch Vlady Slezak, seine Frau Eva Slezak und Benno Penssler dazu. Die anderen Musiker wurden kurz nach meinem Einstieg ausgetauscht. Neu hinzu kamen Hartmut Schulze-Gerlach, genannt "Muck", Werner Düwelt, Jette Lehmann und Beate Barwandt.

 

Mit dem Gerd Michaelis Chor hattest Du auch Deine erste Plattenproduktion, richtig?
Ja, das stimmt.

 

Weißt Du noch, welches Lied das war?
Nein, das weiß ich nicht mehr. Es war aber auf jeden Fall nicht "Blau ist die Nacht", denn da war ich noch nicht dabei. Ich bin zum Chor gestoßen, da wurde unheimlich viel Background für die DDR-Schlagerbranche gemacht, d.h. wir haben im Studio für andere Künstler gearbeitet. Nicht nur für die DDR-Schlagersänger sondern auch für polnische, tschechische und andere Künstler aus den sog. Bruderländern, die bei uns Lieder auf Deutsch produziert haben. Wir haben Rundfunk-Aufnahmen und auch Aufnahmen für AMIGA gemacht. Da sind dann so viele Platten erschienen, dass ich gar nicht mehr weiß, welche Produktion für mich die erste war. Für mich das beste war, als wir Frauen vom Gerd Michaelis Chor den Background für Manfred Krug gemacht haben, z.B. auf der LP "Greens". Wir haben aber so viele Produktionen gemacht, dass ich die gar nicht alle aufzählen kann. Später haben wir mit dem Gerd Michaelis Chor auch wieder eigene Sachen gemacht, z.B. Songs von ABBA gecovert und eine ganze LP mit eigenen Songs aufgenommen.

 

Also kann man sagen, dass der Gerd Michaelis Chor - zumindest in der ersten Zeit, in der Du dazu gestoßen bist - eine Begleitband für andere Künstler war?
Ja, anfangs schon. Nach einer bestimmten Zeit änderte sich das dann aber, und wir wurden auch als Solo-Chor gebucht. Wir sind zu Festivals gefahren, z.B. nach Bratislava und nach Bulgarien, und haben auch Tourneen gespielt, z.B. durch die Sowjetunion. Dort hatten wir unheimlich großen Erfolg. Nach der Arbeit als Studioband kam der Erfolg als Gerd Michaelis Chor mit eigenen Songs. Das hat dann auch richtig Spaß gemacht, weil wir nicht mehr nur in die Hände klatschen mussten, sondern auch mal andere Sachen machen konnten, wie z.B. "Bridge Over Troubled Water" oder "Oh, Happy Day" und solche Sachen. Es gab ja auch ein Vorbild, aber dazu sag ich nichts (lacht). Das hat der Chef nicht so gerne gehört.

 

008 20121122 1216680605Eure Arbeit wurde dann durch einen sehr tragischen Zwischenfall überschattet, nämlich dem viel zu frühen Tod der Sängerin Beate Barwandt. Was ist da eigentlich wirklich geschehen, sie war doch noch so jung?
Ja, sie wäre 25 Jahre alt geworden. Sie hatte eine Infektion, die meiner Meinung nach vom Arzt aber nicht erkannt wurde. Sie hatte eine schwere Grippe. Da ist man in der Medizin heute wesentlich weiter, aber damals hat sie Hausmittelchen mitbekommen und mehr nicht. Wir hatten einen Auftritt in Karl-Marx-Stadt, sind dorthin gefahren und dann ging es unheimlich schnell. Im Auto hatte ich mich mit ihr noch unterhalten und am Veranstaltungsort wurde es richtig schlimm. Sie fiel dann ins Koma und ist daraus nicht wieder erwacht. Das war ganz schrecklich. Sie war so eine gute Sängerin und ein lieber Mensch, da kommt man nicht drüber weg.

 

War nach ihrem Tod überhaupt noch eine Weiterarbeit mit dem Chor möglich?
Das war der Anfang vom Ende. Unser Chef hat dann mehrere Solistinnen, die sie ersetzen sollten, ausprobiert, aber das konnte niemand. Es waren wirklich tolle Sängerinnen dabei, z.B. Silvia Kottas und Gonda Streibig, aber sie konnten Beate nicht ersetzen. Das ging einfach nicht. Das war für mich dann auch der Grund, beim Gerd Michaelis Chor die Segel zu streichen. Das bröckelte auseinander, man merkte das...

 

Du bist dann direkt zur Gruppe ETC, richtig?
Ja, stimmt! Ich bin über Hans-Jürgen Drießner (der jetzige Ehemann von Eva Fritzsch, Anm. d. Verf.) zu ETC gekommen. Er war vorher schon bei der Peter Baptist Combo ein Kollege von mir und wohnte zu der Zeit, als ich beim Gerd Michaelis Chor ausstieg, in meiner Straße. Ich erzählte ihm von den Problemen beim Gerd Michaelis Chor und dass es mir dort nicht mehr gefiel. Daraufhin meinte er, dass er mal mit Frank Schöbel reden würde. Er selbst war zu dem Zeitpunkt kein Mitglied mehr von ETC., sondern vermittelte mich nur. Es war zu der Zeit so, dass einige Musiker bei ETC ausgestiegen waren. Christian Steyer und Gerald Lüneburger waren noch verblieben, die anderen Positionen mussten neu besetzt werden. Es gab daraufhin ein Vorspielen, d.h. ich habe mit meiner Geige bei Christian Steyer vorgespielt (lacht). So kam ich dann zu ETC. Mit mir zusammen stießen Schlagzeuger Norbert Wicklein, Bassist Eberhard Rosser und etwas später Werner Düwelt zur Gruppe. Ich war dort richtig glücklich, weil das eine ganz tolle Truppe war.

 

Das war aber auch keine Band, die eigene Sachen gemacht hat, sondern die Begleitband für Frank Schöbel, oder?
Wir waren die Begleitband von Frank, richtig.

 

Gab es für Euch Musiker ein Mitspracherecht was die Musik betrifft, oder hat das Frank gemacht?
Das hat alles Frank gemacht. Er war der Solist und man hat auch Frank Schöbel gebucht. ETC. war die Gruppe, die ihn begleitete. Trotzdem hat die Arbeit für Frank unheimlich viel Spaß gemacht und Frank war ein unheimlich netter Kollege.

 

Wie lange warst Du dabei?
Bei ETC. war ich von 1976 bis 1983. Die letzte Mugge hatte ich '83, das war ein Auftritt im Westen.

 

Ihr seid mit Frank Schöbel ja richtig viel rumgekommen. Wo habt Ihr überall gespielt?
Natürlich in der Sowjetunion an der Trasse (lacht). Außerdem in der Schweiz, in West-Berlin und in der BRD. Er ist aber auch öfter allein gebucht worden und aufgetreten. Ich durfte auch nicht immer mitfahren, weil ich damals geschieden war. Das war ein Problem. Wenn man nicht fest liiert war, war es schwierig. Mal durfte ich mitfahren, dann wieder nicht. Man konnte sich nicht sicher sein. Eine weitere Auslandsstation war Kuba. Wir sind 1978 mit ETC. bei den Weltfestspielen in Kuba aufgetreten, allerdings ohne Frank Schöbel, der damals krank war, dafür mit Hans Jürgen Beyer. Dort haben wir aber auch als Band allein gespielt und nicht nur als Begleitband.

 

Du sagtest gerade, Du warst damals geschieden. War das die Zeit, in der Du mit Herbert Dreilich von KARAT zusammen gewesen bist?
Ja, wir waren etwas über zwei Jahre lang, zwischen 1978 und 1980, ein Paar.

 

Stimmt es, dass er sogar ein Lied für Dich geschrieben hat, das dann von KARAT auch vertont wurde?
Ja, das ist richtig. Herbert schrieb für mich damals das Lied "...und ich liebe Dich".

 

Kommen wir zurück zu Dir und Deiner Karriere: Bist Du dann bei ETC. ausgestiegen oder hat sich die Band aufgelöst? Wie war das?
Frank hatte Anfang der 80er eine Stimmband-OP und musste pausieren. Darum haben wir dann als Gruppe ETC. andere Künstler begleitet. Zu dieser Zeit habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und bin bei ETC. ausgestiegen. Da war Frank aber schon weg. Ich habe dann ab 1983 mit meinem Mann, Ralph Schriever, zusammengearbeitet.

 

Was habt Ihr gemacht?
Wir haben anfangs in Berliner Tanzbands gespielt. Wir bekamen über die Konzert- und Gastspieldirektion unsere Termine und haben zu verschiedenen Anlässen aufgespielt. Im Programm hatten wir Fremdtitel. Von der Qualität her war das nicht mehr zu vergleichen mit den beiden anderen Bands, in denen ich vorher spielte, aber ich war froh, dass ich mit meinem Mann zusammenarbeiten konnte. Später haben mein Mann und ich uns selbstständig gemacht und als Duo einige Jahre gearbeitet, zuerst als "Reni und Ralph", später unter dem Namen "Little Party Band". Wir haben Tanz- und Unterhaltungsmusik gemacht, also gecovert. Ralph Gitarre und Gesang, ich Keyboard und Gesang. So sind wir dann aufgetreten bis wir unseren Ausreiseantrag gestellt haben. Das war im Jahre 1986 und wir mussten drei Jahre bis 1989 warten. Im Juni '89 sind wir nach West-Berlin ausgereist - nur mit einer Geige und unserem Wellensittich im Gepäck. Ein ehemaliger Kollege von uns hatte in West-Berlin eine Band namens RIMINI und wollte uns gerne haben. Davon hatten wir uns eine ganze Menge versprochen. Noch im gleichen Jahr im November kam die Grenzöffnung - das hätten wir uns also alles sparen können. Du musst Dir das so vorstellen, dass wir unser ganzes Hab und Gut verkaufen und verschenken mussten. Wir durften ja nichts mit in den Westen nehmen. Wir mussten quasi bei Null wieder anfangen. Aber diese Erfahrung, insbesondere für Ralph, über die Grenze gehen zu dürfen, war ein unbeschreibliches Erlebnis. Ich möchte das jetzt nicht verherrlichen, aber es gehört halt zu meinem Leben. Nach einer Weile sind wir dann aber wieder zurück nach Pankow gezogen. Da gab es die DDR schon nicht mehr. Als wir im Westen ankamen, hatten wir glücklicherweise sofort Arbeit, nämlich als Musiker in eben erwähnter Band. Das war auch Tanz- und Unterhaltungsmusik, die wir spielten. Wir hatten ganz gut zu tun mit der Band, weil wir sehr viele Auftritte hatten. Mein Mann hat in der Band sehr viel gemacht, z.B. gesungen und den Ton gemacht. Außerdem haben wir auch das Repertoire mitgebracht. Irgendwann haben wir uns gesagt: "Das können wir auch alleine machen!", und sind 1993/1994 bei RIMINI ausgestiegen. Danach sind wir wieder als Duo aufgetreten.

 

Wie habt Ihr die Wende überhaupt erlebt?
Wir waren ja gerade erst in West-Berlin angekommen und hatten das Glück, einen Job zu haben. Uns ging es sehr gut, weil wir reichlich zu tun hatten. Damals gab es eine Art Künstlerdienst, der uns viele Auftritte vermittelt hat. Dass die Mauer gefallen war, habe ich am Fernsehen mitbekommen.

 

Wie ging's dann weiter? Du sagtest gerade, dass Du und Dein Mann in den 90ern wieder als Duo aufgetreten seid. Wie lange habt Ihr das gemacht?
Wir haben uns 1993/1994 wieder zum Duo zusammengefunden. Das war für uns die beste Lösung, auch weil Ralph alles alleine gemacht hat. Das hat sehr gut funktioniert und wir haben das bis 2007 gemacht. Ich habe dann damit aufgehört, aber Ralph macht das noch heute, jetzt aber zusammen mit einem Saxophonisten.

 

Damit sind wir im Heute angekommen... Was machst Du heute?
Ich bin in Rockerrente (lacht). Wir haben 2006 unseren Hund bekommen. Sie heißt Tini und wir haben sie aus dem Tierheim geholt. Das war Liebe auf den ersten Blick. Den Hund haben wir anfangs immer noch mit zu den Muggen genommen, aber das wurde ihm und uns dann irgendwann zuviel. Das war einer der Gründe, warum ich ausgestiegen bin. Ich kümmere mich heute voll und ganz um unseren Hund und verprasse meine "königliche" Rockerrente. Aber nicht nur das: Wir haben ein Homestudio. Ralf und ich haben hier zusammen mit unserem Freund Ludwig van Houten, der ein ausgesprochen guter Pianist ist, ein Musikprojekt, an dem wir seit einiger Zeit gemeinsam arbeiten. Man muss sich ja eine Aufgabe suchen. Das Projekt läuft unter meinem Namen, Reni Baptist, und es sind auch schon einige Songs entstanden. Ludwig macht die Kompositionen, Ralf arrangiert und produziert die Musik und ich singe in meiner unverwechselbaren Art (lacht).

 

Gibt's davon schon etwas auf CD?
Nein, noch nicht. Das ist auch alles sehr experimentell. Wir haben erst im Januar d.J. damit angefangen und experimentieren gerade ein bisschen.

 

Also seid Ihr noch in der Findungsphase...
Genau! Wir haben bei YouTube schon ein paar Sachen online gestellt. Einer der Songs, nämlich "Insperata", kommt unerwarteterweise sehr gut an. Das geht musikalisch in Richtung Elektronik und Dance-Music. Ralf sagt immer: "Ich mache ein Mittelding aus 'Elektro-Chanson' und Dance-Music." Ich selbst kann das schwer einordnen. Es ist halt noch sehr experimentell, aber es macht mir sehr großen Spaß.

 

Was waren und sind Deine musikalischen Vorbilder?
Das ist eine ganz schwierige Frage. Ich habe für mich als Musikerin keine Vorbilder, aber ich höre sehr gerne Blues-Musik. Ich habe diese Musikrichtung selbst nie ausprobiert, würde es aber gerne mal versuchen.

 

Du sagtest am Anfang, dass Du aus einer musikalischen Familie stammst. Diese Tradition setzt sich fort, denn Dein Sohn ist auch Musiker...
Mein Sohn ist Roger Baptist und nennt sich RUMMELSNUFF. Er macht - wie er selbst sagt - "derbe Strommusik". Der bekannteste Titel von ihm heißt "Halt durch". Unter www.rummelsnuff.de kann man mehr über ihn erfahren. Ich stehe voll hinter ihm und finde Klasse, was er macht. Er polarisiert, hat aber viele Fans. Das freut mich und ich bin sehr stolz auf ihn. Das ist mein Kind (lacht)...

 

Damit sind wir am Ende unseres Gesprächs. Möchtest Du abschließend noch ein paar Worte an unsere Leser richten?.
Eigentlich habe ich keine Message. Ich war immer gewohnt, im Hintergrund zu stehen, also im Background zu arbeiten. Jetzt haben mich viele Leute, sogar Musikerkollegen, angespornt und gesagt: "Mach doch selber mal was." Ich hatte mich das vorher gar nicht getraut, weil ich ein sehr zurückhaltender Mensch bin. Darum ist das für mich im Moment auch sehr ungewohnt. Aber ich hätte doch noch etwas, was ich loswerden möchte: Man kann mich über Facebook finden und bei YouTube stehen ein paar meiner neuen Lieder online.

 

Interview: Christian Reder
Bearbeitung: cr
Fotos: Reni Baptist privat, Deutsche Mugge