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YELLO

 
 
Ob in Werbespots ("Squeeze Please"), als Trailer zu Fernsehsendungen ("The Race"), bei Filmmusiken ("Oh Yeah") oder in den Charts ("Vicious Games"), irgendwo ist Euch YELLO sicher schon begegnet. Die schweizer Band ist fast allgegenwärtig, und wohl kaum einer kommt an ihnen vorbei. Die Klangtüftler Boris Blank und Dieter Meier verstehen es seit fast 30 Jahren Stimmungen durch elektronische Musik zu erzeugen. Ab und an verirrt sich mal eine Gitarre in ihre Songs, ansonsten ist die Musik komplett synthetisch angelegt. Und das auf einem sehr hohen Niveau! Die Melodien sind bis ins kleinste Detail ausgefeilt, die Beats mitreißend. Dazu die unverwechselbare, manchmal sehr verfremdete Stimme von Dieter Meier - das ist YELLO... Es gibt inzwischen 15 Alben und unzählige Singles, die die Formation über all die Jahre veröffentlicht hat. Die 80er waren für YELLO gepflastert mit Erfolgen. Die Erfolge rissen auch in den 90ern nicht ab. Bis heute ist YELLO ein klangvoller Name und so gut wie jeder Synthie-Pop Künstler und Techno-DJ nennt die Band als Vorbild. Vor fünf Jahren erschien mit "The Eye" das letzte Studio-Album. Eine CD mit ganz neuen Songs steht jetzt in den Startlöchern. Das war einer der Gründe, die beiden Schweizer zu uns als Gast des Monats einzuladen. Nachdem wir ihr Kommen über die Seite und unser Forum angekündigt haben, schepperte es heftig in unserer Mailbox. So viele Fanfragen für einen Künstler hat es bisher noch nie gegeben. Das Ergebnis des Gesprächs mit Boris Blank und Dieter Meier findet Ihr jetzt hier...
 

 

Hallo YELLO, ein bis jetzt sehr verregneter Sommer 2008, sicher auch in der Schweiz. Was macht man bei so einem Wetter?
Boris: Bei so einem Wetter fliessen mir die Ideen besonders gut zu. Ich arbeite dann besonders gerne.
 
 

Hast Du von der Fußball EM vor der eigenen Haustür eigentlich was mitbekommen?
Boris: Ja, Fans aus ganz Europa feierten in Zürich, trotz Kälte und Regen.

 

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Viele Fans hatten erwartet, dass gerade YELLO, die Band aus einem der Gastgeberländer, vielleicht einen musikalischen Beitrag zur EM beisteuert. Hattet Ihr kein Interesse oder hat sich die Gelegenheit dazu nicht ergeben?
Boris: Leider hat sich die Gelegenheit dazu nicht ergeben.

 

Wenn ich richtig informiert bin, steht dafür aber eine neue CD in den Startlöchern. Stimmt das?
Boris: Ja, wir sind gerade am Finalizing.

 

Wie weit seid Ihr mit den Arbeiten, und kannst Du uns schon etwas über das neue Album erzählen?
Boris: Soviel vorab: wie immer bei YELLO sind Gastmusiker dabei. Diesmal die Sängerin Heidi Happy, die Flötistin Dorothee Oberlinger, der Trompeter Till Brönner und der Schlagzeuger Beat Ash.

 

Wie wird die CD heißen, und wann wird sie erscheinen?
Boris: Der Titel ist noch geheim. Das Album ist für Anfang nächsten Jahres geplant.

 

Wenn man diversen Quellen Glauben schenken darf, die das Gründungsjahr von YELLO mit 1978 angeben, feiert die Band in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Falls dem tatsächlich so ist: Herzlichen Glückwunsch!
Boris: Im September 2008 sind es 30 Jahre, seit wir unser Studio in der Roten Fabrik in Zürich eingerichtet hatten, stimmt!

 

Feiert Ihr Eure Jubiläen nicht?
Boris: Aber sicher.
Dieter: Wie jede richtige Diva versuchen wir, Geburtstagsfeste dieser Art zu vermeiden.

 

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Boris, wie bist Du eigentlich zur Musik gekommen? Wann hattest Du Deine ersten Erfahrungen mit Musik und wann stand für Dich fest, dass Du das professionell machen möchtest?
Boris: Schon als Kind war ich fasziniert von Geräuschen, z.B. vom Echo in den Bergen oder vom Zuschlagen eines Tors in einer Tiefgarage. Seit 1977 war für mich klar, dass ich nur noch Musik machen wollte.

 

Was hast Du vor der Gründung von YELLO gemacht?
Boris: Ich habe Schriftendesigner und Hochbauzeichner gelernt und dann in verschiedenen anderen Jobs gearbeitet.

 

Dieter, Du warst auch schon vor der Zeit mit YELLO musikalisch aktiv. Bitte erzähl uns etwas über die ersten Schritte als Musiker, insbesondere über Ihre Band "The Assholes".
Dieter: The Assholes waren eine Gründung von Ronnie Amsler, der mit dem Namen sagen wollte, dass man als Musiker aus der Schweiz immer das Asshole ist, weil man international keine Chance hat. Ich bin als Gastsänger mit den Assholes aufgetreten und habe in einer gepflegten Mischung aus Englisch und einem nicht mehr existierenden Suaheli-Dialekt meine Stimmaktionen vorgetragen.

 

Wie ist YELLO dann entstanden? Wer hat das Projekt gegründet und wie kamt Ihr auf die Idee dazu?
Boris: Carlos Peron und ich hatten 1978 ein primitives Aufnahmestudio in einer Wohnung in einem Zürcher Aussenquartier eingerichtet. In der Küche standen anstelle des Herds ein kleines Mischpult, Cassettenrecorder und unsere ersten Synthesizers. Und da tauchte Dieter Meier an einem Samstag Nachmittag auf, und wir machten gleich Aufnahmen. Drei Tage später kam die Kündigung mit der Begründung, es sei viel zu laut gewesen. Ich glaube, das Stück hiess "Dead cat", tote Katze.

 

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1979 stieß dann auch Dieter Meier dazu. Wie habt Ihr Euch kennen gelernt?
Boris: Kennengelernt haben wir uns über einen Plattenladen in Zürich, der bekannt war für Importe von englischer und amerikanischer Underground-Musik, frühem Techno und Industrial-Music. Dort bin ich oft gewesen, und dem Besitzer, Paul Vajsabel, habe ich die Tonbänder, die ich zuhause produziert hatte, vorgespielt. Er sagte, er fände die Musik gut, doch ihm fehle ein Gesang, aber er kenne einen Typen, der dazu passen könnte. So traf ich Dieter.
Dieter: Bei diesem Avantgarde-Plattenladen waren wir beide Kunden. Der Besitzer hatte ein kleines Label mit dem Namen "Perifery Perfume" und veröffentlichte meine ersten Soloprojekte. Er hat Boris und mich sofort verheiratet.

 

Kannst Du Dich noch daran erinnern, welches das erste Lied war, das unter dem Namen YELLO entstanden und erschienen ist?
Boris: Unsere erste Platte war eine Maxisingle mit zwei Tracks, "IT Splash" und "Glue Head". Sie erschien im Frühling 1979 bei dem kleinen Label Periphery Perfume in Zürich.

 

Wie war überhaupt die Anfangszeit der Gruppe? Wie kann man sich das Arbeiten bei YELLO in den ersten Jahren vorstellen?
Boris: Wie auch heute noch lebte ich in Klangwelten. Zuerst arbeite ich immer am Klangbild. In der Anfangszeit mit analogen Synthesizern und Tonbandgeräten, heute am Computer.

 

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In einer Reportage über YELLO hast Du eine Aussage gemacht, die ich sehr interessant finde. Du sagtest, die Arbeitsweise zwischen Dir und Dieter sei "undemokratisch". Wie ist das gemeint? Wie arbeitet Ihr zusammen?
Boris: Bei der Entwicklung meiner Klangwelten dulde ich keine Zuhörer. Erst wenn ein Track daraus entstanden ist, kommt Dieter dazu, um mit seiner Stimme eine weitere Koloratur beizutragen.

 

Boris, welche Vorbilder gab es für Dich? Woher nimmst Du als Komponist der Gruppe die vielen Ideen für die ganzen Songs?
Boris: Sicher bin auch ich unbewusst vielen musikalischen Einflüssen ausgesetzt. Vorbilder habe ich nicht, aber viele Lieblingsmusiker, z.B. György Ligeti, Giuseppe Verdi, Astrud Gilberto, Harry Belafonte, Frank Sinatra und Pink Floyd.

 

Bei meinen Recherchen habe ich gelesen, dass Ihr Euch gleich im neuen Jahrzehnt (1980) auf den Weg in die USA gemacht habt, um auf die Suche nach einer Plattenfirma zu gehen. Wie war das damals?
Boris: Im Jahre 1978 reisten Carlos Peron und ich mit unseren Cassetten-Demos nach Kalifornien. Wir wollten unsere damaligen Idole, "The Residents" und "Chrome", treffen. Schliesslich interessierte sich das Indie-Label Ralph Records für unsere Musik.

 

Warum gerade USA? Gab es in Europa keinen Markt für die Musik von YELLO?
Boris: Damals haben uns die Indie-Importe aus der US-Szene fasziniert, und wir hatten uns entschieden, es dort zu versuchen.

 

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Was hat diese Reise in die Staaten für Ergebnisse gebracht, außer den Plattenvertrag bei "Ralph Records"?
Boris: Ralph Records hat uns ermutigt, eine LP aufzunehmen. Kurz darauf haben wir YELLO gegründet.

 

Sind damals schon wichtige Kontakte für die Zukunft geknüpft worden?
Boris: Eher nicht. Wir hatten bei vielen Labels angeklopft, kamen aber nicht vor bis in die Teppichetage.

 

Im Jahre 1980 erschien das erste Album, "Solid Pleasure". Kannst Du uns bitte etwas über die Entstehung der ersten YELLO-LP erzählen und wie die Arbeitsweise damals war?
Boris: Wir nahmen die Instrumental-Tracks zuerst in unserm eigenen 8-Spur-Studio auf. Dann konnten wir nachts jeweils günstig ein richtiges Studio mit 24-Spuren benützen. Dort konnten wir die Aufnahmen professionell bearbeiten und die Vocals aufnehmen

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Wenn man diese Albumproduktion mit der letzten aus dem Jahre 2003 ("The Eye") vergleicht: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen früher und heute?
Boris: Es sind keine Welten, die hier trennen. In der Technologie hat sich viel getan. So sind die Synthesizer heute z.B. virtuell. Es ist sicher einfacher geworden zu musizieren. Aber nur mit sehr viel Innovation und Eigenart kann man irgendwie herausragen.

 

Nach dem dritten Album "You Gotta Say Yes…" im Jahre 1983 verließ Carlos Peron, Gitarrist und Gründungsmitglied von YELLO, die Band. Was waren die Gründe für seinen Ausstieg?
Boris: Unsere musikalischen Wege hatten sich getrennt.

 

Hast Du noch Kontakt zu ihm?
Boris: Der Kontakt ist unterbrochen.

 

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Yello hat für viele Kinofilme die Musik beigesteuert. Dein erster Kontakt mit Filmmusik war 1981 für den Streifen "Jetzt und alles", ein Film von Dieter Meier. Ist dieser Film der Auslöser dafür gewesen, dass Du danach weiter Musik für Filme, Fernsehen und Spots komponiert hast?
Boris: Meine Musik wurde schon immer als "bildhaft" empfunden, wie Soundtracks zu einem Film, den es noch nicht gibt. Ich glaube, deshalb wird YELLO so oft in Filmen und Fernsehprogrammen verwendet.

 

Weißt Du noch, welches der erste Hollywoodfilm war, der auf die Musik von YELLO Zugriff genommen hat?
Boris: "Ferris Buller's Day Off" ("Ferris macht blau" ist der deutsche Titel, Anm. d. Red.) hat "Oh Yeah" weltweit bekannt gemacht...

 

Fällt es Dir eher leicht, zu einem bereits fertigen Film oder Drehbuch die Musik zu schreiben, oder komponierst Du lieber zuerst?
Boris: Am liebsten mache ich zuerst die Musik, auf die dann das Filmbild geschnitten wird.

 

Eigentlich gibt es zu jeder veröffentlichten Single von YELLO einen kleinen Film. Das war schon so, als es MTV und Viva, also die klassischen Video-Clips, noch gar nicht gegeben hat. War das Euer Ersatz für ausgedehnte Live-Tourneen?
Boris: Ja, die YELLO-Videos waren und sind unsere Möglichkeit, uns visuell zu präsentieren.

 

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Mir sind zwei Live-Auftritte von YELLO bekannt. Einmal 1983 "live at the Roxy" und dann 2004 live beim Mayday in Dortmund, gleich bei mir nebenan. Gab es noch mehr Live-Auftritte als die von mir genannten?
Boris: 1983 hatten wir noch einen Kurz-Auftritt im Camden Palace in London, und 1985 an einer Modeshow im New Yorker Palladium.

 

Du hast eine sehr feststehende Meinung was Live-Auftritte von YELLO betrifft. Du spielst nicht gerne live, richtig?
Boris: Es ist nicht möglich, mein ganzes Instrumentarium live zu spielen. Die Alternative wären Playbackshows. Das passt mir nicht.

 

Viele Fans habt Ihr 1987 total überrascht, als Ihr plötzlich Shirley Bassey am Mikro zu "Rhythm Divine" hattet. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?
Boris: Ein gemeinsamer Freund, Hubertus von Hohenlohe, hat den Kontakt zu Shirley Bassey vermittelt. Dann haben wir Billy Mackenzie angefragt, die Guide-Vocals zu singen. Shirley kam in unser Studio und nach drei oder vier "Takes" waren ihre Vocals perfekt.

 

Rückblickend auf die gesamten 30 Jahre mit YELLO: Was waren für Dich die schönsten Erlebnisse, und was die weniger schönen?
Boris: Ein herausragendes Erlebnis war, als uns 1997 der Kunstpreis der Stadt Zürich überreicht wurde. Die weniger schönen Erlebnisse habe ich längst vergessen...

 

Würdest Du irgendeines der YELLO-Alben heute noch mal anders produzieren, als Du es zur Zeit seiner Entstehung gemacht hast?
Boris: Einzelne Track würde ich gerne nochmals bearbeiten, aber nicht ein ganzes Album.

 

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Hast Du einen Lieblingstitel und ein Lieblingsalbum von YELLO?
Boris: Es ist wie mit den eigenen Kindern, man hat sie alle gern. "Capri Calling" ist zurzeit einer meiner Favoriten.

 

YELLO war für mich persönlich die Band, die den Soundtrack meines bisherigen Lebens gemacht hat. Ich kaufe Eure Platten, seit Ihr LPs macht. Wie wahrscheinlich ist es, dass Ihr "meinen Soundtrack" auch bis zu meiner Pensionierung weitermacht?
Boris: Für mich ist klar: Solange ich kann, mache ich Musik.

 

Dieter, viele Musiker haben sich während oder nach ihrer Karriere ein zweites Standbein gesucht. Du hast inzwischen mehrere Projekte, mit denen Du Dich beschäftigst und wo du aktiv bist. Unter anderem bist Du Eigentümer einer Biofarm in Argentinien. Wie ist es dazu gekommen?
Dieter: Biologischer Anbau hat mich schon immer fasziniert. Argentinien bietet dazu ideale Voraussetzungen.

 

Erzähl' uns bitte etwas mehr über diese Farm.
Dieter: Meine wichtigsten Erzeugnisse sind Sonnenblumen, Soya, Getreide, Mais, Leinsamen und natürlich biologisches Fleisch.

 

Du vertreibst die Bioprodukte über einen Laden in Zürich, und über www.ojo-de-agua.ch findet man sie auch im Internet. Sind die Erzeugnisse nur in der Schweiz erhältlich oder auch über die Grenzen hinaus?
Dieter: Das Fleisch ist nur in der Schweiz erhältlich, die anderen Produkte erhält man in ganz Europa, allerdings nicht unter meiner Marke "Ojo de Agua".

 

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Yello hat die Geburtsstunde der Compact Disc miterlebt. Sofort nach Markteinführung erschienen auch Ihre Alben auf CD. Wird Yello als Zukunft- und Technik orientiere Gruppe diesem Medium treu bleiben oder sich irgendwann komplett auf das Internet konzentrieren?
Dieter: In naher Zukunft wird das Internet eine Space Jukebox, aus der man nicht einmal mehr auf einen Speicher herunterlädt, sondern Musik nach Bedarf streamt und mit seiner Telefonrechnung bezahlt. Es wird immer Klangfetischisten geben, die Musik in höchster Qualität abspielen wollen. Für diese Leute wird irgend ein Tonträger digital hochaufgelöste Klänge bereithalten. Wir konzentrieren uns nicht auf den Transport unserer Musik, sondern einzig und allein auf die Musik selbst.

 

Uns haben nach der Ankündigung, dass YELLO Gast des Monats August wird, so viele eMails mit Fanfragen erreicht wie noch nie zuvor. Wir waren und sind da sehr beeindruckt, also wollen wir an dieser Stelle einen ganzen Block mit sieben ausgewählten Fragen der Fans einbinden:

Fanfragen:
Mitte der 80er wurde das Samplen bzw. der Sampler in der Musik ein wichtiges Element. Wann hat YELLO diese damalige Neuerung das erste Mal für sich verwendet?
Boris: Wir haben von Anfang an die Sampling-Technik verwendet, zuerst mit Tonband-Loops. Für Background-Vocals oder Chöre habe ich im Playback-Verfahren meine eigene Stimme mit bis zu 20 Stimmen aufgenommen, zum Beispiel bei "Magneto" auf der ersten LP. Ab 1982 kam die erste digitale Sampling-Maschine dazu, der legendäre Fairlight. Den habe ich erstmals bei "I love you" verwendet.

 

Gibt es irgendeine Technik / Instrument, das Du über all die Jahre immer wieder verwendet hast und auch heute noch benutzt?
Boris: Ein Mikrophon für das Sampling von Stimmen und Geräuschen.

 

Ihr habt in den 80ern die Musik zur Musiksendung "Formel 1" geschrieben und produziert. Wie kam es dazu, dass Ihr den Titelmusik gemacht habt?
Boris: Wir hatten mit einer frühen Fassung von "The Race" die Ausschreibung gewonnen.

 

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In den 80ern hat der Künstler Ernst Gamper die Cover von YELLO gemacht. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Boris: Wir hatten Ernst Gamper angefragt, weil seine Bildsprache sehr eigen ist, seine gemalten Covers sehr quer standen, und weil wir keine Covers wollten, die vorgaben, Yello passe in irgendein Format hinein.

 

Wenn jemand behauptet, die Möglichkeiten mit elektronischer Musik sind nicht unendlich und stoßen bald an die Grenzen, würdest Du ihm zustimmen?
Boris: Nein, da sehe ich keine Grenzen.

 

Wie seid Ihr auf den Bandnamen gekommen? Welche Bedeutung hat er und wer von Euch hatte die Idee?
Boris: Dieter hatte die Idee dazu. Yello könnte eine Kombination aus "to yell" (schreien) und "Hello" sein, "a yelled Hello". Oder auch der Name für ein Spielzeug. Wir wollen einen möglichst unprätentiösen Namen.
Dieter: YELLO könnte der Name eines Kinderspielzeugs sein. Da wir im biblischen Sinne werden wollen wie die Kinder, ist YELLO ein Programm.

 

Auf dem Cover zu "The New Mix In One Go" von 1986 seid Ihr in der Mitte des Plattencovers in Cuba abgelichtet worden. Ein Song von Yello heißt "La Habanera". Hat oder hatte YELLO ein besonderes Verhältnis zu Cuba?
Boris: Ich bin ein grosser Fan der afro-kubanische Musik. 1986 hatten wir als erste Westler die Gelegenheit, mit einem kubanischen Team einen Videoclip zu drehen. Die Aufnahmen zu "Desire" entstanden vorallem im Tropicana-Club in Havanna.

 

Ich danke für die Zeit und die Antworten auf die vielen Fragen. Möchtest Du abschließend unseren Lesern noch etwas sagen?
Boris: Euer Interesse hat mich sehr erfreut. Herzlichen Dank dafür!

 

Interview: Christian Reder
Bearbeitung: kf, cr
Fotos: Pressematerial und Bandarchiv YELLO, Vertigo Records, Mercury Records, Polydor, Universal

 

 
 

   
   
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