Baschi 

"Ich bin auf der Bühne wie

ich auch auf der Straße bin!"

 

Der deutsche Musikmarkt ist zwar groß, aber auch ebenso eng und hart umkämpft. Da braucht es den starken Support der Plattenfirma und auch ein bisschen Glück, um populär zu werden und CDs zu verkaufen. Das weiß auch Baschi. Im Interview, kurz nach seinem Auftritt, wirkt er entspannt und freundlich, während er offenherzig über seine Musik, seine Gefühle und seine Erwartungen an Deutschland spricht.


 

Ist der Albumtitel AUF GROSSER FAHRT so etwas wie ein Programm - die große Herausforderung, Deutschland zu entdecken und zu erobern?
AUF GROSSER FAHRT entstand im Studio. Es war wieder einer dieser speziellen Momente. Noch während der Arbeit im Studio merkte ich, dass der Song eine Art Hymne werden kann - und er ist natürlich eng mit dem verbunden, wie ich mich jetzt fühle: Ich komme aus der beschaulichen Schweiz und gehe jetzt in die große weite Welt hinaus. So wie die Seefahrer, die Entdecker in früheren Zeiten. Dafür bin ich offen, ich lasse mich auf vieles ein, und ich nehme die Dinge so wie sie kommen. Wir werden schauen, wohin uns die Reise führt. UNSTERBLICH, das Stück, das im Til-Schweiger-Film ZWEIOHRKÜKEN verwendet wurde, haben wir auch im Studio geschrieben. Diese beiden sind meine liebsten Stücke auf dem Album. Alles ist sehr persönlich. Auch KEIN PESSIMIST - bei dem es um einen Todesfall in meiner Familie geht, den ich damit verarbeite. Ich glaube, solange es ehrlich ist was Du tust, ist es gut - und die Leute nehmen es Dir ab.

 

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Du schreibst selbst und sagst, Deine Lieder und Texte sind sehr persönlich ...
Ich denke, ich mache ziemlich ehrliche Musik, jeder versteht, was ich meine. Ich habe das nicht studiert, es kommt vom Herzen - ehrlich, ohne Kalkül. Ich bin auf der Bühne wie ich auch auf der Straße bin. Ich glaube, das merken die Leute und deshalb mögen sie das, was ich mache. In der Schweiz ist es jedenfalls so, und wenn ich hier in Deutschland eine Chance auf Erfolg haben sollte, dann wahrscheinlich genau deshalb.

 

Gibt es für Dich deutschsprachige Vorbilder?
Ja, Herbert Grönemeyer auf jeden Fall. Ich liebe Leute, die auf dem Boden geblieben sind. Grönemeyer ist kein perfekter Sänger, er sieht nicht perfekt aus und er tanzt auch nicht perfekt. Aber was er macht, kommt vom Herzen - und so schätze ich mich selbst auch ein. Mich einmal mit Grönemeyer unterhalten zu können oder gar mit ihm zusammenzuarbeiten, das wäre das Größte für mich. Aber es gibt auch noch andere gute Leute bei Euch, der Peter Fox zum Beispiel. Den habe ich hier in Berlin im Studio erlebt. Wie der seine Platte aufnimmt, das ist wirklich kreativ. Oder Annette Humpe - mit solchen Künstlern mal einen Song zusammen schreiben zu können, das wäre etwas ganz Besonderes. Da beneide ich Euch schon, dass hier so viele wirklich großartige Künstler sind.

 

Wie würdest Du Deine musikalischen Einflüsse beschreiben?
In der Schweiz habe ich musikalisch schon so viele Facetten gezeigt, dass ich mich mit nur einem Album hier in Deutschland nicht festlegen möchte. Das wäre noch zu früh. Ich bin sehr offen. Vielleicht bin ich ein bisschen so wie Robbie Williams, der macht musikalisch auch das, was er will. Ich möchte frei bleiben und machen was mir gefällt.

 

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Du sagst, es ist Deine Band, seit wann gibt es Euch?
Wir spielen jetzt seit sechs Jahren zusammen. Das ist ein echter Glücksfall. Obwohl ich ja selbst aus einer Casting-Show entstanden bin, habe ich von Anfang an mit meiner eigenen Band zusammengespielt. Bei anderen Casting-Stars werden die Begleitmusiker doch ständig ausgewechselt, sie nehmen bezahlte Söldner - falls die überhaupt irgendwo live auftreten. Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Band. Es sind alles gestandene Musiker mit viel Renommee in der Schweiz und internationaler Erfahrung.

 

Und Ihr seid in der Schweiz seit Jahren sehr erfolgreich ...
Ja, ich habe das Glück, von meiner Musik leben zu können. Das ist in der Schweiz ein Privileg, denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass es ein kleines Land ist, in dem außerdem vier Sprachen gesprochen werden. Mit meiner Musik und meinen Texten erreiche ich nicht einmal sieben Millionen Menschen. Das ist kein Vergleich zu Deutschland.

 

Hier gibt es von allem mehr ...
Ihr habt hier viele sehr gute deutschsprachige Künstler, aber ich kenne eigentlich keinen Typen in meiner Altersgruppe, der das Gleiche macht wie ich. Clueso vielleicht, aber der ist auch schon etwas älter und macht musikalisch etwas anderes. Mit meinem rockigen und poppigen Mainstream bin ich vielleicht etwas allein - also da sehe ich meine Chance!

 

Das neue Album kommt Anfang Mai in die Läden, gibt es auch eine Tour?
Eine Clubtour durch Deutschland kostet viel Geld, das will gut überlegt sein. Vieles muss berücksichtigt werden. Die Musiker in meiner Band haben auch noch andere Beschäftigungen, haben Familie, Kinder - also das müsste sehr strukturiert ablaufen. Schön wäre vielleicht, bei einem großen Act dabei zu sein, wo alles gut geplant ist und auch eine Gage für meine Band drin ist. Wir waren ja gerade in der Schweiz sehr erfolgreich auf Tour und konnten auch eine volle Bühnen-Show auffahren, mit eigenem Licht, Projektionen und Konfetti. Das war klasse, und das würde ich natürlich am liebsten auch in Deutschland machen. Wir sind eine echte Live-Band und spielen fast zwei Stunden mit Vollgas. Um das in Deutschland zeigen zu können, müsste sich aber erst einmal unser Album durchsetzen.

 


   
   
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